Author Archives: Christine Rennhard

Ein Jahr SolarAction – wohin geht die Reise?

Grosse Veränderungen haben die Schweiz, Europa, ja die ganze Welt erfasst. Klimawandel und Dekarbonisierung sind endlich auf der politischen Tagesordnung ganz oben. Befeuert von Krieg und Krisen fragen wir uns: Welche Energien haben Zukunft und wie gewährleisten wir die Versorgungssicherheit? Die Kampagne SolarAction von MYBLUEPLANET läuft nun seit einem Jahr im Kanton Zürich. Wo stehen wir? Was haben wir bewirkt? Und wohin soll die Reise gehen?

Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu braucht es ehrgeizige Ziele und griffige Massnahmen. Die Photovoltaik ist eine tragende Säule in der Energiewende, der Zubau von Solaranlagen das Gebot der Stunde.

Wie gross ist die Solarfläche im Kanton Zürich?

Seit Mitte 2021 dokumentieren wir mit dem SolarTracker den Zubau von Solaranlagen in den Gemeinden im Kanton Zürich. Wir zeigen auf, wie viel Prozent des Solar-Potenzials auf Dachflächen für die Stromproduktion mit Photovoltaik (PV) Anlagen genutzt wird. Und für die Gemeinden, die ihre Ziele mit uns teilen, bilden wir in unserem Solartracker den Fortschritt ab.

Als einfach zu verstehende Grösse weisen wir die für PV-Anlagen genutzte Fläche in Quadratmetern aus. Und genau dieser Wert – m2 –  ist die Grundlage für die Gemeinde-Challenge, mit der wir vor einem Jahr gestartet sind:

«Schaffen wir es im Kanton Zürich weitere 1.5 Mio. m2 Solarpanels zur Stromerzeugung – das ist 1 m2 zusätzlich pro Einwohner:in – bis 2024 auf öffentlichen und privaten Dächern und Fassaden neu zu installieren?»

SolarAction – die Gemeindechallenge

MYBLUEPLANET wollten es wissen und starteten im Juni 2021 den Dialog mit Zürcher Städten und Gemeinden, lokalen Energiekommissionen, Stromwerken, Solargenossenschaften und anderen regionalen Energieakteuren. Das Anliegen der Kampagne SolarAction: die Gemeinden anzuregen, mit dem raschen Zubau von Photovoltaik-Anlagen die Energiewende spürbar voranzutreiben. Unser Argument: Mit keiner anderen Energiequelle lässt sich auf lokaler Ebene so rasch und so kostengünstig erneuerbaren Strom aus einheimischer Quelle produzieren. Das Potenzial liegt vielfach ungenutzt auf öffentlichen und privaten Dächern und Infrastrukturen. Beginnen die Gemeinden als Vorbilder zu agieren, zieht die Bevölkerung auch bald nach.

Doch es gibt noch eine zweite Komponente: die Gemeinde kann grösser denken als ein einzelner Hausbesitzer und kann die Energiewende nutzen, um den Gemeinschaftssinn zu stärken, indem sie ihre Bevölkerung einbezieht. Fragen wie «Können wir ein ganzes Quartier zu einem ZEV zusammenschliessen?», «Wie beziehe ich Mieter in die Energiewende ein?» oder «Brauchen wir einen Gemeindespeicher anstelle von privaten Speicherlösungen?» könnten gemeinsam angeschaut und diskutiert werden.

SolarAction – Die Kampagne für den raschen Ausbau von PV-Anlagen

Auf unserer einjährigen SolarAction-Reise durch den Kanton Zürich haben wir Gemeindevertreter:innen kennengelernt, die in Sachen netto-Null bereits vorbildliche und gezielt unterwegs sind und tatkräftig in den Ausbau von Solaranlagen investieren. Andere kamen wegen fehlender Ressourcen oder Kapazitäten nur schwer voran. Wir haben Menschen getroffen, die sich selbstlos in Solargenossenschaften engagieren und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern grossartige Solarprojekte realisieren. Und wir haben uns mit Solarprofis ausgetauscht und dabei versucht zu ergründen, warum es mit dem Ausbau von PV-Anlagen trotz allem so schleppend vorangeht.

SolarAction – darauf sind wir stolz

In einem Kampagnenjahr hat MYBLUEPLANET SolarAction

  • Zahlreiche Fachveranstaltungen und Anlässe besucht und sich mit allen wichtigen Solarakteuren im Kanton vernetzt
  • 1 Kampagnen-Website als Informations-Hub aufgebaut
  • 3 Webinare für Gemeindevertreter:innen durchgeführt
  • 1 Fach-Webinar für Architekten und Bauplanerinnen abgehalten
  • Mit Newsbeiträgen die Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz und speziell im Kanton Zürich kontinuierlich dokumentiert
  • 9 Leuchtturm-Reportagen zu spannenden Projektrealisationen erstellt
  • 5 Newsletter an Gemeindevertreter:innen und Solarinteressierte verschickt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben
  • 3 Gemeinden konkret bei Strategiefindung, Positionierung in Sachen Solarenergie oder bei der Kommunikation beraten
  • 19 Gemeinden in der Region Winterthur davon begeistert, mit einer gemeinsamen PV-Aktion den Zubau von Solaranlagen auf EFH zu erleichtern

Was hat sich verändert?

Dazu haben wir die Zahlen aus dem SolarTracker analysiert. Unser Fazit: Ok, es geht voran. Unsere Berechnungen ergeben immerhin den neuen Wert von 1.2 m2 PV-Fläche im Kanton Zürich, womit wir das erste Zwischenziel erreicht haben. Trotzdem liegt das kantonsweit genutzte Solarpotenzial weiterhin erst bei 5%, wie der Branchenverband Swissolar bestätigt. Damit hinkt Zürich, dem nationalen Durchschnitt (5,7%) hinterher.

SolarTracker

Als wir mit der Kampagne SolarAction starteten, herrschte in der Solarbranche trotz gut gefüllter Auftragsbücher wenig Euphorie. Aufwändige Bewilligungsverfahren, desinteressierte Energieversorger, wenig attraktive Einspeisevergütung hielten mache private Immobilienbesitzende von Solarinvestitionen ab. Kurz vor unserem Start lehnte das Volk das CO2-Gesetz überraschend und knapp ab. Es hätte die Schweizer Klimapolitik festlegen und endlich fördernde Rahmenbedingungen für den Solarausbau schaffen sollen. Wir sind trotzdem gestartet, um ein Signal zu setzen: lasst uns handeln!

Was auf nationaler Ebene scheiterte, gelang kurz darauf im Kanton Zürich. Die Änderung der Kantonsverfassung zum Klimaschutz (Energiegesetz) wurde hier deutlich angenommen. Endlich verfügte der Kanton Zürich über die politischen Rahmenbedingungen, die unter anderem auch dem raschen Zubau von PV-Anlagen zuträglich sind.

Hat die Kampagne SolarAction etwas dazu beigetragen?

Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Wir sind nur einer der vielen Akteure, die sich dem Klimaschutz und speziell der Förderung von Solarstrom verschrieben haben. Was wir aber deutlich sehen, ist, dass mittlerweile alle Gemeinden Handlungsbedarf erkannt haben. Beigetragen hat vermutlich die aufkeimende Angst vor einer Strommangellage, die laut Experten die Schweiz bereits im nächsten Winter erreichen könnte. Es ist auch eine Folge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, der uns die Abhängigkeit in Sachen fossiler Energien so deutlich vor Augen geführt hat. Das ist es, was uns alle antreibt, endlich mit der Energiewende vorwärtszumachen.

Seitdem das Thema Versorgungssicherheit die Energiediskussionen dominiert, ist die Nachfrage nach PV-Anlagen in der Schweiz regelrecht explodiert. Das bestätigt nicht nur der Branchenverband Swissolar, sondern auch jeder einzelne Solar-Installateur. Sie haben nicht nur die grosse Nachfrage zu bewältigen (Stichwort Fachkräftemangel), sondern auch die Beschaffung von Material und Komponenten, die sie für den Solarbau benötigt. Die Produktion von Solarpanels oder Wechselrichtern aus China werden von Corona-Lockdowns oder überlasteten Frachtkapazitäten ausgebremst. Und es fehlt mancherorts an Stahl und Aluminium. Rohstoffe, die traditionell in Ländern wie Russland oder Ukraine beschafft werden. Es kommt zu Preissteigerungen, längeren Projektlaufzeiten und Projektverzögerungen.

Im Solarmarkt Schweiz herrscht nun die Aufbruchstimmung, für die wir uns mit der Kampagne SolarAction eingesetzt haben. In einem nächsten Schritt gilt es nun, diese positive Energie sinnvoll zu nutzen und trotz aller Hürden wie Fachkräftemangel und Lieferengpässe mit klaren Visionen und guten Konzepten in den Gemeinden mit ihren Einwohner:innen die Wende voranzubringen.

Seit unserer Reise durch den Kanton Zürich haben wir viel erfahren, wo den Gemeinden der Schuh drückt, wo konkrete Begleitung hilfreich wäre und wo seitens Kanton oder Bund die Förderung intensiviert werden müsste. Mit unseren Webinaren und ergänzenden Newsbeiträgen wollten und wollen wir eine Austauschplattform bieten, um voneinander zu lernen und Ideen weiterzuentwickeln.

Auf Gemeindeebene sehen wir weiterhin die grössten Hebel, die zum raschen Zubau von PV-Anlagen führen. Gemeinden in ihren Vorhaben zu bestärken und zu begleiten, darin sehen wir weiter den grössten Nutzen für die Kampagne SolarAction im Kanton Zürich.

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Leuchtturm Winterthur: Solarpower für Logistik-Unternehmen

Das man mehr tun könnte, um nachhaltiger zu wirtschaften, war schon lange klar. Der Generationenwechsel brachte den Stein dann so richtig ins Rollen. Nun produziert eine Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäude der Optimo Group sauberen und wertvollen Strom für den Eigenverbrauch.

Es ist ein nieselregnerischer Vorfrühlingstag. Wir sind in den Winterthurer Stadtteil Neuhegi gefahren, um uns dort mit Dominik Uhlmann (33), Mitglied der Geschäftsleitung, sowie mit Dominik Lüthi (32), Verantwortlicher für Gebäudemanagement und Infrastruktur der Optimo Group, zu treffen. Soeben sind wir mit leicht zittrigen Knien eine durch einen Aluminiumkäfig geschützte Vertikalleiter hochgeklettert. Nun stehen wir hoch oben auf dem Flachdach einer Industriehalle. Vor uns liegt die neue, über 1’300 Quadratmeter grosse Photovoltaik-Anlage. Sie ist seit rund vier Monaten in Betrieb. Und es ist nicht nur der grossartige Blick über das weitläufige Areal des ehemaligen Sulzer Konzerns, der uns den Atem raubt.

Unter uns liegt die Kistenproduktion der Optimo Logistics, dem Geschäftszweig des Winterthurer KMU, bei dem sich alles um Verpackungen, Transporte und Lagerlogistik dreht.

Würden wir uns jetzt imaginär fallen lassen, durch das Dach hindurch und hinunter bis zum Boden, würde sich uns folgendes Szenario offenbaren: Ein grosser, offener Lagerraum. Bretter, Spanplatten, Kanthölzer und Holzlatten stapeln sich bis fast unter die Decke. Hubstapler surren durch den Raum. Im Hintergrund rotieren Kreissägeblätter. An grossen Sägemaschinen wird geschnitten und gefräst. Es riecht nach frischen Holzspänen. Kompressoren prusten, Pneumatik-Anlagen schnaufen. An Montageplätzen werden Werkteile montiert, mit Druckluftnaglern Metallstifte ins Holz geschossen, Paletten und Verpackungskisten Stück für Stück zusammengebaut. Alles was hier gefertigt wird, dient dazu, die individuellen Verpackungswünsche der zahlreichen Industriekunden der Optimo Logistics zu erfüllen.

Die PV-Anlage

Keine Frage, in einem Betrieb wie diesem ist nicht nur Manpower gefordert – viele kräftige und fleissige Hände – sondern auch Strom. Solarpower seit Neuestem. Das Erfreuliche: Seitdem die Photovoltaik-Anlage in Betrieb ist, deckt sie rund 70 Prozent des täglichen Strombedarfs ab. Rein rechnerisch, denn der Netzbetreiber regelt es so, dass der vor Ort produzierte Solarstrom zuerst ins öffentliche Verteilnetz der Stadtwerk Winterthur eingespeist wird, um anschliessend indirekt an die Prosumenten zurückzufliessen. Wann und wie viele Kilowattstunden die PV-Anlage genau produziert, können Uhlmann und Lüthi auf einer App in Echtzeit nachverfolgen. Stromproduktion und Stromverbrauch weist Stadtwerk Winterthur zudem in der Abrechnung detailliert aus.

Mit der Inbetriebnahme der Anlage stellte Optimo Logistics einige der Prozesse um. So wurde das Heizkonzept überarbeitet. Die Boilerladung erfolgt nun tagsüber, und man hat auf Durchlauferhitzer umgestellt. Für die Arbeit in der Kistenproduktion wurde ein Elektrostapler mit Schnellladefunktion bestellt. Der lässt sich während der arbeitsfreien Mittagszeit mit eigenen Solarstrom sauber laden, damit er während den Arbeitszeiten voll einsatzfähig bleibt. «Allerdings erst bestellt …», seufzt Dominik Uhlmann, denn 47 Wochen Lieferfrist bedeuten, dass das neue Elektrofahrzeug frühestens ab August 22 zum Einsatz kommen wird.

Die Motivation/Initiative

Doch bis zur fertigen Solaranlage auf dem eigenen Werkdach war es ein langer Weg, lacht Uhlmann, der seit 2018 in der Geschäftsleitung sitzt. Zwar gab es immer mal wieder vage Ideen, wie man das Potenzial der freien Dachflächen für die Stromerzeugung nutzen könnte. Doch erst mit dem Generationenwechsel rückte das Thema Nachhaltigkeit vermehrt in den Fokus. Und als dann auch noch der Energieversorger, Stadtwerk Winterthur, anklopfte und fragte, ob man im Rahmen eines Contracting Modells an der Vermietung der Firmen-Dachflächen interessiert sei, kam das Solar-Projekt so richtig ins Rollen.

Die Umsetzung

«Kann man mehr für die Umwelt tun und gleichzeitig Renditeerwartungen erfüllen?» Diese Frage trieb Dominik Uhlmann an, als er seinen Mitstreiter Dominik Lüthi mit der internen Projektleitung betraute. Klar war, sie wollten eine eigene PV-Anlage realisieren.

Für das Vorprojekt holten sie Unterstützung bei der Firma Solarville, einer Dienstleisterin für Energielösungen. Diese erstellte anhand eines Lastprofils eine Investitionsgrundlage, um besser zu erkennen, wann der Energieverbrauch anfällt und wo Prozessanpassungen zu Effizienzverbesserung beitragen. Solarville half auch, die optimale Grösse der PV-Anlage zu berechnen und die technischen Anforderungen zu spezifizieren. Dem Verwaltungsrat konnte so ein überzeugender Antrag vorgelegt werden, und dem Bau der Solaranlage wurde zugestimmt.

Technische Details

  • Leistung: 273 kWp
  • Jährliche Stromproduktion: 270’317 kWh (= Strombedarf von ca. 60 Haushaltungen)
  • Amortisationszeit: < 8 Jahre
  • Eigenverbrauch: ca. 70%
  • Fläche: 1’315 m² 
  • CO2-Einsparungen: 158 t /Jahr
  • 400 Watt-PV-Module, aufgeständert, Neigungswinkel 10° Grad
  • Ausrichtung: Ost-West

Die Ausschreibung des Bauauftrags erfolgte im Einladungsverfahren. Für die Optimo Group war klar: Der Umsetzungspartner sollte – neben dem Faktor Preis – noch weitere Kriterien erfüllen: Ein Solarprofi aus der Region sollte es sein, möglichst ein inhabergeführtes Unternehmen, das die Garantie geben kann, dass die Montage vor Ort mit eigenen Mitarbeitenden statt Subunternehmern ausgeführt wird. Den Zuschlag erhielt auch hier Solarville. Sicher nicht nur, weil man unternehmerisch viele gemeinsame Werte teilt, sondern auch, weil die Zusammenarbeit im Vorprojekt sehr positiv verlaufen ist.

Nach rund 14 Monaten Vorbereitung, Konzeption, Planung und Bau war es dann endlich so weit: Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Verpackungshalle konnte im Dezember 2021 in Betrieb genommen werden.

Zukunftsvisionen?

Verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen, liegt seit je her in der DNA der Optimo Group, bekräftigt Dominik Lüthi, der ja für den Gebäudeunterhalt zuständig ist. Den vom Bund vorgeschriebenen Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz – Strom und Wärme sparen, Leuchtmittel ersetzen, sich von ineffizienten Geräten trennen – kommt man pflichtbewusst nach.

Seitdem aber vermehrt auch Kunden bei Auftragsausschreibungen konkrete Nachhaltigkeitskriterien nachfragen, steht die Geschäftsleitung vor neuen Herausforderungen. «Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass Nachhaltigkeit vermehrt in unserer Agenda aufgenommen wird», meint Dominik Uhlmann. «Noch stehen wir hier ganz am Anfang,», gibt er unumwunden zu, «doch was wir auf Projektebene zu leisten vermögen, gehen wir zügig an.» So ist der Bau einer weiteren PV-Anlage auf dem Dach einer anderen Firmenimmobilie bereits entschiedene Sache. Steht dereinst noch mehr selbsterzeugter Solarstrom zur Verfügung, soll auch ein E-Mobilitätskonzept umgesetzt werden. Fossil betriebene Firmenfahrzeuge sollen dann sukzessive mit Elektro-Fahrzeugen ersetzt werden.

Ein grosses Versprechen, das die junge Führungsgeneration der Optimo Group hier für den Klimaschutz und zugunsten der Nachhaltigkeit abgibt. Aber ein glaubwürdiges, wenn man hier oben auf dem Dach steht und trotz Nieselregen die Kraft der Frühlingssonne spürt. Demnächst wird die Wolkendecke erneut aufreissen. Ihre Lichtstrahlen werden auf die ausgelegten Solarzellen treffen und sich in wertvolle elektrische Energie verwandeln. Derweil unter dem Dach der Kistenproduktionshalle der Betrieb emsig weiterlaufen wird.

Diese Textreportage ist in Zusammenarbeit mit Optimo Group entstanden. Gibt es in Ihrem Unternehmen auch spannende Solarprojekte, über die wir berichten sollen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!

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Leuchtturm Horgen: Bürgerinnen und Bürger finanzieren PV-Anlage auf Schulhausdach

Es ist Januar 2022. Auf dem Dach der Turnhalle des Schulhauses Rotweg in Horgen starten die Bauarbeiten für eine neue Photovoltaik-Anlage. Bei trockenem Winterwetter und atemberaubendem Blick auf den See, ist die PV-Anlage nach wenigen Wochen installiert. Seither erzeugt die Anlage durchschnittlich 43 kWp Leistung und wird voraussichtlich 38’000 kWh Strom pro Jahr ins lokale Stromnetz einspeisen. 

Die Videoreportage

Die Motivation

Der Bau der PV-Anlage auf dem Dach eines gemeindeeigenen Gebäudes geht zurück auf die Energiestrategie der Gemeinde Horgen aus dem Jahr 2020 und auf ein öffentliches Mitwirkungsverfahren. Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, sich mit eigenen Ideen und Wünschen einzubringen. Und sie taten das mit grossem Engagement. Eine häufig gestellte Frage damals lautete: «Wie kann ich mich an einer PV-Anlagen beteiligen, wenn ich selber kein Dach zur Verfügung habe?»

Technische Details

  • Aufdachmontage auf bestehendem Schrägdach
  • West-/Ost-Ausrichtung
  • 124 Module à 350 W
  • Leistung der Anlage: 34 kWp
  • Jahresproduktion: ca. 38’000 kWh
  • Lebensdauer: mind. 20 Jahre
  • Produktion über Lebensdauer: 766’000 kWh

Die Gemeindewerke Horgen, die als lokaler Partner die Bevölkerung und das Gewerbe mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme versorgt, nahmen den Ball auf und brachten die Idee eines Bürgerbeteiligungsmodells ins Spiel. Und das funktioniert so:

Das Beteiligungsmodell für Bürgerinnen und Bürger

  • Einwohnerinnen und Einwohner erwerben Anteilscheine.

  • Die Preise und die Anzahl der verfügbaren Anteilscheine wird bestimmt durch die Grösse und die erwartete Leistung der Anlage.

  • Mit dem direkten Investment durch Bürgerinnen und Bürger wird der Bau der Anlage finanziert und die Gemeindekasse entlastet.

  • Im Gegenzug erhalten die Investoren während der Laufzeit von 20 Jahren jährlich eine bestimmte Menge Solarstrom (kWh) an der eigenen Stromrechnung gutgeschrieben.

Fazit

Horgen trägt das Energiestadt-Label mit Status Gold seit 2020. Es steht für ein energiepolitisch herausragendes Engagement. Damit gehört Horgen bereits heute zu den 60 besten Gemeinden der Schweiz. Zu verdanken hat sie das auch einer engagierte Bevölkerung, die ihre Erwartungen an die Gemeinde selbstbewusst formuliert und klare Erwartungen an die Stromproduktion der Zukunft hat: CO2-neutral, lokal und unabhängig.

Die erfolgreiche Realisation einer gemeinschaftlich finanzierten PV-Anlage und die grosse Nachfrage seitens der Bevölkerung nach noch mehr lokal produziertem Solarstrom, ist für Horgen und ihre Gemeindewerke Anlass genug, eine Fortsetzung der Aktion ins Auge zu fassen. Aktuell werden weitere Standorte geprüft, die für den Bau einer gemeinschaftlichen PV-Anlage in Frage kommen könnten. Sobald das Projekt spruchreif ist, wird die Bevölkerung aktiv informiert und die Gemeinde Horgen kann eine weitere Runde für den Verkauf von PV-Anteilsscheinen einläuten.

Wir von MYBLUEPLANET wünschen jetzt schon viel Erfolg und hoffen, dass möglichst viele andere Gemeinden sich Horgen als Beispiel nehmen.

Weiterführende Informationen

> Aufzeichnung des Gemeinde-Webinars Bürgerbeteiligungsmodelle (SolarAction im Gespräch, unter anderem auch mit Madlaina Perl, Leiterin Geschäftsentwicklung, Gemeindewerke Horgen)
> Energiestadt Horgen

Leuchtturm Winterthur: Solarstrom macht Freude

Solarstrom Anlage Winterthur

Schon im Jahr 2010 hat die Familie Lüscher auf ihrem Dach eine Solaranlage installiert. Seit da hat sich die Anlage amortisiert und funktioniert nach wie vor einwandfrei. Empfehlenswert? Absolut, findet Daniel Lüscher, Vereinspräsident von MYBLUEPLANET.

Die Motivation

Die Idee hinter der Anlage stammte tatsächlich von MYBLUEPLANET selbst. Im Jahr 2010 gab es nämlich schon einmal eine Aktion, die sich rund um Solaranlagen drehte. Das Ziel war: 1000 Solardächer im Jahr 2010. «Ich wollte unbedingt auch eine Anlage haben und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten», erzählt Daniel.

Die Installation


Am wichtigsten für die Installation sei die Wahl des Installateurs. Hier muss man sich Zeit lassen, rät Daniel. Dass er den richtigen Mann gefunden hatte, war spätestens dann klar, als dieser mit seinem Elektroauto zur ersten Evaluation des Daches auftauchte: «Der war ein echter Pionier damals!». Ab dann verlief alles ganz entspannt. Um die Baubewilligungen kümmerte sich die Installationsfirma. Ein Gerüst musste nicht aufgestellt werden und innerhalb von zwei Tagen waren die 24 Panels auf dem Dach.



Technische Details:

  • Leistung: 5,76 kWp
  • Lebensdauer: mind. 25 Jahre
  • Aufständerung der Panels: 15 Grad
  • 24 Module à 1,2m x 2m, also 57,6 m2
  • Stromproduktion total bis jetzt: ca. 66’200 kWh
  • Amortisationszeit: ca. 8 Jahre



Ein weiteres Highlight für Daniel: er durfte mitarbeiten. «Mir war es wichtig, bei der Installation mitzuhelfen als Monteur, also als Hilfskraft. So war ich dann wirklich ein Teil des Baus und hatte einen Bezug zur Anlage. Das macht gleich noch mehr Freude.»

Die Anlage heute

Seit 12 Jahren produziert die Anlage nun fleissig Strom. Reparaturen waren noch nie nötig. Den einzigen Aufwand, den Daniel hat: Einmal im Jahr steigt er aufs Dach, um die Panels mit Fensterwaschmittel zu reinigen. Zwingend nötig ist das nicht, aber es hilft sicherlich, den Wirkungsgrad hoch zu halten und das letzte Prozent noch hinauszukitzeln. Dazu kommt, dass das Dach begrünt ist. Und da das Substrat im Spätsommer wegen der Beschattung durch die Panels nicht wie normalerweise austrocknet, muss so oder so überprüft werden, dass da nicht zu viel wuchert.

Einen Eigenverbrauch gibt es jedoch nicht: Der produzierte Strom wird direkt ins Netz eingespeist. So war das Gesetz damals. Der Vertrag funktioniert folgendermassen: Die Familie Lüscher speist den Strom ihrer Solaranlage ins Netz ein und erhält dafür 50 Rp/kWh. Den Strom, den sie vor Ort verbrauchen, müssen sie aber wieder einkaufen. «Das ist eine sehr hohe Vergütung. Ich sage immer, die Anlage finanziert unsere zweite Woche Sommerferien!», scherzt Daniel. In einigen Jahren wird dieser Vertrag jedoch auslaufen. Dann steht das nächste Projekt an: einen Batteriespeicher zu installieren. So soll ein sehr hoher Eigenverbrauch erzielt werden. Sensibilisiert ist die Familie aber schon: Sie haben sich beispielsweise bereits angewöhnt, dann zu waschen, wenn die Sonne scheint.

Und auch ansonsten ist das Einfamilienhaus in Seen in Sachen energetische Anpassungen auf dem neusten Stand. Geheizt wird mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe, die schon beim Bau des Hauses vor 15 Jahren installiert wurde. Das Warmwasser hingegen wird durch zwei Solarthermie-Panels geheizt: Von April bis Oktober liefern diese genug warmes Wasser für den ganzen Haushalt. «Das ist der Hammer. Über mindestens 7 Monate pro Jahr wird unser Warmwasser einfach von der Sonne geheizt.»

Fazit

Das Fazit, das Daniel zieht, ist eindeutig. Er würde es jederzeit weiterempfehlen. Nach ungefähr 8 Jahren hatte sich die Anlage amortisiert. Und Probleme gab es bisher noch keine, weder mit der Solaranlage noch mit der Wärmepumpe oder den Solarthermie-Panels. «Es ist klimafreundlich, praktisch und macht in aller Hinsicht Sinn.» Was aber noch nicht funktioniert hat, ist, die Nachbarn zu überzeugen. Nach der Installation haben Lüschers ein kleines Solarfest für die Nachbarschaft organisiert und allen voller Begeisterung die neue PV-Anlage präsentiert. Weitere Solaranlagen in der Umgebung wurden jedoch seither noch nicht realisiert. Vielleicht warten aber auch alle auf die PV-Aktion für Einfamilienhäuser in der Region Winterthur, die SolarAction momentan plant. Und wenn nicht, dann trennt Daniel im Falle einer Stromlücke einfach seine Solaranlage vom Netz, geniesst die Autarkie und eröffnet ein lokales Wasch-Business.

Weiterführende Informationen

> Zur PV-Aktion in der Region Winterthur

> Zu MYBLUEPLANET

Bürgerbeteiligungsmodelle

Immer mehr Gemeinden und Städte im Kanton Zürich nutzen Bürgerbeteiligungsmodelle, um grosse Solaranlagen auf kommunalen Dächern und Infrastrukturen bedürfnisgerecht zu bauen und sicher finanzieren zu können. So bringen sie den Ausbau erneuerbarer Energien rasch und konsequent voran und ermöglichen den Steuerzahlenden einen emotionalen Bezug zur nachhaltigen Stromproduktion.

Wie sehen solche Modelle konkret aus und was braucht es dazu? Das haben wir uns bei MYBLUEPLANET gefragt und Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter zum SolarAction-Webinar eingeladen.

Unser Fazit: Mutige Kommunalbehörden, engagierte Bürger:innen, innovative Stadt- oder Gemeindewerke oder private Energiegenossenschaften, die als Energiepioniere und Innovationstreiber mit Know-know, Risikobereitschaft und viel Gemeinsinn loslegen.

Hier geht es zur Aufzeichnung des Webinars


Über die Referent:innen

Felix Nipkow vertritt die Schweizerischen Energiestiftung SES. Als Co-Leiter Fachbereich Klima und erneuerbare Energien engagiert er sich auf politischer Ebene. Im Webinar äussert er sich zur geplanten Revision des Energiegesetzes und sagt: «Zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit braucht es einen Ausbauschub bei Solaranlagen. Die Vorschläge des Bundesrats im neuen Gesetz wirken hingegen als Bremse, denn sie benachteiligen kleine Solaranlagen». Im Name der SES und zusammen mit Swissolar fordert er das Parlament auf, diesen Missstand im Rahmen der Beratungen zu korrigieren.
Präsentationsfolien Webinar

 

Madlaina Perl, Abteilungsleiterin Geschäftsentwicklung der GemeindewerkeHorgen, berichtet von ihren Erfahrungen und wie es gelingt, die lokale Solarstromproduktion mit der finanziellen Beteiligung von Bürger:innen, die über kein eigenes Solardach verfügen, auszubauen und zu bewirtschaften. Ihr Modell – es entstand im Rahmen eines öffentlichen Mitwirkungsverfahren – kam so gut bei der Bevölkerung an, dass in Horgen bereits die nächste PV-Anlage geplant werden kann.
Präsentationsfolien Webinar

 

Thomas Trüb ist der zuständige Gemeinderat für Hochbau in Hettlingen. Ihm gelang es mit Hilfe des Vereins erneuerbare Energie Hettlingen und der Energiewendegenossenschaft Winterthur, zahlreiche Bürger: innen für Fronarbeit zu begeistern. «Investiert in eine gute Verpflegung der Bautruppe», lautete sein Geheimtipp. Heute blickt er stolz auf zwei PV-Anlagen, die auf gemeindeeigenen Dächern entstanden sind und die Hettlingen dank Bürger:innenbeteiligung zu einem Bruchteil der sonst üblichen Baukosten realisieren konnte.
Präsentationsfolien Webinar

 


Kennst du weitere spannende Solar-Beteiligungsmodelle für Bürger:innen?

Melde dich bei solaraction@myblueplanet.ch. Gerne würden wir die nachfolgende Liste erweitern und vervollständigen:

Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und von jährlichem Solarstrom-Anteil profitieren

Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und regelmässig am Gewinn aus dem Solarstromverkauf partizipieren:

Bau von PV-Anlagen aus Goodwill sponsoren

Sich lokal für den Zubau von PV-Anlagen engagieren


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Energiestadt Winterthur kooperiert mit SolarAction



Die Energiestadt Winterthur ist einer der ersten Partner der Kampagne SolarAction von MYBLUEPLANET. Im Interview mit Stadtrat Stefan Fritschi, Vorsteher Departement Technische Betriebe, erfahren Sie, was er anderen Gemeinden im Kanton Zürich mit auf den Weg geben möchte.


Herr Fritschi, wie passt die Kampagne SolarAction zur Energiestrategie der Stadt Winterthur?

Die Kampagne passt gut, da der Zubau an Fotovoltaikanlagen in der Stadt Winterthur eine der zahlreichen Massnahmen des neuen Energie- und Klimakonzeptes Netto Null der Stadt Winterthur ist und daher intensiviert werden soll. Erklärtes Ziel der Stadt ist es, mehr erneuerbare Energie lokal selber zu produzieren. Ausserdem sollen auf Dächern der Stadtverwaltung bis ins Jahr 2025 hundert zusätzliche Fotovoltaikanlagen entstehen.

«Durch SolarAction entsteht mit einer ambitiösen Vision, die einfach verständlich ist, ein zusätzlicher Motivationsschub in der Öffentlichkeit»

Durch SolarAction entsteht mit einer ambitiösen Vision, die einfach verständlich ist, ein zusätzlicher Motivationsschub in der Öffentlichkeit. Sie dient als Ansporn, möglichst viel zu erreichen und möglichst nahe an die Vision heranzukommen. Die Vision von SolarAction lautet: Zubau von 1 m2 zusätzlicher Fläche an Fotovoltaik pro Einwohnerin und Einwohner bis Ende 2024. Ausserdem entspricht SolarAction sehr gut dem Förderprogramm Energie Winterthur. Deshalb wird die Kampagne mit jährlich 30’000 Franken über die nächsten drei Jahre aus dem Förderprogramm finanziell unterstützt.


Zu welchem Solarziel hat sich die Stadt Winterthur bekannt?

Die Stadt Winterthur verfolgt zwei Ziele: Wie soeben dargestellt, 100 zusätzliche Fotovoltaikanlagen auf Dächern der Stadtverwaltung bis 2025 und bis 2028 Ausbau der Leistung städtischer und privater PV-Anlagen in Winterthur auf 24 MWp (Stand 2021: 19 MWp). Mit SolarAction verfolgt die Stadt zusätzlich im Sinne eines kollektiven Ansporns die Vision von 110’000 m2 Fotovoltaikfläche zusätzlich in Winterthur bis Ende 2024, d.h. eine Verdoppelung gegenüber heute.


Hat die Stadt konkrete Pläne, wie sie den Zubau der PV-Anlagen auf eigenen Gebäuden in diesem Zeitraum vorantreiben will?

Ja, es hat bereits eine Evaluation des Potenzials städtischer Dächer gegeben. Es besteht ein Zubauplan bis 2025. Aktuell ist Stadtwerk Winterthur daran, die reglementarischen Grundlagen zu erarbeiten und die notwendigen internen sowie administrativen Prozesse aufzustellen, um möglichst effizient die Dächer mit Fotovoltaikanlagen zu bestücken. Einzelne Anlagen wurden bereits gebaut, andere sind in der Ausführungsplanung und zahlreiche andere sind in der Pipeline.


Wie planen Sie, auf die Einwohnerinnen und Einwohnern oder Betriebe zuzugehen, damit der Ausbau von PV-Anlagen spürbar Fahrt aufnimmt? Gibt es bereits bestehende Angebote oder werden neue geschaffen?

In Winterthur gibt es mehrere Angebote bezüglich Solarstrom und Fotovoltaik. Für Einfamilienhäuser haben wir das Produkt e-Solardach.Single, ein rundum-sorglos-Paket, bei dem Stadtwerk Winterthur die Finanzierung, den Bau und Betrieb einer Fotovoltaikanlage übernimmt. Bei grossen Gebäuden ist ein PV-Contracting möglich, ein Angebot ähnlich jenem für Einfamilienhäuser, einfach einige Dimensionen grösser. Eigenverbrauchsgemeinschaften bieten wir unser Produkt e-Abrechnung.Komfort, sodass der Hausverwaltung, der Eigentümer- und Mieterschaft der ganze administrative Aufwand rund um die Verrechnung innerhalb der Hausgemeinschaft erspart bleibt. Diesen übernimmt Stadtwerk Winterthur. Wer eine Fotovoltaikanlage auf seinem Haus besitzt, dem vergütet Stadtwerk Winterthur die Rücklieferung des Solarstroms zu einem attraktiven Preis. Und nicht zuletzt ist es in Winterthur möglich, auch für Mieterinnen und Mieter, das Solarstromprodukt e-Strom.Gold zu wählen und einen beliebigen prozentualen Anteil des eigenen Strombedarfs mit Winterthurer Solarstrom zu decken. Wir tun also schon einiges.

«SolarAction ist  für uns eine wertvolle Ergänzung und Verstärkung der laufenden Massnahmen»

Doch wir wollen mehr. Oft kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht die ganze zur Verfügung stehende Dachfläche mit PV-Modulen belegt werden. Deshalb überarbeiten wir zurzeit das Förderprogramm Energie Winterthur, um die Belegung ganzer Dächer mit einer Fotovoltaikanlage attraktiver zu machen. Dies alles wird bereits heute mit gezielten Informations- und Marketingkampagnen begleitet, z.B. werden Informationsveranstaltungen durchgeführt. Unter anderem unterstützen auch Partnerschaften mit Organisationen – wie beispielsweise MYBLUEPLANET mit der Kampagne SolarAction – die Ansprache von Bevölkerung und Unternehmen. Sie unterstützen die Bemühungen von Stadt und Stadtwerk Winterthur, breite Kreise für Solarstrom und Fotovoltaikanlagen zu sensibilisieren und interessieren. Das gemeinsame Ziel ist, die Produktion erneuerbarer Energie in Winterthur zu erhöhen. SolarAction ist deshalb für uns eine wertvolle Ergänzung und Verstärkung der laufenden Massnahmen.


Was würden Sie anderen Gemeinden mit auf dem Weg geben, warum eine Beteiligung an der Kampagne SolarAction hilfreich sein könnte?

Die Gemeinden sind bezüglich Klimaverträglichkeit der Energieversorgung heute sehr gefordert. Die Energiewende ist eine Realität, die es umzusetzen gilt. Der Weg dorthin ist herausfordernd, der öffentliche Druck gross, die finanziellen und personellen Ressourcen einer Verwaltung jedoch beschränkt.

«Das Eingehen von Partnerschaften erhöht die Schlagkraft und führt schneller zum Ziel»

Die Kampagne SolarAction ist eine wertvolle Unterstützung, wenn eine Gemeinde Solarstrom stärker in der Gemeinde verankern will oder erst dazu aufbricht, Fotovoltaikanlagen zu fördern. SolarAction kann massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Ziele einer Gemeinde ausgestaltet werden. Myblueplanet als Organisation kann mit SolarAction ganz andere Wege als eine Gemeindeverwaltung beschreiten, um die breite Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren. Mit kreativen Ideen erregt sie Aufmerksamkeit. Das Eingehen von Partnerschaften erhöht die Schlagkraft und führt schneller zum Ziel.

Weiterführende Informationen:

> Energiestadt Winterthur Angebot Fotovoltaik für Privatkunden
> Energiestadt Winterthur Angebot Fotovoltaik für Geschäftskunden


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Eine Anleitung zur Solarvision

Die Vision der Kampagne SolarAction ist es, innerhalb von 3 Jahren im Kanton Zürich pro Einwohner:in 1 m2 an PV-Anlagen neu zu bauen. Dieses ambitionierte Vorhaben wollen wir gemeinsam mit dem Kanton, den Gemeinden und den Städten verwirklichen. Daher ermutigen wir Gemeindevertreter:innen, ihre Solarvision für 2024 zu formulieren. Gerne rechnen wir die Vision in m2 um und nehmen sie in unseren SolarTracker auf. So können die Einwohner des Kantons die Fortschritte im PV-Zubau hautnah mitverfolgen und Gemeinden sich gegenseitig anspornen.


Alles beginnt mit einer Vision!

Visionen sind wichtig. Sie konkretisieren die Bestrebungen – in unserem Fall den Zubau von PV-Anlagen – und schaffen so Klarheit über das Vorgenommene. Zudem haben Visionen einen motivierenden Charakter: sie bilden einen wünschenswerten, zukünftigen Zustand ab, auf den wir hinarbeiten können, und bieten dadurch Orientierung in unsicheren Zeiten.


Solar-Strategie: Vom vagen Vorsatz zur konkreten Zahl

Eine griffige Vision zu formulieren, ist anspruchsvoll. Beginnen Sie mit dem Jetzt, mit dem, was Sie bereits haben.

  • Welche Solaranlagen sind in Ihrer Gemeinde bereits heute geplant?

  • Wie schnell erfolgte der Zubau von PV-Anlagen in den vergangenen Jahren etwa?

  • Lassen sich daraus Ziele für Sie ableiten?

  • Oder haben Sie schon ein Ziel formuliert?

Die Zahl, die sich etwa anhand der Antworten auf diese Fragen ergibt, bildet dann das Fundament für die Solarvision bis 2024. Diese Zahl kann grosszügig aufgerundet werden, da in den kommenden Monaten und Jahren noch neue Projekte aus nicht-öffentlicher Hand hinzukommen werden und da die Zuwachsrate der vergangenen Jahre deutlich erhöht werden soll. Nur so können wir das übergeordnete Ziel – die Klimaneutralität bis 2040 – realisieren.


Solarbau: Fortschritt messen, Erfolge feiern

Wir verwenden m2 als Einheit, um die Menge des PV-Zubaus zu messen und zwischen den Gemeinden vergleichbar zu machen. Als Gemeinde oder Stadt müssen Sie diese Einheit aber keinesfalls übernehmen. Für die Kommunikation mit Ihren Einwohner:innen wählen Sie das geeignete Mittel als Teil ihrer Kommunikationsstrategie. Die Menge des Zubaus kann beispielsweise auch über die Anzahl bestückter Dächer beschrieben werden. Wie die Menge des Zubaus beschrieben und gemessen wird, ist letztendlich irrelevant – solange der Zubau erfolgt und die Einwohner gemeinsam mit Politik und Verwaltung die Erfolge feiern können!

Im SolarTracker hinterlegen wir die Vision einer Gemeinde. Pro Quartal aktualisieren wir die Zubaudaten. Sie sind als blaue Fortschrittsbalken für die Gesamtkampagne und pro Gemeinde sichtbar.

> Weitere Informationen zur Funktionsweise des SolarTracker

Bildquelle: Solar Vision South Africa


Melde uns jetzt die Solarvision deiner Gemeinde!


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    Akzeptanz von Solaranlagen auf bestehenden Infrastrukturen

    Studierende der Universität Zürich haben in einer Semesterarbeit untersucht, wie es um die Akzeptanz von Solaranlagen in der Region Zürich steht. Dazu haben sie sich im Knonauer Amt bei an Solarprojekten interessierten und involvierten Personen umgehört. 

    An Solarprojekten interessierte Personen gibt es im Knonauer Amt ganz schön viele. Gemäss Energiereporter gehört die Gemeinde Knonau zu einer der Vorbildgemeinden in Sachen Solarstrom. So nutzt sie bereits über 17% des vorhandenen Solarpotenzials und liegt damit weiter über dem Durchschnitt im Kanton Zürich. Und unlängst machte die Region mit einem weiteren visionären Solarprojekt von sich reden: dem A4-KW, einem mit Solarmodulen überdachten Autobahnabschnitt.

    Die Mehrheit der befragten Fachpersonen äusserten sich sehr positiv zur Solartechnik. Sie befürworten den Ausbau der Solarenergie und streichen das Potenzial heraus, das in bestehenden Infrastrukturen wie Industriezonen, Hausdächer und Autobahnen schlummert. Die Gefahr, dass solche Grossprojekte das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigen würden, stufen sie als relativ gering ein.

     

     

     

    Dass auch an anderen Orten immer mehr Schweizerinnen und Schweizer auf die Energiewende drängen, wissen wir auch aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, welche gfs-zürich im November 2020 durchgeführt hat. Dieser Stimmung konnte selbst die Ablehnung des CO2-Gesetzes keinen Abbruch tun.

     

    Weiterführende Informationen:

     

    > Akzeptanz von Solaranlagen – Seminararbeit Universität Zürich (Poster)
    > Überdachte Autobahn im Knonaueramt könnte in Zukunft grünen Strom liefern (Artikel NZZ 07.07.2021)


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    Solarstrom ohne eigene PV-Anlage?

    Auch ohne eigene Photovoltaik-Anlage kann man 100 Prozent Sonnenenergie beziehen. Wie das geht und was das kostet hat der «Kassensturz» (SRF) in einem ausführlichen Beitrag Anfang Juni 2021 recherchiert.

    Für Solarstrom braucht es nicht zwingend ein eigenes Dach. Auch Mieterinnen und Mieter können die Sonnenenergie anzapfen. Sei es über Angebote der lokalen Elektrizitätsversorger oder über Anbieter, die schweizweit Solarstrom verkaufen.

    «Kassensturz» hat zusammen mit dem Labor für Photovoltaik der Berner Fachhochschule die verschiedenen Solarstrom-Angebote analysiert. Die Übungsanlage: Was kostet es einen Durchschnitts-Haushalt zusätzlich, den jährlichen Strombedarf von 4000 Kilowattstunden mit 100 Prozent Solarstrom abzudecken?


    https://www.youtube.com/watch?v=siYmwholusw


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    Bevölkerung drängt auf Energiewende



    Die Energiewende in der Schweiz stösst auf breite Akzeptanz, wie eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zeigt. Gewünscht wird eine einheimische, erneuerbare und umweltfreundliche Energieversorgung, und das lieber schon morgen als erst übermorgen. Zudem darf die Wende etwas kosten. 

    > Weiterlesen. Quelle naturschutz.ch


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