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Gemeinsam haben wir im Kanton über 1m2 pro Einwohner:in zugebaut – wer aber führt die Spitze an?

In den letzten drei Jahren hat sich der Ausbau von Photovoltaikanlagen in den Zürcher Gemeinden rasant entwickelt. Einige Gemeinden konnten schneller zubauen, andere Gemeinden hatten aber auch weniger passende Projekte. In diesem Blog-Beitrag werfen wir nun einen Blick auf die beeindruckendsten Zahlen und Entwicklungen in Bezug auf Flächenzuwächse und Ausnützungsziffern.

Als Basis für unsere Analysen verwenden wir jeweils immer die Pronovo gemeldeten Daten. Dabei gibt es auch immer wieder Verspätungen der Meldung aber auch Meldefehler. Es kann folglich sein, dass die Zahlen unten nicht immer dem heutigen Stand entsprechen sondern bis zu einem dreiviertel Jahr verspätet sind. Um eine greifbare Zahl zu erhalten rechnen wir die gemeldeten kWpeak um in ein Flächenäquivalent. Je nach installierter technischen Lösung kann dies natürlich auch varieren, macht aber erst einen verständlichen Vergleich zwischen den Gemeinden möglich.

Verhältnismässig den grössten Zuwachs innerhalb der 3 Jahre der Kampagne

Betrachtet man den prozentualen Zuwachs an Photovoltaik-Fläche, stechen einige Gemeinden besonders hervor:

  • Ellikon an der Thur führt die Liste mit einem bemerkenswerten Anstieg von rund 834%. Das bedeutet einen Zuwachs von etwa 7300 Quadratmetern an Photovoltaik-Fläche.
  • Oberglatt folgt mit einem Zuwachs von etwa 514%, was rund 20500 Quadratmeter zusätzlichen Photovoltaik-Flächen entspricht.
  • Weiach verzeichnet einen Zuwachs von etwa 434%, was einer zusätzlichen Fläche von rund 4100 Quadratmetern entspricht.

Diese beeindruckenden prozentualen Zuwächse zeigen das enorme Potenzial und Engagement kleinerer Gemeinden im Bereich der erneuerbaren Energien.

Absolut den grössten Zuwachs

Auch in absoluten Zahlen gab es erhebliche Erweiterungen der Photovoltaik-Flächen:

  • Stadt Zürich steht an der Spitze mit einem Zuwachs von ca. 183’000 Quadratmetern mehr als im Jahr 2021.
  • Stadt Winterthur folgt dicht darauf mit einem Zuwachs von ca. 144’500 Quadratmetern.
  • Illnau-Effretikon belegt den dritten Platz mit einem zusätzlichen Zuwachs von ca. 26’512 Quadratmetern.

Diese Zahlen unterstreichen die bedeutende Rolle der grösseren Städte und Gemeinden im Ausbau erneuerbarer Energien.

Die Musterschüler mit hohen Ausnützungsziffern

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Ausnützungsziffer, die das Verhältnis der genutzten Photovoltaik-Fläche zur verfügbaren Fläche darstellt. Hier stechen drei Gemeinden besonders hervor:

  • Knonau mit einer beeindruckenden Ausnützungsziffer von 21.39%.
  • Hittnau folgt mit einer Ausnützungsziffer von 12.42%.
  • Dielsdorf liegt bei 11.92%.

Diese hohen Ausnützungsziffern zeigen das effiziente und konsequente Engagement dieser Gemeinden im Bereich der Photovoltaik-Nutzung.

Gemeinsame Anstrengungen

Zusammen haben die Zürcher Gemeinden rund 1,6 Millionen Quadratmeter Photovoltaik-Fläche in Betrieb genommen. Diese beeindruckende Gesamtfläche ist ein starkes Zeichen für das kollektive Engagement und den Fortschritt in der Region in Richtung nachhaltiger Energieversorgung.

Die beschriebenen Entwicklungen sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass sowohl kleine als auch grosse Gemeinden ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Die vielfältigen Erfolge in Bezug auf Flächenzuwächse und effiziente Nutzungspotenziale setzen positive Signale für die Zukunft und zeigen, dass die Region Zürich auf einem guten Weg ist, ihre erneuerbaren Energieziele zu erreichen.

Für die Energiewende sind wir dabei aber noch nicht am Ziel. Rund 3 mal mehr Fläche müssen in Betrieb genommen werden um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Wenn wir gemeinsam die Zubaugeschwindigkeit aufrecht erhalten können, kommt dieses Ziel aber in greifbare Nähe. Zu unsererm Wohle und dem Wohle unserer Nachkommen.

Erweiterung der Energieplattform der Stadt Zürich

Energieplattform Stadt Zürich Solaranlagen

Die Energieplattform der Stadt Zürich wurde erweitert: Neu gibt es einen eigenen Bereich zu Solaranlagen.

Im neu erstellten Bereich «Solaranlagen» finden Hauseigentümer:innen alles, was sie zum Bau einer PV-Anlage in der Stadt Zürich wissen müssen. Sie finden Antworten zu häufig gestellten Fragen und können Schritt für Schritt den Prozess bis zu einer eigenen Solaranlage durchgehen und nachvollziehen.

Zusätzlich finden sich Zahlen und Fakten rund um Solarenergie im Kanton Zürich. Und falls es noch jemandem an Inspiration fehlt, werden gute Beispiele von realisierten PV-Projekten ins Licht gerückt. Auch die Solarstrategie der Stadt Zürich kann nachgelesen werden. Und für zusätzliche offene Fragen gibt es auf jeder Seite wiederum eine Ansprechperson, die bei Anliegen rund um Solaranlagen weiterhelfen kann. Lesen Sie jetzt nach im neuen Bereich zu Solaranlagen.

 

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Rückblick: Klimabüro für die Stadt Zürich

Klimabüro Pop-up Werdmühleplatz Zürich Energieberatung

Über einen Monat lang bot die Energieberatung der Stadt Zürich auf dem Werdmühleplatz eine niederschwellige Energieberatung für Hauseigentümer:innen an. Nun ist das Pop-Up wieder verschwunden. Eine Fortsetzung ist jedoch bereits geplant.

Vom 4. Oktober bis zum 17. November war das Klimabüro Pop-Up offen für Walk-In Beratungen zu verschiedensten Energiethemen. Durch diese Aktion wollte die Stadt Zürich auf die Hauseigentümer:innen zugehen und die städtischen Beratungsmöglichkeiten greifbarer machen. Zudem wurden verschiedenste Panels, Besichtigungen und Spaziergänge durchgeführt.

Das Angebot war ein voller Erfolg: über 240 Beratungen rund um Heizungsersatz, Photovoltaik, Gebäudesanierung, E-Mobilität usw. wurden durchgeführt. Das Pop-Up führte aber auch zu mehr Telefonberatungen und Buchungen für Energie-Coaching.

Aufgrund des hohen Anklangs ist schon ein nächstes Klimabüro-Pop-Up geplant, welches voraussichtlich im Frühling 2022 stattfinden wird. Bis dahin ist das Angebot wieder online verfügbar unter stadt-zuerich.ch/klimabuero. Hier können sich nicht nur Hauseigentümer:innen, sondern auch KMUs und Gastrobetriebe beraten lassen und werden auf dem Weg in eine fossilfreie Zukunft unterstützt.

Weiterführende Informationen

> Die Photovoltaik-Strategie der Stadt Zürich
> Die Energieplattform zum Thema PV

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Stadt Zürich präsentiert Photovoltaik-Strategie

Die Stadt Zürich will bis 2030 das Vierfache an Solarstrom produzieren, auf städtischen Gebäuden gar das Fünffache. Mit der Photovoltaik-Strategie definiert der Stadtrat erstmals Massnahmen, um mit einer starken Beschleunigung des Ausbaus von Photovoltaik-Anlagen die maximale Nutzung der Dachflächen zu erzielen. Die verstärkte Nutzung der erneuerbaren Energie dient dem Erreichen des Klimaziels Netto-Null 2040.

Damit die Stadt Zürich ihr Klimaziel überhaupt erreichen kann, ist eine starke Elektrifizierung der Bereiche Wärmeversorgung und Mobilität erforderlich. Diese soll massgeblich mit Solarstrom vorangetrieben werden. Wie die Chancen dazu stehen, liess der Stadtrat in einer umfassenden Potenzialstudie erheben.

Studie belegt grosses Entwicklungspotenzial für Solarstrom

Würden auf allen geeigneten Gebäuden in der Stadt Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) installiert, läge die Produktionsleistung von Solarstrom bei 487 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Kritische Faktoren, wie Dachfenster, Dachbegrünung, Denkmalschutz und statische Probleme, sind dabei bereits herausgerechnet. Gemäss der Statistik zu Gebäudeerneuerungen, wäre ein zusätzliches Potenzial von 207 GWh bis im Jahr 2030 möglich. Zudem wurde das Potenzial für Fassaden und Infrastrukturbauten, wie zum Beispiel bei der Überdachung von Parkplätzen, ermittelt. Noch stehen diese nicht im Fokus der städtischen PV-Strategie. Das erreichbare Potenzial für Fassaden liegt bei rund 80 GWh pro Jahr. Experten schätzen das wirtschaftlich erschliessbare Potenzial von PV-Anlagen an Fassaden zurzeit noch als relativ gering ein. Der technische Fortschritt wird jedoch in Zukunft auch hier einen Teil an die Energiewende leisten.

Städtische Solarstrom-Offensive setzt auf Private, Unternehmen und Institutionen

Mit dieser Photovoltaik-Strategie definiert der Stadtrat erstmals konkrete Ziele und Massnahmen für den Ausbau. So sollen wirtschaftliche PV-Anlagen in Zukunft bei städtischen Neubauten und Dachsanierungen in der Regel Standard sein. Die angekündigte Vervierfachung der Solarstromproduktion auf Stadtgebiet entspricht rund 120 GWh pro Jahr (aktuell 29 GWh). Allein bei städtischen Liegenschaften soll die Produktion auf 20 GWh pro Jahr verfünffacht werden (aktuell 4 GWh). Die Stadtverwaltung will damit bis 2030 mindestens zehn Prozent ihres eigenen Strombedarfs mit erneuerbarer Sonnenenergie decken.

Doch damit der Photovoltaikausbau so richtig an Schub gewinnt, müssten auch Solarprojekte von Privaten, Unternehmen und Institutionen massiv zulegen. Dies will der Stadtrat mit vereinfachten Rahmenbedingungen, zusätzlichen Fördergeldern und durch konkrete Beratung bei Bauvorhaben erreichen. Um weitere Anreize zu schaffen, soll der Bezug von Solarstrom im Eigenverbrauch künftig nicht mehr zu einer geringeren Auszahlung des Effizienzbonus führen. Denn insbesondere für Grossverbraucher soll sich die Investition in eine Solaranlage zukünftig lohnen.

EWZ stellt Netzkapazitäten sicher

Die Umsetzung der PV-Strategie der Stadt Zürich wird in erster Linie in Zusammenarbeit mit den Elektrizitätswerken Zürich (EWZ) erfolgen. Das EWZ stellt sicher, dass die Netzkapazitäten für den geplanten PV-Ausbau ausreichen. Gemäss einer Studie sollen Kapazitäten bis zu 500 GWh ausreichen, ohne dass signifikant teure Zusatzinvestitionen getätigt werden müssen.

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