Leuchtturm Winterthur: Solarstrom macht Freude

Solarstrom Anlage Winterthur

Schon im Jahr 2010 hat die Familie Lüscher auf ihrem Dach eine Solaranlage installiert. Seit da hat sich die Anlage amortisiert und funktioniert nach wie vor einwandfrei. Empfehlenswert? Absolut, findet Daniel Lüscher, Vereinspräsident von MYBLUEPLANET.

Die Motivation

Die Idee hinter der Anlage stammte tatsächlich von MYBLUEPLANET selbst. Im Jahr 2010 gab es nämlich schon einmal eine Aktion, die sich rund um Solaranlagen drehte. Das Ziel war: 1000 Solardächer im Jahr 2010. «Ich wollte unbedingt auch eine Anlage haben und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten», erzählt Daniel.

Die Installation

Am wichtigsten für die Installation sei die Wahl des Installateurs. Hier muss man sich Zeit lassen, rät Daniel. Dass er den richtigen Mann gefunden hatte, war spätestens dann klar, als dieser mit seinem Elektroauto zur ersten Evaluation des Daches auftauchte: «Der war ein echter Pionier damals!». Ab dann verlief alles ganz entspannt. Um die Baubewilligungen kümmerte sich die Installationsfirma. Ein Gerüst musste nicht aufgestellt werden und innerhalb von zwei Tagen waren die 24 Panels auf dem Dach.

Technische Details:

  • Leistung: 5,76 kWp
  • Lebensdauer: mind. 25 Jahre
  • Aufständerung der Panels: 15 Grad
  • 24 Module à 1,2m x 2m, also 57,6 m2
  • Stromproduktion total bis jetzt: ca. 66’200 kWh
  • Amortisationszeit: ca. 8 Jahre

Ein weiteres Highlight für Daniel: er durfte mitarbeiten. «Mir war es wichtig, bei der Installation mitzuhelfen als Monteur, also als Hilfskraft. So war ich dann wirklich ein Teil des Baus und hatte einen Bezug zur Anlage. Das macht gleich noch mehr Freude.»

Die Anlage heute

Seit 12 Jahren produziert die Anlage nun fleissig Strom. Reparaturen waren noch nie nötig. Den einzigen Aufwand, den Daniel hat: Einmal im Jahr steigt er aufs Dach, um die Panels mit Fensterwaschmittel zu reinigen. Zwingend nötig ist das nicht, aber es hilft sicherlich, den Wirkungsgrad hoch zu halten und das letzte Prozent noch hinauszukitzeln. Dazu kommt, dass das Dach begrünt ist. Und da das Substrat im Spätsommer wegen der Beschattung durch die Panels nicht wie normalerweise austrocknet, muss so oder so überprüft werden, dass da nicht zu viel wuchert.

Einen Eigenverbrauch gibt es jedoch nicht: Der produzierte Strom wird direkt ins Netz eingespeist. So war das Gesetz damals. Der Vertrag funktioniert folgendermassen: Die Familie Lüscher speist den Strom ihrer Solaranlage ins Netz ein und erhält dafür 50 Rp/kWh. Den Strom, den sie vor Ort verbrauchen, müssen sie aber wieder einkaufen. «Das ist eine sehr hohe Vergütung. Ich sage immer, die Anlage finanziert unsere zweite Woche Sommerferien!», scherzt Daniel. In einigen Jahren wird dieser Vertrag jedoch auslaufen. Dann steht das nächste Projekt an: einen Batteriespeicher zu installieren. So soll ein sehr hoher Eigenverbrauch erzielt werden. Sensibilisiert ist die Familie aber schon: Sie haben sich beispielsweise bereits angewöhnt, dann zu waschen, wenn die Sonne scheint.

Und auch ansonsten ist das Einfamilienhaus in Seen in Sachen energetische Anpassungen auf dem neusten Stand. Geheizt wird mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe, die schon beim Bau des Hauses vor 15 Jahren installiert wurde. Das Warmwasser hingegen wird durch zwei Solarthermie-Panels geheizt: Von April bis Oktober liefern diese genug warmes Wasser für den ganzen Haushalt. «Das ist der Hammer. Über mindestens 7 Monate pro Jahr wird unser Warmwasser einfach von der Sonne geheizt.»

Fazit

Das Fazit, das Daniel zieht, ist eindeutig. Er würde es jederzeit weiterempfehlen. Nach ungefähr 8 Jahren hatte sich die Anlage amortisiert. Und Probleme gab es bisher noch keine, weder mit der Solaranlage noch mit der Wärmepumpe oder den Solarthermie-Panels. «Es ist klimafreundlich, praktisch und macht in aller Hinsicht Sinn.» Was aber noch nicht funktioniert hat, ist, die Nachbarn zu überzeugen. Nach der Installation haben Lüschers ein kleines Solarfest für die Nachbarschaft organisiert und allen voller Begeisterung die neue PV-Anlage präsentiert. Weitere Solaranlagen in der Umgebung wurden jedoch seither noch nicht realisiert. Vielleicht warten aber auch alle auf die PV-Aktion für Einfamilienhäuser in der Region Winterthur, die SolarAction momentan plant. Und wenn nicht, dann trennt Daniel im Falle einer Stromlücke einfach seine Solaranlage vom Netz, geniesst die Autarkie und eröffnet ein lokales Wasch-Business.

Weiterführende Informationen

> Zur PV-Aktion in der Region Winterthur

> Zu MYBLUEPLANET

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