Leuchtturm Winterthur: Kuhstall Taggenberg

Der Bauernhof in Taggenberg liegt auf einem schönen Hügel in der Nähe der Stadt Winterthur und sieht optimal der Sonne entgegen. Der Hof gehört der Stadt und wird verpachtet. Der Stadt war es ein Anliegen, das Potential des Kuhstalls möglichst auszuschöpfen. Daraufhin wurde für die Energiegewinnung im Jahr 2014 eine Solaranlage gebaut. Realisiert wurde das Bauprojekt in enger Zusammenarbeit mit Stadtwerk Winterthur.

Die Initiative

In der Landwirtschaft sind häufig für den Solaranlagebau passende Flächen zu finden, welche die Stadt gerne nutzen möchte. Die hürdenlose Gewährleistung der Zuleitungen zur Anlage ist dabei oft ein kritischer Punkt für den Bau. Auf diesem Hof war dies glücklicherweise möglich. Bei der Planung galt es, die städtischen Vorschriften für PV-Installationen insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe zu beachten. Dennoch war es der Stadt auch ein Anliegen, den Bau-Prozess zeitnah in Gang zu setzen. Eine wichtige Motivation war dabei auch, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Vom Besitzer gab es glücklicherweise keinen Gegenwind und er erlangte durch die Solaranlage auch keine Nachteile. Diese wurde schliesslich im Jahr 2014 installiert. 

Der Bau

Reibungslos verlief auch der Bau der Anlage selbst. In einem ersten Schritt wurde die Bewilligung vom zuständigen Departement eingeholt, was normalerweise ein sehr langer Prozess ist. Durch die interne Zusammenarbeit konnte man sich gegenseitig so unterstützen, dass die entsprechende Bewilligung deutlich schneller erfolgte. Die Realisierung des Bauplans wurde dann in Zusammenarbeit mit Helion und Senero AG umgesetzt.

Die Anlage

Die Auf-Dach Anlage ist seit dem Jahr 2014 in Betrieb. Der Hof liegt an einem idealen Ort: Die Anlage kann die Sonneneinstrahlung optimal auffangen. Wahrscheinlich wenig überraschend ist die Tatsache, dass der Eigenverbrauch bei nahezu 100% liegt, da es vom Traktorfahren bis hin zum einfachen Lichtschalter viel Strom für die Produktion braucht. Falls doch Reststrom übrigbleibt, geht dieser zurück ins Netz. Der erzeugte Strom der Anlage wird dabei ausschliesslich für die Produktion und den Betrieb verwendet.
Die Anlage wird regelmässig kontrolliert, um rechtzeitig eingreifen zu können. Die Fernablesung der Anlage geschieht dabei im Stall selbst.

Besonderheiten

Beim Betreten des Stalls schweift das Auge suchend durch den Raum: Wo befinden sich die Wechselrichter? Vorborgen, um nicht zu sagen gut versteckt, und nur über eine Leiter erreichbar sind die Geräte auf einer Heu-Bühne angebracht. Dort ist ein kleiner Raum, den man für die Kontrolle der Anlage betreten kann. Es fällt sofort auf, dass mit den Räumlichkeiten gearbeitet wurde, die man auch zur Verfügung hatte.

Eine Herausforderung bei der Instandhaltung der Panels ist, dass diese bei landwirtschaftlichen Betrieben durch den Staub häufiger als üblich verschmutzen und dadurch auch mehrmals pro Jahr gereinigt werden müssen.

Da es sich bei diesem landwirtschaftlichen Betrieb um einen städtischen Hof handelt, kam auch die Entscheidung für eine Solaranlage von der Stadt selbst. Die Entscheidung wurde auf Basis des Klimaschutzgedanken getroffen.

Besonders ist hier auch, dass es sich um eine landwirtschaftliche Zone handelt, und diese kommt mit ihren eigenen besonderen Voraussetzungen für den Bau. Erstens müssen die Panels reflexionsarm sein, damit die Anlage keinen Störfaktor darstellt und zweitens muss vor dem Bau eine Baubewilligung vom zuständigen Departement der Stadt eingeholt werden.

Fazit

Die Anlage scheint einwandfrei zu funktionieren und durch die regelmässige Wartung und Kontrolle wird auch die Instandhaltung für den Betrieb gesichert. Die Beziehung zwischen dem Stadtwerk und dem Betrieb ist dabei ein wichtiger Faktor für die zukunftsorientierten Energieanlagen. Eins bleibt jedoch klar: Ohne die Mithilfe aller Parteien wäre es nicht zu diesem Vorzeigeprojekt gekommen. 

Technische Details

  • Leistung: 180 KWp
  • Durchschnittlicher Eigenverbrauch: 100%
  • Anzahl Panels: 610
  • System: Auf-Dach Anlage
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