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Energie Schweiz unterstützt Gemeinden bei PV-Projekten

News Suisse Energie © Etat de Fribourg - Staat Freiburg

Schweizer Städte, Gemeinden und Regionen sollen einen signifikanten Beitrag leisten, um die Ziele der Energiestrategie 2050 sowie des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Deshalb unterstützt «Energie Schweiz für Gemeinden» diese ab Mai 2022 mit Förderbeiträgen.

Hauptziel des Förderprogramms von Energie Schweiz ist eine einfache und direkte Unterstützung der Gemeinden, die konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Entwicklung erneuerbarer Energien ergreifen. Es richtet sich an Städte, Gemeinden und Regionen, die sich bereits auf dem Weg zur Smart City oder 2000-Watt-Gesellschaft befinden oder als Energie-Region Pionierarbeit leisten.

Förderbeiträge für zeitlich befristete Projekte 

Unterstützt werden neben Projekten aus dem Bereich «Photovoltaik in Gemeinden» auch solche zu «Erneuerbar heizen», «Elektromobilität» und «MakeHeatSimple». Als Gemeinde kann man bis zu CHF 12’000, als Region bis zu CHF 36’000  beantragen. Die Förderung beginnt ab Mai 2022. Spontanität ist gefragt, denn je eher man einreicht, desto grösser die Chancen für den Zuschlag.

Was tun, um einen Finanzierungsbeitrag für Photovoltaik-Projekte zu erhalten?

Reichen Sie bis spätestens Ende Juli 2022 ein Konzept ein, das aufzeigt, wie Sie den Ausbau von PV-Anlagen in Ihrer Gemeinde voranbringen wollen. Achten Sie darauf, dass Ihr Konzept dabei folgende Aspekte abdeckt:

Konzept 1: «PV-Anlagen im privaten Bereich»

  1. Mindestens ein Informationsanlass, zu dem alle Bürger/innen mit Immobilieneigentum eingeladen werden
  2. Teilnahme einer Fachexpertin / eines Fachexperten am Informationsanlass (unabhängiger Partner)
  3. Sammelausschreibung für interessierte Hauseigentümer/innen, an der sich mindestens drei Solarinstallateure beteiligen

Konzept 2: «PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden»

  1. Solartechnische Machbarkeitsstudie für eine Auswahl potenziell interessanter und geeigneter öffentlicher Gebäude; Durchführung durch eine(n) unabhängige(n) Expertin/Experten
  2. Aufstellung eines Umsetzungsplans und eines möglichen Finanzierungsmodells
  3. Organisation eines Informationsanlasses und Ausarbeitung eines Kommunikationsplans

Wichtige Termine:

  • Start Anmeldung: 1. Mai 2022
  • Anmeldeschluss: 31. Juli 2022
  • Projektdurchführung: 1. Mai 2022 – 31. Oktober 2023
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Solararchitektur – Forschung, Entwicklung, Trends und Best Practices

Wie lassen sich Photovoltaik-Anlagen auch gestalterisch und architekturverträglich in Gebäude integrieren? Auf diese Frage ging der Verein Energie bewegt Winterthur (ebw) an einer gemeinsam mit der Fachhochschule ZHAW organisierten Veranstaltung für Architekt:innen, Planer:innen und Solarprofis ein. Dabei gab es die Möglichkeit, ein Projekt der ZHAW Winterthur zu besichtigen.

Mit rund 60 Teilnehmenden an der Besichtigung des Forschungsprojekts und an den Fachreferaten war die Veranstaltung gut besucht. Am anschliessenden Apéro tauschten die Besucher:innen ihre Erfahrungen aus.

Gründach & PV

Auf dem Projektforschungsdach der ZHAW School of Engineering werden Lösungen von Gründächern in Kombination mit Photovoltaik getestet. Erfolgversprechend sind vertikal angeordnete bifaziale Module. Sie helfen nicht nur, das Stadtklima zu verbessern, den Lebensraum für Flora und Fauna zu erhalten und die Artenvielfalt zu bereichern, sondern auch die Verschmutzung der Solarpanels zu bekämpfen und Schneeablagerungen zu verhindern.

> Vortrag: Gründach und Photovoltaik, pdf

Präsentation »Sonnenenergie ernten»

Prof. Peter Schürch, Architekt SIA SWB und Professor für Architektur und Entwurf an der Berner Fachhochschule, nennt das Ernten von Solarenergie ganz selbstverständlich einen «Bestandteil einer neuen Baukultur». Er will Bauherrschaften, Investoren, Architektinnen und Architekten vermehrt in die Pflicht nehmen, damit PV-Anlagen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gestalterisch schön erstellt werden.

> Zum Interview von Prof. Schürch

> Zur Präsentation Sonnenenergie ernten

Solarspezialisten aus der Region

Der Winterthurer Solarprofi Senero AG, vertreten durch den Geschäftsführer Urs Hari, hat bereits zahlreiche PV-Anlagen realisiert. Er kann auf einen reichen Fundus an gestalterisch und architektonisch anschaulichen Lösungen für Dächer und Fassaden zurückgreifen.

> Hier geht es zu seiner Bestenliste, pdf

 

Die Solarzaun GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, das Nützliche mit dem Sinnvollen zu verbinden. Ihr Geschäftsführer Peter Schwer präsentierte eine überzeugende Anwendung, wie sich Solarpanels im privaten wie im gewerblichen Umfeld in Zäunen integrierten lassen.

> Mehr zu Solarzäunen, pdf

Eine Zusammenfassung mit Impressionen des Anlasses ist auch auf der Website von Energie bewegt Winterthur zu finden. Vielen Dank ebw für diesen interessanten Abend.

Bürgerbeteiligungsmodelle

Immer mehr Gemeinden und Städte im Kanton Zürich nutzen Bürgerbeteiligungsmodelle, um grosse Solaranlagen auf kommunalen Dächern und Infrastrukturen bedürfnisgerecht zu bauen und sicher finanzieren zu können. So bringen sie den Ausbau erneuerbarer Energien rasch und konsequent voran und ermöglichen den Steuerzahlenden einen emotionalen Bezug zur nachhaltigen Stromproduktion.

Wie sehen solche Modelle konkret aus und was braucht es dazu? Das haben wir uns bei MYBLUEPLANET gefragt und Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter zum SolarAction-Webinar eingeladen.

Unser Fazit: Mutige Kommunalbehörden, engagierte Bürger:innen, innovative Stadt- oder Gemeindewerke oder private Energiegenossenschaften, die als Energiepioniere und Innovationstreiber mit Know-know, Risikobereitschaft und viel Gemeinsinn loslegen.

Hier geht es zur Aufzeichnung des Webinars


Über die Referent:innen

Felix Nipkow vertritt die Schweizerischen Energiestiftung SES. Als Co-Leiter Fachbereich Klima und erneuerbare Energien engagiert er sich auf politischer Ebene. Im Webinar äussert er sich zur geplanten Revision des Energiegesetzes und sagt: «Zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit braucht es einen Ausbauschub bei Solaranlagen. Die Vorschläge des Bundesrats im neuen Gesetz wirken hingegen als Bremse, denn sie benachteiligen kleine Solaranlagen». Im Name der SES und zusammen mit Swissolar fordert er das Parlament auf, diesen Missstand im Rahmen der Beratungen zu korrigieren.
Präsentationsfolien Webinar

 

Madlaina Perl, Abteilungsleiterin Geschäftsentwicklung der GemeindewerkeHorgen, berichtet von ihren Erfahrungen und wie es gelingt, die lokale Solarstromproduktion mit der finanziellen Beteiligung von Bürger:innen, die über kein eigenes Solardach verfügen, auszubauen und zu bewirtschaften. Ihr Modell – es entstand im Rahmen eines öffentlichen Mitwirkungsverfahren – kam so gut bei der Bevölkerung an, dass in Horgen bereits die nächste PV-Anlage geplant werden kann.
Präsentationsfolien Webinar

 

Thomas Trüb ist der zuständige Gemeinderat für Hochbau in Hettlingen. Ihm gelang es mit Hilfe des Vereins erneuerbare Energie Hettlingen und der Energiewendegenossenschaft Winterthur, zahlreiche Bürger: innen für Fronarbeit zu begeistern. «Investiert in eine gute Verpflegung der Bautruppe», lautete sein Geheimtipp. Heute blickt er stolz auf zwei PV-Anlagen, die auf gemeindeeigenen Dächern entstanden sind und die Hettlingen dank Bürger:innenbeteiligung zu einem Bruchteil der sonst üblichen Baukosten realisieren konnte.
Präsentationsfolien Webinar

 


Kennst du weitere spannende Solar-Beteiligungsmodelle für Bürger:innen?

Melde dich bei solaraction@myblueplanet.ch. Gerne würden wir die nachfolgende Liste erweitern und vervollständigen:

Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und von jährlichem Solarstrom-Anteil profitieren

Bau von PV-Anlagen mitfinanzieren und regelmässig am Gewinn aus dem Solarstromverkauf partizipieren:

Bau von PV-Anlagen aus Goodwill sponsoren

Sich lokal für den Zubau von PV-Anlagen engagieren


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Mit Solar- und Windenergie gegen emissionsreichen Stromimport

solar windenergie stromimport

Auf dem Weg zu «Netto Null» bis 2050 sollen in der Schweiz in den nächsten Jahren viele fossile Brennstoffe durch Elektrizität ersetzt werden. Dadurch wird sich der Stromverbrauch um rund 12 Terrawattstunden – also etwa um 20% – erhöhen. Eine neue Studie zeigt, wie die Schweiz dank dem Zubau von erneuerbaren Energien den emissionsreichen Stromimport verringern kann.

Strommix mit Zukunft?

Schon heute ist die Schweiz auf Stromimporte aus den Nachbarländern angewiesen: Rund 11% des Stroms wird importiert. Um aber die CO2-Bilanz des Schweizer Strommixes tief zu halten, muss man auch den importierten Strom genau im Auge behalten. In einer neuen Studie der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa und der Universität Genf haben Forschende die CO2-Bilanzen des Stromes analysiert und festgestellt, dass der im Inland produzierte Strom viel besser abschneidet. Dieser verursacht rund 40g CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde, während der Durchschnitt des Schweizer Strommixes, also mit Importen, bei rund 108g liegt.

Schweizer Solar- und Windenergie

Mit diesem Wissen haben Forschende analysiert, wie sich der Schweizer Strommix zukünftig zusammensetzen soll, damit die Importe und somit auch die CO2-Emissionen verringert werden können. Das Szenario, welches hinsichtlich Emissionsreduktion am besten abgeschnitten hat, sieht einen Ausbau der Solarenergie auf rund 25 TWh (von derzeit 2,7 TWh) und einen Ausbau der Windenergie auf rund 12 TWh (von derzeit 0,1 TWh) vor. Da die Windenergie im Winter und in der Nacht viel Potenzial hat, ergänzt sie die Solarenergie gut und kann so helfen, die Importabhängigkeit der Schweiz zu verringern.

Weiterhin wichtig bleibt natürlich auch die Entwicklung von Speicherlösungen, um den Stromüberschuss der Photovoltaik im Sommer zu speichern und auf den Winter übertragen zu können. Das grösste Potenzial sehen die Forschenden hier in Technologien, die die Umwandlung von überschüssigem Strom in speicherbare chemische Energieträger wie Wasserstoff oder synthetisches Methan ermöglichen, sowie in thermischen Speichern wie etwa Erdsondenfeldern.

Weiterführende Informationen

> Zur Medienmitteilung der Empa

> Zur wissenschaftlichen Publikation (englisch)

Dachbegrünungen und PV: Widerspruch oder Chance?

Dachbegrünungen allgemein

Seit 1991 ist in der Stadt Zürich bei Neubauten und bei Sanierungen die Begrünung von Flachdächern Pflicht. Nicht genutzte Bereiche müssen, sofern es technisch, betrieblich und wirtschaftlich möglich ist, ökologisch wertvoll begrünt werden. Dies gilt auch für Dächer mit Solaranlagen.

Und das aus gutem Grund: Dachbegrünungen bringen Vorteile für den Hausbesitzer und für die Umwelt. Durch eine Dachbegrünung entsteht nämlich ein Wasserrückhalt auf dem Dach und das Haus wird von Überschwemmungen geschützt. Zudem wird die Dachabdichtung geschützt und die Isolierung wird verbessert: Im Sommer wird es weniger heiss, im Winter weniger kalt.

Die Pflanzen auf dem Dach speichern CO2, binden Feinstaub und leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zum Artenschutz in den Städten.

Kombination Dachbegrünung und PV

Aber auch die Kombination von Dachbegrünung und PV bringt ihre Vorteile. Dank dem Kühlungseffekt der Dachbegrünung erhöht sich der Wirkungsgrad der PV-Anlage. Zudem kann die Dachbegrünung als Auflast die Träger der Solarmodule tragen und weitere Auflasten entfallen. Und durch Beschattung entstehen neue ökologische Nischen, wodurch die Biodiversität profitiert.

Was gibt es zu beachten?

Damit die Module nicht von Pflanzen überwuchert werden, ist gute Planung das A und O. Am besten geeignet für ein gutes Gelingen ist die aufgeständerte West-Ost-Anlage («Schmetterlingsanlage»). Zudem muss der Reihenabstand etwas grösser sein als bei normalen Anlagen, damit die Dachbegrünung auch etwas Platz hat. Am wichtigsten ist jedoch das Substrat.

Das Substrat ist quasi der «Boden», aus dem die Pflanzen wachsen. Es handelt sich hierbei um ein Gemisch aus verschiedenen Erden und Mineralien. Die Wuchshöhe der Pflanzen hängt nicht nur von der Pflanzenart, sondern vor allem von der Dicke des Substrats ab. Ca. 50 cm vor dem Modul sollte die Substratdicke also auf 5 cm reduziert werden. Damit trotzdem ein genug hoher Wasserrückhalt erreicht werden kann, sollten an Stellen ohne PV-Module Substrathügel platziert werden. Zudem sollte eine «solarfreundliche» Saatmischung gewählt werden, also eine mit vielen niedrigwüchsigen Pflanzen. Trotzdem kann es sein, dass man 1-2x pro Jahr etwas mähen muss, um die grösstmögliche Stromproduktion sicherzustellen.

Weitere Optionen

Mittlerweile gibt es aber auch weitere Optionen, sowohl Begrünung als auch PV-Strom auf einem Gebäude zu vereinen. So kann man beispielsweise die Fassade begrünen und auf dem Dach eine PV-Anlage montieren oder umgekehrt. Ausserdem sind bifaziale, also beidseitig lichtempfindliche, Solarmodule wirtschaftlich immer interessanter. Durch die Etablierung neuer Herstellungsprozesse liegen die Kosten solcher Module heute nur noch geringfügig über jenen von Standardmodulen.

Bifaziale Module können vertikal aufgeständert und somit je nachdem einfacher mit einer Dachbegrünung kombiniert werden.

Weiterführende Informationen

> Checkliste der Stadt Zürich zu Dachbegrünungen und PV

> Infoblatt der Energieagentur St. Gallen: Flachdächer, Biodiversität und PV

> Infoseite des VESE zu Dachbegrünung und PV

> Dachbegrünungen in der Stadt Zürich: Allgemeine Infos

Förderung von Solaranlagen – Einführung, Überblick, Neuerungen

Glühbirne mit Geld, Quelle: https://unternehmer.de/finanzen-steuern/245329-energie-umwelt-foerdermittel

Das Bundesamt für Energie (BfE) fördert Photovoltaik-Anlagen. Die anstehenden Änderungen nehmen wir zum Anlass für einen kurzen Überblick zu den Fördermassnahmen.

Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) – Auslauf per Ende 2022 

Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) wurde 2009 eingeführt, um die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien zu fördern. Sie fördert Betreiber von Photovoltaik-Anlagen ab 10 kWp Leistung, die ihren PV-Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Die KEV galt lange Zeit als Hauptförderungsmittel um den Zubau von Photovoltaik in der Schweiz zu erweitern.

Da die Fördermittel jedoch nicht ausreichen, um die hohe Nachfrage zu decken und die Warteliste vollständig abzubauen, wurde die KEV zeitlich befristet und läuft Ende 2022 aus. Aus heutiger Sicht kann die Warteliste voraussichtlich bis zum Anmeldedatum vom 30. Juni 2012 abgebaut werden. Die Befristung bis 2022 gilt nur für die Neuaufnahme von Anlagen in die Warteliste der KEV. Bereits geförderte Anlagen sind von dieser Befristung nicht betroffen, sie erhalten also ihre Vergütung bis zum Ende der jeweiligen Vergütungsdauer. Wurde die KEV-Förderung einmal gewährt, erhielt man über 15 Jahre häufig bis zu 24 Rappen pro eingespeister Kilowattstunde.

Die neuen Förderinstrumente EVS, KLEIV und GREIV

Kostenorientierte Einspeisevergütung (EVS)

Mit Inkrafttreten des neuen Energiegesetzes am 1. Januar 2018 ist aus der KEV das neue kostenorientierte Einspeisevergütungssystem (EVS) mit Direktvermarktung geworden. Die neue Förderung vom Bund garantiert den Produzenten von erneuerbarem Strom einen Einspeise-Preis, der sich an den Produktionskosten der Anlage orientiert. Antragsberechtigt sind Betreiber von PV-Anlagen mit einer Leistung ab 100 kWp.

Für die Vermarktung des Stroms, der durch das EVS gefördert wird, ist der Betreiber von Grossanlagen (ab 100 kWp) seit 2020 selbst verantwortlich. Mehr dazu finden Sie unter dem Kapitel «Vergütung mit Direktvermarktung». 

Einmalvergütung für Kleinanlagen (KLEIV)

Seit dem 1. Januar 2018 in Kraft ist die Einmalvergütung für Kleinanlagen (KLEIV) des Bundes. Sie ist das relevanteste Fördermittel für private Einfamilienhausbesitzer mit einer Anlagenleistung von weniger als 100 kWp. Die Förderung ist abhängig von der installierten Maximalleistung der Anlage und beträgt maximal 30% der Investitionskosten. Sie erfolgt als einmalige Zahlung und kann erst nach erfolgter Inbetriebnahme der Anlage beantragt werden.

Einmalvergütung für Grossanlagen (GREIV)

Besitzer von Grossanlagen mit einer Leistung von mehr als 100 kW können grundsätzlich zwischen einer Förderung durch das kostenorientierte Einspeisevergütungssystem (EVS) und der Einmalvergütung für Grossanlagen (GREIV) wählen. Die Förderung ist abhängig von der installierten Maximalleistung der Anlage und beträgt maximal 30% der Investitionskosten. Sie erfolgt als einmalige Zahlung. Im Gegensatz zur KLEIV ist es nicht erforderlich, die Anlage vor dem Erhalt einer Förderzusage zu realisieren. Anders als bei der EVS muss der Betreiber bei der GREIV-Förderung den Strom nicht selbst vermarkten.

Wartezeiten einer Förderung

Bei der KLEIV beträgt die Wartezeit für Anlagen, die ab 2018 ihre Inbetriebnahme melden, mindestens 2.5 Jahre. Bei der GREIV ist für Neuanmeldungen ab 2018 mit einer Wartefrist von mindestens sechs Jahren zu rechnen.

Vergütung mit Direktvermarktung

Ziel der Direktvermarktung ist es, das Einspeisevergütungssystem marktorientiert zu gestalten. Der Referenzmarktpreis wird nicht mehr ausbezahlt, sondern lediglich die sogenannte Einspeiseprämie vergütet. Diese ergibt sich aus dem Vergütungssatz abzüglich des Referenz-Marktpreises. Der Referenz-Marktpreis wird quartalsweise durch das BFE angepasst. 

Den Marktpreis muss der Anlagebetreiber eigenständig auf dem Strommarkt erwirtschaften. Dabei schliesst er mit Direktvermarktern Abnahmeverträge nach kommerziellen Regeln ab. Aus dem erwirtschafteten Marktpreis und der Einspeiseprämie ergibt sich typischerweise wiederum der Vergütungssatz.

Durch dieses Model entsteht der Anreiz, Anlagen so zu konzipieren und zu betreiben, dass sie bedarfsgerecht produzieren. 

Weiterführende Informationen zu PV-Fördergeldern

Viele Gemeinden bieten zusätzliche Förderungen an. Frage in deiner Gemeinde nach!

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Zubau von Photovoltaik beschleunigen durch Förderung – Beispiel Niederweningen

Am 17. November 2021 veranstaltete die IG Solar Wehntal im Gemeindesaal einen Solartreff zum Thema Energiewende. Es wurden Interessierte aus der Gemeinde Niederweningen, Oberweningen, Schlenikon und Schöfflisdorf eingeladen. SolarAction durfte ebenfalls teilnehmen und kam in den Genuss der spannenden Referate.

Vorträge zu Lade-Ansätzen in der E-Mobilität

Die Veranstaltung war mit etwa 50 Teilnehmern sehr gut besucht. Zunächst berichtete der Initiant Oliver Franz über das Engagement und die Erfolge der IG Solar. Anschliessend ging es um E-Mobilität, genauer gesagt um bidirektionales Laden, ein in Japan obligatorisches Konzept, wobei die Autobatterien gleichzeitig als Hausbatterie verwendet werden können. Dieses System ist in der Schweiz jedoch leider noch wenig verbreitet da es noch sehr teuer ist.

In einem zweiten Teil stellte Fabian Häusler von der EKZ Eltop aktuelle Ladelösungen von E-Autos für Einfamilien – und Mehrfamilienhäuser vor. Hervorgehoben wurde vor allem, dass man sein Auto nicht an der normalen Steckdose laden sollte. In einem Einfamilienhaus ist eine professionelle Ladestation nötig, diese gibt es bis maximal 22 kW AC. Für ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage wird empfohlen ein Flachbandkabel zu verlegen und die Ladestationen daran anzuschliessen. Im Anschluss konnten die Teilnehmer bei Glühwein und Kuchen Erfahrungen austauschen.

IG Solar Wehntal und Ihre Erfolge

Die IG Solar Wehntal ist eine Interessengemeinschaft aus Niederweningen, die sich in der Region seit 2013 für die Energiewende einsetzt. Eines der Ziele der IG Solar ist es, so bald wie möglich 100 neue PV-Anlagen im Wehntal zu installieren. Zwei der Vorstandsmitglieder sind im Gemeinderat von Niederweningen vertreten und haben einen guten Draht in die Politik und Verwaltung der Gemeinde.

PV-Förderung in Niederweningen

Im Jahr 2020 konnte die IG durch einen Antrag an der Gemeindeversammlung erreichen, dass in Niederweningen ein Fördertopf in Höhe von CHF 100´000.- für Solaranlagen eingerichtet wurden. Dieser wurde 2021 nochmal mit CHF 80‘000.- von der Gemeindeversammlung aufgestockt. Der Fördertopf wurde bisher jedes Jahr vollständig ausgeschöpft. Für 2022 hat der Gemeinderat erneut einen Betrag ins Budget aufgenommen. Nebst den Bundesbeiträgen erhält man zusätzliche Fördergelder von CHF 400.- pro kWp. Bis heute konnten dank diesen Geldern 65 zusätzliche Solaranlagen installiert werden./p>

Innerhalb der Gemeinde Grosses bewegen

Das Beispiel zeigt, wie man in der eigenen Gemeinde Ziele verwirklichen und erreichen kann. Im Vergleich mit den Nachbargemeinden, die keine Fördergelder budgetiert haben, hat Niederweningen 2021 fünfmal mehr Anlagen installiert (relativiert pro 100 Einwohner). Der Bestand von Photovoltaik hat sich in Niederweningen von einem Jahr auf das nächste mehr als verdoppelt. Das Geld bleibt in der Region und hilft der Schweiz insbesondere, ihre Energieziele zu erreichen. Eine Photovoltaikanlage hat eine Lebensdauer von 20-30 Jahren und ist dank stark gesunkenen Solarpaneltarifen und Förderungen innerhalb von 10-12 Jahren amortisiert. Gemeinsam kommt man weiter.

Der nächste Solartreff wird mit Prof. Dr. Franz Baumgartner, ZHAW School of Engineering – voraussichtlich im Januar stattfinden. Den genauen Termin finden Sie in unserem Eventkalender, sobald dieser seht. 

Mehr Informationen zur E-Mobilität und zu PV-Fördergeldern

Impressionen vom Abend finden Sie hier

Vorträge über IG Solar und E-Mobilität

Gemeinde Niederweningen Förderbeiträge Photovoltaik

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Integrierte Photovoltaik – ein neuer Ratgeber für Bauherrschaften

Integrierte Photovoltaik in der Gebäudehülle ermöglicht eine dezentrale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Gebäudebereich. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 kann diese in Neu- oder in Bestandesbauten für den Eigenverbrauch, die Elektromobilität oder den weiteren Verkauf verwendet werden. Integrierte Photovoltaik leistet somit einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen und zur Energiezukunft.

Was ist gebäudeintegrierte Photovoltaik?

Gebäudeintegrierte Photovoltaik, häufig BIPV (building-integrated photovoltaic) genannt, steht für die Integration von Photovoltaikmodulen in die Gebäudehülle. Solche Module produzieren nicht nur Strom, sondern übernehmen auch die Funktion eines Bauteils. Ein BIPV-Bauelement ist eine Baukomponente, die als Teil der Gebäudehülle (Element der Bedachung und der Fassadenverkleidung), als Beschattungsvorrichtung (Sonnenschutz), als Architekturelement (z.B. Überdachung, Balkonbrüstung) und als jedes sonstige architek-tonische Element (optische und akustische Abschirmung) verwendet wird.

«Solararchitektur ist ein Baustein zukunftsorientierter Architektur, die sich dieser Aufgabe annimmt, die Energiewende wahrwerden lässt, wenn wir es denn als Gesellschaft wirklich wollen.»
Prof. Peter Schürch, Präsident Norman Foster PEB-Jury

Integrierte Photovoltaik ist funktional und schön

Mittlerweile lassen sich in der ganzen Schweiz gute Beispiele für gestalterisch gelungene BIPV-Lösungen finden. Anders als in unserem Referat zur PV-Nutzung an der Gebäudefassade, bei dem es um die Nutzung damaliger Standard-PV-Module für die Fassade ging, geht es beim BIPV beispielweise um Terracotta-PV-Module, die sich z.B. bei denkmalgeschützten Gebäuden nutzen lassen, über Balkon-integrierte PV-Anlagen bis zu Fassade-PV-Modulen. Das Spektrum der Module ist inzwischen bunt und vielfältig. Auch beim Schweizer Solarpreis gibt es immer mehr Beispiele für gute Umsetzungen.

Ein neuer Ratgeber für Bauherrschaften

Der von Energie Schweiz herausgegebene Ratgeber für integrierte Photovoltaik gibt auf 18 Seiten einen fundierten Überblick über das Thema, ehe dann auf Aspekte wie Installation, Ästhetik, Individualisierung, Kosten und Wirtschaftlichkeit genauer eingegangen wird. Ergänzt durch Bilder ansprechender Beispiele wird die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Als praktische Ergänzung für den Alltag gibt es für Bauherrschaften die Vorteile für integrierte Photovoltaik kurz und bündig sowie eine Checkliste für die Planung.

Mehr Informationen zur gebäudeintegrierter Photovoltaik

> Integrierte Photovoltaik – ein Ratgeber für Bauherrschaften (pdf, 3.7 MB)
> Fachevent Gebäudesanierung mit PV-Fassade (Aufzeichnung)

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Solar-Offerten-Check durch Fachperson – jetzt 10´000.- gewinnen!

Für Privatpersonen, die aktuell eine Solaranlage planen, lohnt es sich nun doppelt, ihre Solar-Offerten durch Fachpersonen von Energie Schweiz checken zu lassen. Wer zwischen dem 20. Oktober 2021 und dem 30. April 2022 drei Offerten für den Solar-Offerte-Check einreicht, nimmt automatisch an der Verlosung von fünf Gutscheinen im Wert von je 10’000 Franken teil. Mit dem kostenlosen Solar-Offerte-Check können Sie Ihre Offerten auf Vollständigkeit überprüfen lassen.

Bild: www.energieschweiz.ch

Der Solarwettbewerb startete am 20. Oktober 2021, die Teilnahmefrist endet am 30. April 2022. Um am Wettbewerb teilzunehmen, holen sie bei drei Installationsfirmen Ihrer Wahl Offerten für Ihre geplante Solaranlage ein und übermitteln diese an EnergieSchweiz. Nach Erhalt des Solar-Offerte-Checks wählen Sie die Installationsfirma, die Ihren Wünschen am besten entspricht. Wer die Teilnahmebedingungen erfüllt, nimmt automatisch an der Verlosung von fünf Gutscheinen im Wert von 10’000 Franken teil. Damit können Sie einen guten Teil Ihrer Solaranlage finanzieren.

Weiterführende Informationen:

Versuchen Sie Ihr Glück noch heute – hier geht es zum Solar-Offerte-Check.

Genauere Informationen und ausführliche Teilnahmebedingungen finden Sie hier.

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Symposium Solares Bauen

Am 14.9.2021 fand an der ETH Zürich das 3. Symposium Solares Bauen statt. Dank der Partnerschaft mit Swissolar hatte SolarAction die Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen und somit einen Einblick zu erhalten, was aktuell im Bereich Solares Bauen vor sich geht.

Kleider machen Leute – Fassaden machen Gebäude

Architekten und Bauherren debattierten insbesondere auch über den hohen Stellenwert einer arealübergreifende Energieplanung, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen.

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen ist der Einsatz von Photovoltaik in Dach und Fassade, die Verwendung von Holz als Baustoff, die Begrünung der Gebäudedächer und die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher und -träger von zentraler Bedeutung.

Dies bedeutet insbesondere auch, dass die Politik klare Richtlinien an die Bauvorhaben der Bürger:innen stellen muss. Die Energieproduktion soll vermehrt dort stattfinden, wo sie verbraucht wird. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, die Grenzen zwischen Industrie- und Wohnräumen aufzuheben und diese gezielt miteinander zu verbinden. Dabei kommt einem engeren Austausch zwischen Architekten, Bauherren und Energieexperten viel Rechnung zu trage.

Chancen einer arealübergreifenden Energieplanung

Architekten und Bauherren debattierten insbesondere auch über den hohen Stellenwert einer arealübergreifende Energieplanung, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. 

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen ist der Einsatz von Photovoltaik in Dach und Fassade, die Verwendung von Holz als Baustoff, die Begrünung der Gebäudedächer und die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher und -träger von zentraler Bedeutung. 

Dies bedeutet insbesondere auch, dass die Politik klare Richtlinien an die Bauvorhaben der Bürger:innen stellen muss. Die Energieproduktion soll vermehrt dort stattfinden, wo sie verbraucht wird. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, die Grenzen zwischen Industrie- und Wohnräumen  aufzuheben und diese gezielt miteinander zu verbinden. Dabei kommt einem engeren Austausch zwischen Architekten, Bauherren und Energieexperten viel Rechnung zu trage.  

Die Fachleute sind sich also einig, dass wir im Bereich Solares Bauen noch einen langen Weg vor uns haben. Jedoch gibt es schon viele Möglichkeiten, bereits bestehende Gebäude auf den neusten Stand zu bringen und neue, CO2-neutrale und nachhaltige Projekte zu verwirklichen.

Weiterführende Infos:

> Hier geht es zu allen Präsentationen
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