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Start der PV-Aktion Region Winterthur: Ein Blick zurück

Die Informationsveranstaltungen zur PV-Aktion sind bereits wieder Vergangenheit. An sechs Orten in der Region Winterthur waren insgesamt über 1’100 interessierte Eigenheimbesitzer anwesend. Unsere Partner und wir blicken zurück auf gelungene Veranstaltungen mit interessanten Gesprächen.

Auftaktveranstaltung Winterthur, 30. August

Die 170 gestuhlten Plätze waren schnell besetzt. Etwa 250 BesucherInnen fanden den Weg in die Alte Kaserne, wir sind begeistert! Auf die Ansprache von Stadtrat Stefan Fritschi folgte der Infoteil unserer Kampagnenleiterin Ina Paschen, fachmännisch unterstützt von Martin Ovenstone der Energiewendegenossenschaft Winterthur. Nach dem offiziellen Teil übernahmen unsere Solar-Installateure das Ruder und kümmerten sich um die Anliegen der Besucher:innen. Die acht anwesenden Partnerunternehmen nahmen neben interessanten Gesprächen bereits viele Anfragen mit. 115 Getränke wurden von den Volunteers von MYBLUEPLANET herausgegeben und mindestens so viele interessante Gespräche geführt. Besten Dank an alle Mitwirkenden für diesen gelungenen Auftakt!

Die Videoaufzeichnung der Präsentation findest du bei den Aktionsinformationen unter https://solaraction.ch/pv-aktion-region-winterthur/.

Lassen Sie das Event mit den folgenden Bildern revue passieren:

 

Turbenthal, 31. August

In Turbenthal durften wir ca. 110 Besucher:innen begrüssen. In sehr angenehmer Atmosphäre wurden die Informationen zur PV-Aktion und allgemein zu Solaranlagen vertieft und Themen wie Bauen in der Kernzone aufgegriffen. Vielen Dank für die hervorragende Organisation!

Brütten, 1. September

Der Saal war mit ca. 70 Besucher:innen gut gefüllt, die anwesenden Partner freuten sich über das rege Interesse. Bereits bei den Plenumsfragen konnten sie ihre Expertise einbringen. Insbesendere das Thema Kernzone bewegte bei den Plenumsfragen und wurde während des Apéros mit Gemeinderat Martin Sichler vertieft und interessante Ansätze zur Verbesserung wurden diskutiert.Ein gelungener Abend mit einem interessierten und engagierten Publikum. Vielen Dank für die tolle Organisation!

Der «dorfblitz» war anwesend und berichtete über die Infoveranstaltung: https://dorfblitz.ch/solaranlagen-im-rundum-sorglos-paket/. Die folgenden Bilder erstellte Journalistin Fabienne Walker vor Ort.

 

Hettlingen, 2. September

Gemeinsam mit Seuzach lud Hettlingen am Freitagabend zum Info-Anlass ein, fast so viele wie in Winterthur fanden sich ein, wir schätzen ca. 210 Leute aus allen Altergruppen. Viele spannende Fragen wurden gestellt von Kernzone über Brandschutz, Schnee und Gebäudeversicherung, bei denen die Partner ihre Expertise bereits im Plenum einbringen konnten. Im anschliessenden Apéro wurde rege vertieft und diskutiert. Neben den Gemeindevertretern möchten wir dem Verein erneuerbare Energie Hettlingen herzlich für ihr Engagement und die Gesamtkoordination der gelungenen Veranstaltung danken!

Wiesendangen, 7. September

Die Wisenthalle platzte fast: über 300 (manche sprachen von 400) Besucher:innen! Rekord in unserer Veranstaltungsserie! Sie lauschten gespannt dem Referat und brachten viele Fragen mit.Neben MYBLUEPLANET und den Partner-Unternehmen war die gesamte Energiekommission sowie Vertreter:innen aus Gemeinderat und Verwaltung anwesend. Während des Apéros waren neben den Partnern auch sie in Gespräche mit dem Publikum vertieft, gaben Antworten und diskutierten Ansätze zur Verbesserung. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für diesen gelungenen Abend!

Lindau, 8. September

Unsere letzte Veranstaltung fand in Lindau statt. Illnau-Effretikon und Lindau haben gemeinsam eingeladen und begrüssten ihre Bewohner:innen, die zahlreich erschienen waren: alle 210 Stühle waren besetzt, einige Besucher:innen lauschten stehend den Ausführungen auf der Bühne. Bei einem wu, nderbaren Apéro verweilten viele Besucher:innen noch zu einem Austausch untereinander, mit den anwesenden Vertreter:innen aus den Gemeinden und mit den Partner-Unternehmen. Wie in Winterthur war auch hier die Energieberatung anwesend, um auf die kostenlose Energie-Erstberatung hinzuweisen und bei der energetischen Gesamtbetrachtung des Hauses zu unterstützen. Vielen Dank für die tolle Organisation des krönendes Abschlusses!

Unsere Partner

Ein grosses Dankeschön geht an unsere acht Partnerunternehmen, die an den Infoveranstaltungen vor Ort waren und sich um die technischen Anliegen und die Anfragen der Besucher:innen kümmerten!

 

Veranstaltungen verpasst oder ein Detail nicht mehr im Kopf?

Hier finden Sie die Folien des Referats mit allen notwendigen Informationen sowie die Videoaufzeichnung der Auftaktveranstaltung: https://solaraction.ch/pv-aktion-region-winterthur/

Folien: 2022-08-30-SolarAction_PV-Aktion-Infoveranstaltung (pdf)

Erfahrungsaustausch für Schweizer Gemeinden bei den Municipal-Events

Veranstaltungsreihe Municipal für Gemeinden

Um die Energiewende und die Versorgungssicherheit zu schaffen, braucht es keinen Helden, sondern Kollaboration und Kooperation von vielen. Daher fördert Innosuisse eine Eventserie zur Energie-Innovation. Die Veranstaltungen von Municipal zielen auf den Austausch von Schweizer Gemeinden untereinander und mit Experten rund ums Thema Energie.

Innosuisse bietet ein breites Spektrum von Veranstaltungen, um kluge Köpfe und Handlungswillige zusammenzubringen und die Energiewende voranzubringen: «Co-Creating» oder «Co-Innovation» nennen sie es. In diesem Rahmen bietet die Hochschule Luzern eine Veranstaltungsreihe «Municipal», die sich speziell an Gemeinden richtet und in der Zeit von 2021 – 2024 einmal quer durch die Schweiz zieht. Die englische Version der Website bietet mehr Informationen, auch zu den bereits erfolgten Veranstaltungen.

Gemeinden als Vermittler im Innovationsprozess

Die Motivation für diese Veranstaltungsreihe ist für Prof. Dr. Christoph Imboden und Prof. Dr. Ulrike Sturm ganz klar: «Die Gemeinden fungieren als Vermittler im Innovationsprozess. Sie können Energieinnovationen fördern, indem sie einen Multi-Stakeholder-Ansatz nutzen. Dies schafft die Voraussetzungen für eine Energiewende, die der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht zugute kommt.» Ihr Motto lautet daher: «Co-Creating Energy Innovation at Municipal Level Across Regions and Sectors». Das Ziel ist es, über die Serie eine aktive Community zu bilden, die sich gemeinsam den selbstgewählten Schwerpunkten und Themen widmet und diese vertieft.

Das Spektrum der Partner und Experten ist dabei breit angelegt: Universitäten, Forschungsinstitute, KMU, non-profit-Akteure – alles ist dabei. Themengeber sind die Gemeinden, denn mit und für sie finden die Veranstaltungen statt. Mit dieser Vielfalt an Perspektiven können die Themen der Gemeinden nun beleuchtet und vertieft sowie neue Ansätze diskutiert werden. Um den Gemeinden genügend Zeit und Raum zu geben, werden einige Veranstaltungen ohne Partner, andere mit Partnern durchgeführt.

In der Liste der Partner befindet sich neben dem Schweizerischen Gemeindeverband und dem Schweizerischen Städteverband auch die Stadt Winterthur und die ewz der Stadt Zürich.

Mitmachen erwünscht!

Obwohl die Veranstaltungsreihe bereits begonnen hat, können sich interessierte Gemeinden jederzeit melden und mitmachen. Die Veranstaltungen in Rotkreuz und Aarau haben bereits stattgefunden, die kommende Veranstaltung findet am 1. Dezember 2022 im Smart Living Lab der EPFL Freiburg statt.

Weitere Informationen zum Thema «Co-Creating Energie-Innovation für Gemeinden»

 

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Ein Jahr SolarAction – wohin geht die Reise?

Grosse Veränderungen haben die Schweiz, Europa, ja die ganze Welt erfasst. Klimawandel und Dekarbonisierung sind endlich auf der politischen Tagesordnung ganz oben. Befeuert von Krieg und Krisen fragen wir uns: Welche Energien haben Zukunft und wie gewährleisten wir die Versorgungssicherheit? Die Kampagne SolarAction von MYBLUEPLANET läuft nun seit einem Jahr im Kanton Zürich. Wo stehen wir? Was haben wir bewirkt? Und wohin soll die Reise gehen?

Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu braucht es ehrgeizige Ziele und griffige Massnahmen. Die Photovoltaik ist eine tragende Säule in der Energiewende, der Zubau von Solaranlagen das Gebot der Stunde.

Wie gross ist die Solarfläche im Kanton Zürich?

Seit Mitte 2021 dokumentieren wir mit dem SolarTracker den Zubau von Solaranlagen in den Gemeinden im Kanton Zürich. Wir zeigen auf, wie viel Prozent des Solar-Potenzials auf Dachflächen für die Stromproduktion mit Photovoltaik (PV) Anlagen genutzt wird. Und für die Gemeinden, die ihre Ziele mit uns teilen, bilden wir in unserem Solartracker den Fortschritt ab.

Als einfach zu verstehende Grösse weisen wir die für PV-Anlagen genutzte Fläche in Quadratmetern aus. Und genau dieser Wert – m2 –  ist die Grundlage für die Gemeinde-Challenge, mit der wir vor einem Jahr gestartet sind:

«Schaffen wir es im Kanton Zürich weitere 1.5 Mio. m2 Solarpanels zur Stromerzeugung – das ist 1 m2 zusätzlich pro Einwohner:in – bis 2024 auf öffentlichen und privaten Dächern und Fassaden neu zu installieren?»

SolarAction – die Gemeindechallenge

MYBLUEPLANET wollten es wissen und starteten im Juni 2021 den Dialog mit Zürcher Städten und Gemeinden, lokalen Energiekommissionen, Stromwerken, Solargenossenschaften und anderen regionalen Energieakteuren. Das Anliegen der Kampagne SolarAction: die Gemeinden anzuregen, mit dem raschen Zubau von Photovoltaik-Anlagen die Energiewende spürbar voranzutreiben. Unser Argument: Mit keiner anderen Energiequelle lässt sich auf lokaler Ebene so rasch und so kostengünstig erneuerbaren Strom aus einheimischer Quelle produzieren. Das Potenzial liegt vielfach ungenutzt auf öffentlichen und privaten Dächern und Infrastrukturen. Beginnen die Gemeinden als Vorbilder zu agieren, zieht die Bevölkerung auch bald nach.

Doch es gibt noch eine zweite Komponente: die Gemeinde kann grösser denken als ein einzelner Hausbesitzer und kann die Energiewende nutzen, um den Gemeinschaftssinn zu stärken, indem sie ihre Bevölkerung einbezieht. Fragen wie «Können wir ein ganzes Quartier zu einem ZEV zusammenschliessen?», «Wie beziehe ich Mieter in die Energiewende ein?» oder «Brauchen wir einen Gemeindespeicher anstelle von privaten Speicherlösungen?» könnten gemeinsam angeschaut und diskutiert werden.

SolarAction – Die Kampagne für den raschen Ausbau von PV-Anlagen

Auf unserer einjährigen SolarAction-Reise durch den Kanton Zürich haben wir Gemeindevertreter:innen kennengelernt, die in Sachen netto-Null bereits vorbildliche und gezielt unterwegs sind und tatkräftig in den Ausbau von Solaranlagen investieren. Andere kamen wegen fehlender Ressourcen oder Kapazitäten nur schwer voran. Wir haben Menschen getroffen, die sich selbstlos in Solargenossenschaften engagieren und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern grossartige Solarprojekte realisieren. Und wir haben uns mit Solarprofis ausgetauscht und dabei versucht zu ergründen, warum es mit dem Ausbau von PV-Anlagen trotz allem so schleppend vorangeht.

SolarAction – darauf sind wir stolz

In einem Kampagnenjahr hat MYBLUEPLANET SolarAction

  • Zahlreiche Fachveranstaltungen und Anlässe besucht und sich mit allen wichtigen Solarakteuren im Kanton vernetzt
  • 1 Kampagnen-Website als Informations-Hub aufgebaut
  • 3 Webinare für Gemeindevertreter:innen durchgeführt
  • 1 Fach-Webinar für Architekten und Bauplanerinnen abgehalten
  • Mit Newsbeiträgen die Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz und speziell im Kanton Zürich kontinuierlich dokumentiert
  • 9 Leuchtturm-Reportagen zu spannenden Projektrealisationen erstellt
  • 5 Newsletter an Gemeindevertreter:innen und Solarinteressierte verschickt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben
  • 3 Gemeinden konkret bei Strategiefindung, Positionierung in Sachen Solarenergie oder bei der Kommunikation beraten
  • 19 Gemeinden in der Region Winterthur davon begeistert, mit einer gemeinsamen PV-Aktion den Zubau von Solaranlagen auf EFH zu erleichtern

Was hat sich verändert?

Dazu haben wir die Zahlen aus dem SolarTracker analysiert. Unser Fazit: Ok, es geht voran. Unsere Berechnungen ergeben immerhin den neuen Wert von 1.2 m2 PV-Fläche im Kanton Zürich, womit wir das erste Zwischenziel erreicht haben. Trotzdem liegt das kantonsweit genutzte Solarpotenzial weiterhin erst bei 5%, wie der Branchenverband Swissolar bestätigt. Damit hinkt Zürich, dem nationalen Durchschnitt (5,7%) hinterher.

SolarTracker

Als wir mit der Kampagne SolarAction starteten, herrschte in der Solarbranche trotz gut gefüllter Auftragsbücher wenig Euphorie. Aufwändige Bewilligungsverfahren, desinteressierte Energieversorger, wenig attraktive Einspeisevergütung hielten mache private Immobilienbesitzende von Solarinvestitionen ab. Kurz vor unserem Start lehnte das Volk das CO2-Gesetz überraschend und knapp ab. Es hätte die Schweizer Klimapolitik festlegen und endlich fördernde Rahmenbedingungen für den Solarausbau schaffen sollen. Wir sind trotzdem gestartet, um ein Signal zu setzen: lasst uns handeln!

Was auf nationaler Ebene scheiterte, gelang kurz darauf im Kanton Zürich. Die Änderung der Kantonsverfassung zum Klimaschutz (Energiegesetz) wurde hier deutlich angenommen. Endlich verfügte der Kanton Zürich über die politischen Rahmenbedingungen, die unter anderem auch dem raschen Zubau von PV-Anlagen zuträglich sind.

Hat die Kampagne SolarAction etwas dazu beigetragen?

Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Wir sind nur einer der vielen Akteure, die sich dem Klimaschutz und speziell der Förderung von Solarstrom verschrieben haben. Was wir aber deutlich sehen, ist, dass mittlerweile alle Gemeinden Handlungsbedarf erkannt haben. Beigetragen hat vermutlich die aufkeimende Angst vor einer Strommangellage, die laut Experten die Schweiz bereits im nächsten Winter erreichen könnte. Es ist auch eine Folge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, der uns die Abhängigkeit in Sachen fossiler Energien so deutlich vor Augen geführt hat. Das ist es, was uns alle antreibt, endlich mit der Energiewende vorwärtszumachen.

Seitdem das Thema Versorgungssicherheit die Energiediskussionen dominiert, ist die Nachfrage nach PV-Anlagen in der Schweiz regelrecht explodiert. Das bestätigt nicht nur der Branchenverband Swissolar, sondern auch jeder einzelne Solar-Installateur. Sie haben nicht nur die grosse Nachfrage zu bewältigen (Stichwort Fachkräftemangel), sondern auch die Beschaffung von Material und Komponenten, die sie für den Solarbau benötigt. Die Produktion von Solarpanels oder Wechselrichtern aus China werden von Corona-Lockdowns oder überlasteten Frachtkapazitäten ausgebremst. Und es fehlt mancherorts an Stahl und Aluminium. Rohstoffe, die traditionell in Ländern wie Russland oder Ukraine beschafft werden. Es kommt zu Preissteigerungen, längeren Projektlaufzeiten und Projektverzögerungen.

Im Solarmarkt Schweiz herrscht nun die Aufbruchstimmung, für die wir uns mit der Kampagne SolarAction eingesetzt haben. In einem nächsten Schritt gilt es nun, diese positive Energie sinnvoll zu nutzen und trotz aller Hürden wie Fachkräftemangel und Lieferengpässe mit klaren Visionen und guten Konzepten in den Gemeinden mit ihren Einwohner:innen die Wende voranzubringen.

Seit unserer Reise durch den Kanton Zürich haben wir viel erfahren, wo den Gemeinden der Schuh drückt, wo konkrete Begleitung hilfreich wäre und wo seitens Kanton oder Bund die Förderung intensiviert werden müsste. Mit unseren Webinaren und ergänzenden Newsbeiträgen wollten und wollen wir eine Austauschplattform bieten, um voneinander zu lernen und Ideen weiterzuentwickeln.

Auf Gemeindeebene sehen wir weiterhin die grössten Hebel, die zum raschen Zubau von PV-Anlagen führen. Gemeinden in ihren Vorhaben zu bestärken und zu begleiten, darin sehen wir weiter den grössten Nutzen für die Kampagne SolarAction im Kanton Zürich.

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3. Gemeinde-Webinar: Solarenergie macht Schule

Baustellentag Schule Gossau

Eine PV-Anlage ist mehr als eine technische Lösung: insbesondere auf Schuldächern bietet sich eine Kombination mit Lehrinhalten an. So können Schulklassen beim Bau mit anpacken oder Energieberufe aus erster Hand kennenlernen.

Auch für dieses Webinar haben wir spannende Referent:innen engagiert: Sie zeigen Gemeinden und Schulgemeinden anhand von Praxisbeispielen auf, wie sich mit SolarAction und Klimaschule von MYBLUEPLANET eine nachhaltige Zukunft gestalten lässt. Über 25 Teilnehmer:innen haben das Webinar mit ihren Beiträgen und Fragen bereichert.

Aufnahme Webinar

Solarpotential und Fachkräftemangel

Barbara Schäfli, Bundesamt für Energie: Am Webinar erläutert sie das aktuelle Solarpotential in der Schweiz. Als Spezialistin für Aus- und Weiterbildung im Energiebereich geht sie zudem auf den Fachkräftemangel in der Solarbranche ein und zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Branche dem Problem begegnen will.

Programm «Klimaschule» am Beispiel der Gemeinde Maur, ZH

Angela Serratore, Programmleiterin Klimaschule, MYBLUEPLANET: Zusammen mit ihrem Team begleitet sie seit vielen Jahren Schweizer Schulen zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Schulalltag: mit erlebnisorientierten Bildungsaktivitäten, innovativen Projekten und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Projektpartnern. So begeistert sie neben der jungen Generation auch die Gemeinde und Bevölkerung für den Klimaschutz.

Stephan Oehen, Gemeinderat für Bildung und Schulpräsident in Maur: Auf dem Dach der Sekundarschule Looren realisierte die Gemeinde im Herbst 2020 eine grosse Photovoltaikanlage. Im Rahmen des Programms Klimaschule wirkten die Schüler:innen aktiv beim Bau mit. Er erzählt uns, was die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, MYBLUEPLANET und Schule so erfolgreich machte. 

«Generationenstrom»: EKZ-Fonds für PV-Anlagen auf Schulen

Yannic Litscher, Leiter Produktmanagement Strom von EKZ: Er spricht über die Vision von EKZ, jedes Schulhausdach im Kanton Zürich mit einer Solaranlage auszustatten, damit immer mehr Stromkund:innen von lokal produziertem Solarstrom profitieren können.

Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für PV-Anlagen der öffentlichen Hand

Ina Paschen, Kampagnenleitung SolarAction: Sie gibt uns einen Überblick zu weiteren bewährten Planungs- und Finanzierungsmodellen, die den raschen Ausbau der lokalen Solarstrom-Produktion in Gemeinden fördern und begünstigen.

Weitere Informationen zum Thema «Solarenergie macht Schule»

Unterlagen

Hilfreiche Links

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Leuchtturm Eglisau: Schüler:innen bauen für eigenen Solarstrom 



Im Rahmen des Bildungsprogramms «Klimaschule» von MYBLUEPLANET baute die Primarschule Eglisau ZH eine Solaranlage auf das Schuldach Steinboden. Das Besondere daran: Schülerinnen und Schüler haben bei der Montage mit angepackt und lernten dabei erneuerbare Energien sowie neue Berufsfelder praxisnah kennen.

Der 7. Oktober 2021 war ein grosser Tag für Primarschule Eglisau. Das Schulhaus Steinboden erhielt eine Solaranlage und somit auch sauberen Strom für die Zukunft. Am Baustellentag war aber nicht nur das Montageteam von EKZ Eltop im Einsatz, sondern auch fleissige Schülergruppen. Sie durften beim Verlegen und Verkabeln der Panels mithelfen und damit Stück für Stück die neue Solaranlage aufbauen. 

Die Motivation 

Das Bildungsprogramm Klimaschule von MYBLUEPLANET hat zum Ziel, die junge Generation für den Klimaschutz zu begeistern und zu sensibilisieren. Komplexe Themen werden mit praxisnahen Beispielen und Erlebnissen vermittelt. «Wir sehen es immer als Chance, infrastrukturelle Veränderungen mit Bildung zu verknüpfen», erzählt Angela Serratore, Programmleiterin Klimaschule. So haben am Baustellentag neben den Dacharbeiten auch verschiedene Workshops zum Thema Solarenergie, Strom und Energieverbrauch stattgefunden. Die Bildungsaktivitäten wurden vom EKZ- und Klimaschule-Team angeboten: «Es war ein sehr gutes und breites Angebot. Die Schüler:innen haben das wahrgenommen, waren begeistert und haben gut mitgemacht», bestätigt Markus Bleiker, Lehrperson an der Primarschule Eglisau. Als Abschluss durften alle Klassen bei einer Dachführung die neue Sonnenanbeterin bestaunen und die Fachspezialisten mit Fragen durchlöchern. «Der Austausch zwischen dem Montageteam und den Schüler:innen ist immer sehr erfrischend. Es kommen Fragen und Bemerkungen auf, die eine Bereicherung für beide Seiten sind. In der Vergangenheit konnten dank dem Baustellentag auch schon freie Lehrstellen bei Solarunternehmen besetzt werden», resümiert Frau Serratore. 

Wie weiter? 

Für eine nachhaltige Wirkung werden Projekte im Klimaschule Programm mit weiterführenden Möglichkeiten eröffnet. Beim Baustellentag ist das zum Beispiel ein Bildschirm, der gut sichtbar in der Schule die Tageserträge oder die eingesparte CO2 Menge der Anlage visualisiert. Diese Daten können im Unterricht für Berechnungen verwendet werden. Durch den Bildschirm haben auch künftige Generationen oder externe Gäste der Schule eine Verbindung zur Anlage und werden an den Bezug von nachhaltigem Strom erinnert. 

Der Bau der Solaranlage resp. die Teilnahme am vierjährigen Programm Klimaschule wirkt über die Schulgrenzen hinaus. Es vernetzt das lokale Gewerbe bei Projekten und trägt das Nachhaltigkeits-Bewusstsein bis an die Bürgerinnen und Bürger. Zudem zählt die Durchführung des Programms als wichtige Massnahme für die Energiestadt-Bestandesaufnahme.

Die Gemeinde Eglisau hat nun schon zwei Schulhäuser (Sekundarschule Städtli und Primarschule Steinboden) mit einer Solaranlage ausgestattet. Kennen Sie eine Schule in Ihrer Gemeinde, die eine Solaranlage bauen möchte und bereit ist, eine Klimaschule zu werden? Hier geht’s zur Kontaktaufnahme


Finanzierung: Doppelt nachhaltig

Von der Solarstromproduktion auf dem Schuldach profitierten auch andere Interessensgruppen. Der überschüssige Strom konnte als EKZ Generationenstrom gekauft werden. Ein Anteil des Erlöses floss wiederum in einen EKZ-Fonds, der den Bau von weiteren Solaranlagen auf anderen Schulhausdächern fördert. 

Finanziert wurde die Solaranlage Steinboden vom Schulbudget, von der Bundesförderung sowie dem EKZ-Fonds. Die Primarschule Eglisau ist die erste Schule, die von diesem Fonds profitiert.



Technische Details

  • Leistung: ca. 30 kWp 
  • Jährliche Stromproduktion: 38’000 kWh (= Strombedarf von ca. 11 Haushaltungen) 
  • Eigenverbrauch: ca. 40% 
  • 96 Module




Weitere Informationen zu Klimaschule und Finanzierung

Videos: 


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Prozessbegleitung Energie: Ein Angebot für Gemeinden

Energiegemeinde der Zukunft

Sie möchten eine klare Klimapolitik leben, haben jedoch zu wenig (personelle) Ressourcen in der Gemeinde, um diese umzusetzen? Ihnen fehlen die internen Strukturen, um Energiethemen übergreifend anzugehen? Sie planen, eine Energiekommission zu gründen? Dann könnte unsere Dienstleistung «Prozessbegleitung Energie» für Sie interessant sein.

Politische Gemeinden sind wichtige Vorbilder und Multiplikatoren bei der Umsetzung der Energie- und Klimastrategien. Sie haben grosse Hebel im Umgang mit eigenen Liegenschaften, bei der Gestaltung und dem Vollzug der Bau- und Zonenordnung, beim ordentlichen Baubewilligungsverfahren oder bei der Entwicklung und Bewilligung von Gestaltungsplänen. Und sie haben immer auch eine Vorbildfunktion gegenüber der Bevölkerung: Gemeinden können nicht Wasser predigen und Wein trinken.

Während einige Gemeinden schon viel gemacht und erreicht haben, fehlt es bei andern vor allem an Personal und finanziellen Mitteln, um notwendige Aufgaben in Angriff zu nehmen.

Hier setzt MYBLUEPLANET an: Im Sinne einer absolut notwendigen Beschleunigung der energetischen und klimatechnischen Massnahmen können die kommunalen Verwaltungen und die Politik auf ein breit gefächertes Angebot für die Prozessbegleitung von SolarAction zurückgreifen.

Unser Angebot lebt von Erfahrungen aus diversen Gemeinden, die mit teilweise kleinem Budget viel erreichen konnten. Oft beginnt die Reise damit, die richtigen Leute an einen Tisch zu bringen.

Unser Basisangebot «Prozessbegleitung Energie» umfasst folgende Leistungen:

  • Erstes Meeting mit Gemeinderat / Verwaltung: Zielsetzungen, Rahmenbedingungen, Vorgehen, Leistungen etc.
  • Erstellung «Letter of intent» zwischen Gemeinde und SolarAction
  • Erstellung Factsheet Gemeinde: Energie- und Klimastrategie
  • Gespräch (2-3h) mit Verwaltung / Gemeinderat: Bedürfnisse, Massnahmen
  • Gespräch (2-3h) mit Verwaltung / Gemeinderat: Vorgehen zur Erstellung Energie- und Klimastrategie
  • Unterstützung bei der Erstellung einer Energie- und Klimastrategie: gemeindeintern oder mit externer Unterstützung

Das Basispaket «Prozessbegleitung Energie» bieten wir pauschal zu CHF 1’500.- exkl. MWSt. an; zahlbar mit der Unterzeichnung eines Letter of intent. Auf Wunsch können weitere Dienstleistungen hinzu gebucht werden.

Wichtig: SolarAction erbringt keine Planungsleistungen. Unsere Coaches sind erfahrene Experten aus der Energiebranche. Sie freuen sich über Ihre Anfrage!

Interessiert? Wir helfen gerne weiter.


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    Energie Schweiz unterstützt Gemeinden bei PV-Projekten

    News Suisse Energie © Etat de Fribourg - Staat Freiburg

    Schweizer Städte, Gemeinden und Regionen sollen einen signifikanten Beitrag leisten, um die Ziele der Energiestrategie 2050 sowie des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Deshalb unterstützt «Energie Schweiz für Gemeinden» diese ab Mai 2022 mit Förderbeiträgen.

    Hauptziel des Förderprogramms von Energie Schweiz ist eine einfache und direkte Unterstützung der Gemeinden, die konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Entwicklung erneuerbarer Energien ergreifen. Es richtet sich an Städte, Gemeinden und Regionen, die sich bereits auf dem Weg zur Smart City oder 2000-Watt-Gesellschaft befinden oder als Energie-Region Pionierarbeit leisten.

    Förderbeiträge für zeitlich befristete Projekte 

    Unterstützt werden neben Projekten aus dem Bereich «Photovoltaik in Gemeinden» auch solche zu «Erneuerbar heizen», «Elektromobilität» und «MakeHeatSimple». Als Gemeinde kann man bis zu CHF 12’000, als Region bis zu CHF 36’000  beantragen. Die Förderung beginnt ab Mai 2022. Spontanität ist gefragt, denn je eher man einreicht, desto grösser die Chancen für den Zuschlag.

    Was tun, um einen Finanzierungsbeitrag für Photovoltaik-Projekte zu erhalten?

    Reichen Sie bis spätestens Ende Juli 2022 ein Konzept ein, das aufzeigt, wie Sie den Ausbau von PV-Anlagen in Ihrer Gemeinde voranbringen wollen. Achten Sie darauf, dass Ihr Konzept dabei folgende Aspekte abdeckt:

    Konzept 1: «PV-Anlagen im privaten Bereich»

    1. Mindestens ein Informationsanlass, zu dem alle Bürger/innen mit Immobilieneigentum eingeladen werden
    2. Teilnahme einer Fachexpertin / eines Fachexperten am Informationsanlass (unabhängiger Partner)
    3. Sammelausschreibung für interessierte Hauseigentümer/innen, an der sich mindestens drei Solarinstallateure beteiligen

    Konzept 2: «PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden»

    1. Solartechnische Machbarkeitsstudie für eine Auswahl potenziell interessanter und geeigneter öffentlicher Gebäude; Durchführung durch eine(n) unabhängige(n) Expertin/Experten
    2. Aufstellung eines Umsetzungsplans und eines möglichen Finanzierungsmodells
    3. Organisation eines Informationsanlasses und Ausarbeitung eines Kommunikationsplans


    Wichtige Termine:

    • Start Anmeldung: 1. Mai 2022
    • Anmeldeschluss: 31. Juli 2022
    • Projektdurchführung: 1. Mai 2022 – 31. Oktober 2023


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    Leuchtturm Horgen: Bürgerinnen und Bürger finanzieren PV-Anlage auf Schulhausdach

    Es ist Januar 2022. Auf dem Dach der Turnhalle des Schulhauses Rotweg in Horgen starten die Bauarbeiten für eine neue Photovoltaik-Anlage. Bei trockenem Winterwetter und atemberaubendem Blick auf den See, ist die PV-Anlage nach wenigen Wochen installiert. Seither erzeugt die Anlage durchschnittlich 43 kWp Leistung und wird voraussichtlich 38’000 kWh Strom pro Jahr ins lokale Stromnetz einspeisen. 

    Die Videoreportage

    https://youtu.be/zdVmemjE-Z4

    Die Motivation

    Der Bau der PV-Anlage auf dem Dach eines gemeindeeigenen Gebäudes geht zurück auf die Energiestrategie der Gemeinde Horgen aus dem Jahr 2020 und auf ein öffentliches Mitwirkungsverfahren. Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, sich mit eigenen Ideen und Wünschen einzubringen. Und sie taten das mit grossem Engagement. Eine häufig gestellte Frage damals lautete: «Wie kann ich mich an einer PV-Anlagen beteiligen, wenn ich selber kein Dach zur Verfügung habe?»


    Technische Details

    • Aufdachmontage auf bestehendem Schrägdach
    • West-/Ost-Ausrichtung
    • 124 Module à 350 W
    • Leistung der Anlage: 34 kWp
    • Jahresproduktion: ca. 38’000 kWh
    • Lebensdauer: mind. 20 Jahre
    • Produktion über Lebensdauer: 766’000 kWh

    Die Gemeindewerke Horgen, die als lokaler Partner die Bevölkerung und das Gewerbe mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme versorgt, nahmen den Ball auf und brachten die Idee eines Bürgerbeteiligungsmodells ins Spiel. Und das funktioniert so:

    Das Beteiligungsmodell für Bürgerinnen und Bürger

    • Einwohnerinnen und Einwohner erwerben Anteilscheine.

    • Die Preise und die Anzahl der verfügbaren Anteilscheine wird bestimmt durch die Grösse und die erwartete Leistung der Anlage.

    • Mit dem direkten Investment durch Bürgerinnen und Bürger wird der Bau der Anlage finanziert und die Gemeindekasse entlastet.

    • Im Gegenzug erhalten die Investoren während der Laufzeit von 20 Jahren jährlich eine bestimmte Menge Solarstrom (kWh) an der eigenen Stromrechnung gutgeschrieben.

    Fazit

    Horgen trägt das Energiestadt-Label mit Status Gold seit 2020. Es steht für ein energiepolitisch herausragendes Engagement. Damit gehört Horgen bereits heute zu den 60 besten Gemeinden der Schweiz. Zu verdanken hat sie das auch einer engagierte Bevölkerung, die ihre Erwartungen an die Gemeinde selbstbewusst formuliert und klare Erwartungen an die Stromproduktion der Zukunft hat: CO2-neutral, lokal und unabhängig.

    Die erfolgreiche Realisation einer gemeinschaftlich finanzierten PV-Anlage und die grosse Nachfrage seitens der Bevölkerung nach noch mehr lokal produziertem Solarstrom, ist für Horgen und ihre Gemeindewerke Anlass genug, eine Fortsetzung der Aktion ins Auge zu fassen. Aktuell werden weitere Standorte geprüft, die für den Bau einer gemeinschaftlichen PV-Anlage in Frage kommen könnten. Sobald das Projekt spruchreif ist, wird die Bevölkerung aktiv informiert und die Gemeinde Horgen kann eine weitere Runde für den Verkauf von PV-Anteilsscheinen einläuten.

    Wir von MYBLUEPLANET wünschen jetzt schon viel Erfolg und hoffen, dass möglichst viele andere Gemeinden sich Horgen als Beispiel nehmen.

    Weiterführende Informationen

    > Aufzeichnung des Gemeinde-Webinars Bürgerbeteiligungsmodelle (SolarAction im Gespräch, unter anderem auch mit Madlaina Perl, Leiterin Geschäftsentwicklung, Gemeindewerke Horgen)
    > Energiestadt Horgen

    Leuchtturm Winterthur: Solarstrom macht Freude

    Solarstrom Anlage Winterthur

    Schon im Jahr 2010 hat die Familie Lüscher auf ihrem Dach eine Solaranlage installiert. Seit da hat sich die Anlage amortisiert und funktioniert nach wie vor einwandfrei. Empfehlenswert? Absolut, findet Daniel Lüscher, Vereinspräsident von MYBLUEPLANET.

    Die Motivation

    Die Idee hinter der Anlage stammte tatsächlich von MYBLUEPLANET selbst. Im Jahr 2010 gab es nämlich schon einmal eine Aktion, die sich rund um Solaranlagen drehte. Das Ziel war: 1000 Solardächer im Jahr 2010. «Ich wollte unbedingt auch eine Anlage haben und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten», erzählt Daniel.

    Die Installation


    Am wichtigsten für die Installation sei die Wahl des Installateurs. Hier muss man sich Zeit lassen, rät Daniel. Dass er den richtigen Mann gefunden hatte, war spätestens dann klar, als dieser mit seinem Elektroauto zur ersten Evaluation des Daches auftauchte: «Der war ein echter Pionier damals!». Ab dann verlief alles ganz entspannt. Um die Baubewilligungen kümmerte sich die Installationsfirma. Ein Gerüst musste nicht aufgestellt werden und innerhalb von zwei Tagen waren die 24 Panels auf dem Dach.



    Technische Details:

    • Leistung: 5,76 kWp
    • Lebensdauer: mind. 25 Jahre
    • Aufständerung der Panels: 15 Grad
    • 24 Module à 1,2m x 2m, also 57,6 m2
    • Stromproduktion total bis jetzt: ca. 66’200 kWh
    • Amortisationszeit: ca. 8 Jahre



    Ein weiteres Highlight für Daniel: er durfte mitarbeiten. «Mir war es wichtig, bei der Installation mitzuhelfen als Monteur, also als Hilfskraft. So war ich dann wirklich ein Teil des Baus und hatte einen Bezug zur Anlage. Das macht gleich noch mehr Freude.»

    Die Anlage heute

    Seit 12 Jahren produziert die Anlage nun fleissig Strom. Reparaturen waren noch nie nötig. Den einzigen Aufwand, den Daniel hat: Einmal im Jahr steigt er aufs Dach, um die Panels mit Fensterwaschmittel zu reinigen. Zwingend nötig ist das nicht, aber es hilft sicherlich, den Wirkungsgrad hoch zu halten und das letzte Prozent noch hinauszukitzeln. Dazu kommt, dass das Dach begrünt ist. Und da das Substrat im Spätsommer wegen der Beschattung durch die Panels nicht wie normalerweise austrocknet, muss so oder so überprüft werden, dass da nicht zu viel wuchert.

    Einen Eigenverbrauch gibt es jedoch nicht: Der produzierte Strom wird direkt ins Netz eingespeist. So war das Gesetz damals. Der Vertrag funktioniert folgendermassen: Die Familie Lüscher speist den Strom ihrer Solaranlage ins Netz ein und erhält dafür 50 Rp/kWh. Den Strom, den sie vor Ort verbrauchen, müssen sie aber wieder einkaufen. «Das ist eine sehr hohe Vergütung. Ich sage immer, die Anlage finanziert unsere zweite Woche Sommerferien!», scherzt Daniel. In einigen Jahren wird dieser Vertrag jedoch auslaufen. Dann steht das nächste Projekt an: einen Batteriespeicher zu installieren. So soll ein sehr hoher Eigenverbrauch erzielt werden. Sensibilisiert ist die Familie aber schon: Sie haben sich beispielsweise bereits angewöhnt, dann zu waschen, wenn die Sonne scheint.

    Und auch ansonsten ist das Einfamilienhaus in Seen in Sachen energetische Anpassungen auf dem neusten Stand. Geheizt wird mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe, die schon beim Bau des Hauses vor 15 Jahren installiert wurde. Das Warmwasser hingegen wird durch zwei Solarthermie-Panels geheizt: Von April bis Oktober liefern diese genug warmes Wasser für den ganzen Haushalt. «Das ist der Hammer. Über mindestens 7 Monate pro Jahr wird unser Warmwasser einfach von der Sonne geheizt.»

    Fazit

    Das Fazit, das Daniel zieht, ist eindeutig. Er würde es jederzeit weiterempfehlen. Nach ungefähr 8 Jahren hatte sich die Anlage amortisiert. Und Probleme gab es bisher noch keine, weder mit der Solaranlage noch mit der Wärmepumpe oder den Solarthermie-Panels. «Es ist klimafreundlich, praktisch und macht in aller Hinsicht Sinn.» Was aber noch nicht funktioniert hat, ist, die Nachbarn zu überzeugen. Nach der Installation haben Lüschers ein kleines Solarfest für die Nachbarschaft organisiert und allen voller Begeisterung die neue PV-Anlage präsentiert. Weitere Solaranlagen in der Umgebung wurden jedoch seither noch nicht realisiert. Vielleicht warten aber auch alle auf die PV-Aktion für Einfamilienhäuser in der Region Winterthur, die SolarAction momentan plant. Und wenn nicht, dann trennt Daniel im Falle einer Stromlücke einfach seine Solaranlage vom Netz, geniesst die Autarkie und eröffnet ein lokales Wasch-Business.

    Weiterführende Informationen

    > Zur PV-Aktion in der Region Winterthur

    > Zu MYBLUEPLANET

    Bürgerbeteiligungsmodelle

    Immer mehr Gemeinden und Städte im Kanton Zürich nutzen Bürgerbeteiligungsmodelle, um grosse Solaranlagen auf kommunalen Dächern und Infrastrukturen bedürfnisgerecht zu bauen und sicher finanzieren zu können. So bringen sie den Ausbau erneuerbarer Energien rasch und konsequent voran und ermöglichen den Steuerzahlenden einen emotionalen Bezug zur nachhaltigen Stromproduktion.

    Wie sehen solche Modelle konkret aus und was braucht es dazu? Das haben wir uns bei MYBLUEPLANET gefragt und Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter zum SolarAction-Webinar eingeladen.

    Unser Fazit: Mutige Kommunalbehörden, engagierte Bürger:innen, innovative Stadt- oder Gemeindewerke oder private Energiegenossenschaften, die als Energiepioniere und Innovationstreiber mit Know-know, Risikobereitschaft und viel Gemeinsinn loslegen.

    Hier geht es zur Aufzeichnung des Webinars


    Über die Referent:innen

    Felix Nipkow vertritt die Schweizerischen Energiestiftung SES. Als Co-Leiter Fachbereich Klima und erneuerbare Energien engagiert er sich auf politischer Ebene. Im Webinar äussert er sich zur geplanten Revision des Energiegesetzes und sagt: «Zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit braucht es einen Ausbauschub bei Solaranlagen. Die Vorschläge des Bundesrats im neuen Gesetz wirken hingegen als Bremse, denn sie benachteiligen kleine Solaranlagen». Im Name der SES und zusammen mit Swissolar fordert er das Parlament auf, diesen Missstand im Rahmen der Beratungen zu korrigieren.
    Präsentationsfolien Webinar

     

    Madlaina Perl, Abteilungsleiterin Geschäftsentwicklung der GemeindewerkeHorgen, berichtet von ihren Erfahrungen und wie es gelingt, die lokale Solarstromproduktion mit der finanziellen Beteiligung von Bürger:innen, die über kein eigenes Solardach verfügen, auszubauen und zu bewirtschaften. Ihr Modell – es entstand im Rahmen eines öffentlichen Mitwirkungsverfahren – kam so gut bei der Bevölkerung an, dass in Horgen bereits die nächste PV-Anlage geplant werden kann.
    Präsentationsfolien Webinar

     

    Thomas Trüb ist der zuständige Gemeinderat für Hochbau in Hettlingen. Ihm gelang es mit Hilfe des Vereins erneuerbare Energie Hettlingen und der Energiewendegenossenschaft Winterthur, zahlreiche Bürger: innen für Fronarbeit zu begeistern. «Investiert in eine gute Verpflegung der Bautruppe», lautete sein Geheimtipp. Heute blickt er stolz auf zwei PV-Anlagen, die auf gemeindeeigenen Dächern entstanden sind und die Hettlingen dank Bürger:innenbeteiligung zu einem Bruchteil der sonst üblichen Baukosten realisieren konnte.
    Präsentationsfolien Webinar

     


    Kennst du weitere spannende Solar-Beteiligungsmodelle für Bürger:innen?

    Melde dich bei solaraction@myblueplanet.ch. Gerne würden wir die nachfolgende Liste erweitern und vervollständigen:

    Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und von jährlichem Solarstrom-Anteil profitieren

    Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und regelmässig am Gewinn aus dem Solarstromverkauf partizipieren:

    Bau von PV-Anlagen aus Goodwill sponsoren

    Sich lokal für den Zubau von PV-Anlagen engagieren


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