Author Archives: Natalie Kiontke

Photovoltaik-Potential im Kanton Zürich

Solarpanels an Strasse im Sonnenuntergang

Solarstrom für 1.85 Millionen Haushalte allein im Kanton Zürich – das Potenzial ungenutzter Fläche für Photovoltaikanlagen ist immens. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Kanton Zürichs.

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen im Kanton Zürich ist beeindruckend. Auf vielen privaten und öffentlichen Dächern wird gebaut. Aber andere Möglichkeiten für Solaranlagen wie Fassaden, Parkplätze, und Ackerflächen werden bisher kaum genutzt.

Grosses Solarstrom-Potenzial bei moderaten Produktionskosten

Der Kanton Zürich hat in einer Studie nun das Potential dieser Flächen für die Nutzung von Solarenergie untersucht und kommt auf ein jährliches Gesamtpotential von 9’250 GWh, die im Kanton Zürich produziert werden könnten. Ausgehend von einem durchschnittlichen Stromverbrauch pro Haushalt von 0.005 GWh, könnten damit gut 1.85 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.

Die Gestehungskosten – also die Produktionskosten unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten und weiteren Faktoren – belaufen sich im Durchschnitt auf unter 8 Rappen pro KWh und bewegen sich zwischen 6 Rappen auf Dächern und 18 Rappen an Fassaden.

Aufschlüsselung nach Solaranlagentyp

Die Studie, die im Auftrag der Baudirektion des Kanton Zürich durchgeführt wurde, analysierte das Potenzial für Solarstrom auf Dächern, an Fassaden, auf landwirtschaftlichen Nutzflächen, über Parkplätzen, an Abwasserreinigungsanlagen und an Strasseninfrastrukturen. Die Gebäudeanlagen machen gemäss Analyse den Löwenanteil aus.

Dächer

Mit 5’955 GWh/a stellen Dachflächen das grösste Potenzial dar. Durch die Ausstattung der 200 grössten Dächer könnten bereits 300 GWh/a erzeugt werden. Die Realisierungschancen sind hoch, da rechtliche Hürden minimal sind und bereits bestehende Netzinfrastrukturen genutzt werden können.

Fassaden

Mit 2’206 GWh/a bilden Fassaden das zweitgrösste Potenzial. Aufgrund komplexerer Konstruktionen und niedrigerer Erträge sind die Stromgestehungskosten höher als bei Dachflächen.

Landwirtschaftsflächen

Über landwirtschaftlichen Flächen ergibt sich ein enormes Potenzial von 30’356 GWh/a. Die Realisierungschancen sind jedoch begrenzt durch rechtliche Vorgaben. Lediglich 913 GWh/a Solarstrom könnten durch Dauerkulturen erschlossen werden.

Parkplätze

Öffentliche Parkplätze bieten ein Potenzial von 156 GWh/a, das durch Carports erschlossen werden könnte. Allerdings erschweren bestehende Überbauungspläne und zeitweise andere Nutzungen die Realisierung.

Abwasserreinigungsanlagen

Das Potenzial auf Abwasserreinigungsanlagen für Strom aus Photovoltaikanlagen beträgt 42 GWh/a, wobei bereits bestehende Netzanschlüsse und geringere Baukosten hier Vorteile bieten.

Strasseninfrastrukturen

Strassen bieten ein Potenzial für Solarstrom von 29 GWh/a, besonders Grünflächen könnten aber Konflikte mit Natur- und Landschaftsschutzgebieten aufweisen.

Solarstrom im Winter

In Bezug auf das Winterstrompotenzial zeigt sich, dass eine allgemeine Erweiterung der Photovoltaikanlagen im Kanton Zürich im Winter vorteilhaft ist. Während Fassaden minimal höhere Erträge zwischen November und Februar aufweisen, sind die Unterschiede bei den anderen Anlagentypen generell gering. Um die Winterstromproduktion zu erhöhen, sollte Photovoltaik als Ganzes ausgebaut werden und weniger ein Fokus auf einen spezifischen Anlagentyp gelegt werden.

Was steht dem Photovoltaik-Ausbau noch im Weg?

Die Studie verdeutlicht das enorme, noch nicht vollständig ausgeschöpfte Potenzial der Sonnenenergie im Kanton Zürich. Die Bereitschaft, rechtliche, wirtschaftliche und technische Herausforderungen zu überwinden, wird entscheidend sein, um diese nachhaltige Energiequelle optimal zu nutzen und so einen bedeutenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.

Solargenossenschaft OptimaSolar Züri Unterland

Solarpanels auf Dach einer Solargenossenschaft

Die Genossenschaft OptimaSolar Züri Unterland finanziert, baut und betreibt grosse Solaranlagen auf Dächern von Landwirtschafts- und Gewerbebetrieben, öffentlichen Bauten und Privathäusern. Gegründet im Oktober 2022, produzieren ihre Anlagen Solarstrom in der Region. Sie wollen die Bevölkerung dazu bewegen, gemeinsam in die Solarstromproduktion zu investieren, um ihren Bedarf durch einheimisch und erneuerbaren Strom zu decken.

Die Photovoltaik-Anlagen sollen dabei vorwiegend auf existierenden Infrastrukturen mit einer Dachgrösse von 200 – 3000m2 gebaut werden und stellen dadurch eine gute Ergänzung zu den kleinen Anlagen auf Einfamilienhäusern dar. Zusätzlich werden neuste Technologien im Bereich Stromerzeugung, -speicherung, -umwandlung-, -verteilung etc. wenn möglich getestet, installiert und betrieben.

So können Sie sich beteiligen:

Um sich an der Schweizer Energiewende aktiv zu beteiligen, muss man kein Eigenheim besitzen! Als Privatperson können Sie sich an der Genossenschaft beteiligen und somit den Ausbau von Solarenergie konkret fördern. Dies ist selbstverständlich auch in anderen Regionen möglich.

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