Vereine aufs Dach – Die Entstehung der PV-Anlage in Hettlingen

PV-Anlage Hettlingen Vereine Dach

Auf dem grössten Dach der Gemeinde Hettlingen wurde eine neue Solaranlage installiert. Der Entstehungsprozess dieser Anlage ist speziell, und doch eigentlich sehr naheliegend. 

Es ist April 2021, mitten in der Coronapandemie und bei wechselhaftem Aprilwetter. Trotz allem wagten sich während sieben Tagen insgesamt 52 Freiwillige aus acht Hettlinger Vereinen auf das Dach der Mehrzweckhalle, um bei der Installation der neuen PV-Anlage mitzuhelfen. 330 Module, also mit der zugehörigen Trägerkonstruktion etwa sieben Tonnen Material, wurden auf der grossen Dachfläche verlegt. Der Strom, der von nun an dort produziert wird, entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 25 Haushalten. Jürg Hofer aus dem Verein erneuerbare Energie Hettlingen (eEH) erzählt, wie das Ganze ablief.

Das Projekt

Seit der Gründung des Vereins eEH im Jahr 2013 steht die Mehrzweckhalle auf der Liste. Sie besitzt das grösste Dach der Gemeinde und könnte somit am meisten Strom produzieren. Nach der Erneuerung der Lüftung war es 2018 endlich so weit: Der Gemeinderat von Hettlingen kam auf den Verein zu und fand: „So, das machen wir jetzt!“ Davor wurden schon auf zwei Dächern der Gemeinde Solaranlagen installiert, die der Verein mittels Crowdsponsoring unterstützte. Doch diesmal entschied man sich für ein anderes Modell: In Zusammenarbeit mit der Energiewendegenossenschaft Winterthur beschloss man, die Anlage mithilfe von Freiwilligen aus der Gemeinde zu installieren. Der Verein eEH übernahm die Suche nach diesen Arbeitskräften. Die Motivation: Für jede Arbeitsstunde gab es 5 Franken in das Vereinskässeli des Freiwilligen. So wurden 52 Freiwillige für die Installation zusammengetrommelt. Diese wurden dann an verschiedenen Tagen aufgeboten, damit stets etwa zehn bis zwölf Helfende verfügbar waren.

Das Projekt startete am Osterdienstag 2021. Alle Helfenden wurden täglich getestet. Die beiden Projektleiter der Energiewendegenossenschaft waren immer vor Ort und haben die Freiwilligen fachkundig unterstützt. Die Leute hatten den „Plausch“ und haben, laut Jürg Hofer, alle super mitgearbeitet, sodass die Anlage nach sieben Tagen schon fertig war.

Vorteile für die Gemeinde

Dieses Modell ist, so Hofer, auch für andere Gemeinden geeignet. Durch den Einsatz von Freiwilligen konnte die Gemeinde etwa 35’000 Franken sparen, obwohl sie noch für das Catering und den Vereinsbatzen aufkommen musste. Ausserdem kreierte das Projekt ein starkes Gemeinschaftsgefühl und brachte die unterschiedlichen Vereine näher zusammen.

Wie weiter?

Das Nächste, was ansteht, ist die Erfassung der Daten der drei PV-Anlagen auf den Schulgebäuden und Darstellung auf einem Bildschirm, der auf dem Schulareal aufgestellt werden soll. So kommt auch ein didaktischer Aspekt ins Spiel: Die Schüler:innen bekommen ein Gefühl dafür, was Strom überhaupt ist und wofür diese Anlage da ist.

Der Verein eEH hat zudem noch ganz viele Ideen rund um das Thema erneuerbare Energien. Zurzeit liegt der Hauptfokus auf der unentgeltlichen Energieberatung, die EFH-Besitzern aus der Gemeinde angeboten wird. Aber auch weitere Bereiche wie Heizungsersatz, Elektromobilität und Batterien werden vorangetrieben. Das wichtigste Ziel des Vereins ist es aber, die Öffentlichkeit und Interessierte weiterhin zu informieren sowie die Gemeindebehörden dazu anzuregen, dass erneuerbare Energien weiterhin Priorität in der lokalen Politik erhalten.

Wir danken Jürg Hofer für das aufschlussreiche Gespräch. Sind Sie neugierig geworden und wollen mehr wissen? Dann schauen Sie sich das Video über die Installation an oder lesen Sie den Blog der EWG Winterthur zum Projekt.

Weiterführende Informationen

> Das Angebot der Energiewendegenossenschaft Region Winterthur
> Der Verein erneuerbare Energie Hettlingen

Alle Beiträge

Symposium Solares Bauen

Am 14.9.2021 fand an der ETH Zürich das 3. Symposium Solares Bauen statt. Dank der Partnerschaft mit Swissolar hatte SolarAction die Möglichkeit, an der Veranstaltung teilzunehmen und somit einen Einblick zu erhalten, was aktuell im Bereich Solares Bauen vor sich geht.

Kleider machen Leute – Fassaden machen Gebäude

Architekten und Bauherren debattierten insbesondere auch über den hohen Stellenwert einer arealübergreifende Energieplanung, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen.

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen ist der Einsatz von Photovoltaik in Dach und Fassade, die Verwendung von Holz als Baustoff, die Begrünung der Gebäudedächer und die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher und -träger von zentraler Bedeutung.

Dies bedeutet insbesondere auch, dass die Politik klare Richtlinien an die Bauvorhaben der Bürger:innen stellen muss. Die Energieproduktion soll vermehrt dort stattfinden, wo sie verbraucht wird. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, die Grenzen zwischen Industrie- und Wohnräumen aufzuheben und diese gezielt miteinander zu verbinden. Dabei kommt einem engeren Austausch zwischen Architekten, Bauherren und Energieexperten viel Rechnung zu trage.

Chancen einer arealübergreifenden Energieplanung

Architekten und Bauherren debattierten insbesondere auch über den hohen Stellenwert einer arealübergreifende Energieplanung, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft zu erreichen. 

Um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen ist der Einsatz von Photovoltaik in Dach und Fassade, die Verwendung von Holz als Baustoff, die Begrünung der Gebäudedächer und die Nutzung von Wasserstoff als Energiespeicher und -träger von zentraler Bedeutung. 

Dies bedeutet insbesondere auch, dass die Politik klare Richtlinien an die Bauvorhaben der Bürger:innen stellen muss. Die Energieproduktion soll vermehrt dort stattfinden, wo sie verbraucht wird. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist es, die Grenzen zwischen Industrie- und Wohnräumen  aufzuheben und diese gezielt miteinander zu verbinden. Dabei kommt einem engeren Austausch zwischen Architekten, Bauherren und Energieexperten viel Rechnung zu trage.  

Die Fachleute sind sich also einig, dass wir im Bereich Solares Bauen noch einen langen Weg vor uns haben. Jedoch gibt es schon viele Möglichkeiten, bereits bestehende Gebäude auf den neusten Stand zu bringen und neue, CO2-neutrale und nachhaltige Projekte zu verwirklichen.

Weiterführende Infos:

> Hier geht es zu allen Präsentationen
Alle Beiträge

Energiestadt Winterthur kooperiert mit SolarAction

Die Energiestadt Winterthur ist einer der ersten Partner der Kampagne SolarAction von MYBLUEPLANET. Im Interview mit Stadtrat Stefan Fritschi, Vorsteher Departement Technische Betriebe, erfahren Sie, was er anderen Gemeinden im Kanton Zürich mit auf den Weg geben möchte.

Herr Fritschi, wie passt die Kampagne SolarAction zur Energiestrategie der Stadt Winterthur?

Die Kampagne passt gut, da der Zubau an Fotovoltaikanlagen in der Stadt Winterthur eine der zahlreichen Massnahmen des neuen Energie- und Klimakonzeptes Netto Null der Stadt Winterthur ist und daher intensiviert werden soll. Erklärtes Ziel der Stadt ist es, mehr erneuerbare Energie lokal selber zu produzieren. Ausserdem sollen auf Dächern der Stadtverwaltung bis ins Jahr 2025 hundert zusätzliche Fotovoltaikanlagen entstehen.

«Durch SolarAction entsteht mit einer ambitiösen Vision, die einfach verständlich ist, ein zusätzlicher Motivationsschub in der Öffentlichkeit»

Durch SolarAction entsteht mit einer ambitiösen Vision, die einfach verständlich ist, ein zusätzlicher Motivationsschub in der Öffentlichkeit. Sie dient als Ansporn, möglichst viel zu erreichen und möglichst nahe an die Vision heranzukommen. Die Vision von SolarAction lautet: Zubau von 1 m2 zusätzlicher Fläche an Fotovoltaik pro Einwohnerin und Einwohner bis Ende 2024. Ausserdem entspricht SolarAction sehr gut dem Förderprogramm Energie Winterthur. Deshalb wird die Kampagne mit jährlich 30’000 Franken über die nächsten drei Jahre aus dem Förderprogramm finanziell unterstützt.

Zu welchem Solarziel hat sich die Stadt Winterthur bekannt?

Die Stadt Winterthur verfolgt zwei Ziele: Wie soeben dargestellt, 100 zusätzliche Fotovoltaikanlagen auf Dächern der Stadtverwaltung bis 2025 und bis 2028 Ausbau der Leistung städtischer und privater PV-Anlagen in Winterthur auf 24 MWp (Stand 2021: 19 MWp). Mit SolarAction verfolgt die Stadt zusätzlich im Sinne eines kollektiven Ansporns die Vision von 110’000 m2 Fotovoltaikfläche zusätzlich in Winterthur bis Ende 2024, d.h. eine Verdoppelung gegenüber heute.

Hat die Stadt konkrete Pläne, wie sie den Zubau der PV-Anlagen auf eigenen Gebäuden in diesem Zeitraum vorantreiben will?

Ja, es hat bereits eine Evaluation des Potenzials städtischer Dächer gegeben. Es besteht ein Zubauplan bis 2025. Aktuell ist Stadtwerk Winterthur daran, die reglementarischen Grundlagen zu erarbeiten und die notwendigen internen sowie administrativen Prozesse aufzustellen, um möglichst effizient die Dächer mit Fotovoltaikanlagen zu bestücken. Einzelne Anlagen wurden bereits gebaut, andere sind in der Ausführungsplanung und zahlreiche andere sind in der Pipeline.

Wie planen Sie, auf die Einwohnerinnen und Einwohnern oder Betriebe zuzugehen, damit der Ausbau von PV-Anlagen spürbar Fahrt aufnimmt? Gibt es bereits bestehende Angebote oder werden neue geschaffen?

In Winterthur gibt es mehrere Angebote bezüglich Solarstrom und Fotovoltaik. Für Einfamilienhäuser haben wir das Produkt e-Solardach.Single, ein rundum-sorglos-Paket, bei dem Stadtwerk Winterthur die Finanzierung, den Bau und Betrieb einer Fotovoltaikanlage übernimmt. Bei grossen Gebäuden ist ein PV-Contracting möglich, ein Angebot ähnlich jenem für Einfamilienhäuser, einfach einige Dimensionen grösser. Eigenverbrauchsgemeinschaften bieten wir unser Produkt e-Abrechnung.Komfort, sodass der Hausverwaltung, der Eigentümer- und Mieterschaft der ganze administrative Aufwand rund um die Verrechnung innerhalb der Hausgemeinschaft erspart bleibt. Diesen übernimmt Stadtwerk Winterthur. Wer eine Fotovoltaikanlage auf seinem Haus besitzt, dem vergütet Stadtwerk Winterthur die Rücklieferung des Solarstroms zu einem attraktiven Preis. Und nicht zuletzt ist es in Winterthur möglich, auch für Mieterinnen und Mieter, das Solarstromprodukt e-Strom.Gold zu wählen und einen beliebigen prozentualen Anteil des eigenen Strombedarfs mit Winterthurer Solarstrom zu decken. Wir tun also schon einiges.

«SolarAction ist  für uns eine wertvolle Ergänzung und Verstärkung der laufenden Massnahmen»

Doch wir wollen mehr. Oft kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht die ganze zur Verfügung stehende Dachfläche mit PV-Modulen belegt werden. Deshalb überarbeiten wir zurzeit das Förderprogramm Energie Winterthur, um die Belegung ganzer Dächer mit einer Fotovoltaikanlage attraktiver zu machen. Dies alles wird bereits heute mit gezielten Informations- und Marketingkampagnen begleitet, z.B. werden Informationsveranstaltungen durchgeführt. Unter anderem unterstützen auch Partnerschaften mit Organisationen – wie beispielsweise MYBLUEPLANET mit der Kampagne SolarAction – die Ansprache von Bevölkerung und Unternehmen. Sie unterstützen die Bemühungen von Stadt und Stadtwerk Winterthur, breite Kreise für Solarstrom und Fotovoltaikanlagen zu sensibilisieren und interessieren. Das gemeinsame Ziel ist, die Produktion erneuerbarer Energie in Winterthur zu erhöhen. SolarAction ist deshalb für uns eine wertvolle Ergänzung und Verstärkung der laufenden Massnahmen.

Was würden Sie anderen Gemeinden mit auf dem Weg geben, warum eine Beteiligung an der Kampagne SolarAction hilfreich sein könnte?

Die Gemeinden sind bezüglich Klimaverträglichkeit der Energieversorgung heute sehr gefordert. Die Energiewende ist eine Realität, die es umzusetzen gilt. Der Weg dorthin ist herausfordernd, der öffentliche Druck gross, die finanziellen und personellen Ressourcen einer Verwaltung jedoch beschränkt.

«Das Eingehen von Partnerschaften erhöht die Schlagkraft und führt schneller zum Ziel»

Die Kampagne SolarAction ist eine wertvolle Unterstützung, wenn eine Gemeinde Solarstrom stärker in der Gemeinde verankern will oder erst dazu aufbricht, Fotovoltaikanlagen zu fördern. SolarAction kann massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Ziele einer Gemeinde ausgestaltet werden. Myblueplanet als Organisation kann mit SolarAction ganz andere Wege als eine Gemeindeverwaltung beschreiten, um die breite Bevölkerung zu sensibilisieren und zu informieren. Mit kreativen Ideen erregt sie Aufmerksamkeit. Das Eingehen von Partnerschaften erhöht die Schlagkraft und führt schneller zum Ziel.

Weiterführende Informationen:

> Energiestadt Winterthur Angebot Fotovoltaik für Privatkunden
> Energiestadt Winterthur Angebot Fotovoltaik für Geschäftskunden

Alle Beiträge

Eine Anleitung zur Solarvision

Die Vision der Kampagne SolarAction ist es, innerhalb von 3 Jahren im Kanton Zürich pro Einwohner:in 1 m2 an PV-Anlagen neu zu bauen. Dieses ambitionierte Vorhaben wollen wir gemeinsam mit dem Kanton, den Gemeinden und den Städten verwirklichen. Daher ermutigen wir Gemeindevertreter:innen, ihre Solarvision für 2024 zu formulieren. Gerne rechnen wir die Vision in m2 um und nehmen sie in unseren SolarTracker auf. So können die Einwohner des Kantons die Fortschritte im PV-Zubau hautnah mitverfolgen und Gemeinden sich gegenseitig anspornen.

Alles beginnt mit einer Vision!

Visionen sind wichtig. Sie konkretisieren die Bestrebungen – in unserem Fall den Zubau von PV-Anlagen – und schaffen so Klarheit über das Vorgenommene. Zudem haben Visionen einen motivierenden Charakter: sie bilden einen wünschenswerten, zukünftigen Zustand ab, auf den wir hinarbeiten können, und bieten dadurch Orientierung in unsicheren Zeiten.

Solar-Strategie: Vom vagen Vorsatz zur konkreten Zahl

Eine griffige Vision zu formulieren, ist anspruchsvoll. Beginnen Sie mit dem Jetzt, mit dem, was Sie bereits haben.

  • Welche Solaranlagen sind in Ihrer Gemeinde bereits heute geplant?

  • Wie schnell erfolgte der Zubau von PV-Anlagen in den vergangenen Jahren etwa?

  • Lassen sich daraus Ziele für Sie ableiten?

  • Oder haben Sie schon ein Ziel formuliert?

Die Zahl, die sich etwa anhand der Antworten auf diese Fragen ergibt, bildet dann das Fundament für die Solarvision bis 2024. Diese Zahl kann grosszügig aufgerundet werden, da in den kommenden Monaten und Jahren noch neue Projekte aus nicht-öffentlicher Hand hinzukommen werden und da die Zuwachsrate der vergangenen Jahre deutlich erhöht werden soll. Nur so können wir das übergeordnete Ziel – die Klimaneutralität bis 2040 – realisieren.

Solarbau: Fortschritt messen, Erfolge feiern

Wir verwenden m2 als Einheit, um die Menge des PV-Zubaus zu messen und zwischen den Gemeinden vergleichbar zu machen. Als Gemeinde oder Stadt müssen Sie diese Einheit aber keinesfalls übernehmen. Für die Kommunikation mit Ihren Einwohner:innen wählen Sie das geeignete Mittel als Teil ihrer Kommunikationsstrategie. Die Menge des Zubaus kann beispielsweise auch über die Anzahl bestückter Dächer beschrieben werden. Wie die Menge des Zubaus beschrieben und gemessen wird, ist letztendlich irrelevant – solange der Zubau erfolgt und die Einwohner gemeinsam mit Politik und Verwaltung die Erfolge feiern können!

Im SolarTracker hinterlegen wir die Vision einer Gemeinde. Pro Quartal aktualisieren wir die Zubaudaten. Sie sind als blaue Fortschrittsbalken für die Gesamtkampagne und pro Gemeinde sichtbar.

> Weitere Informationen zur Funktionsweise des SolarTracker

Bildquelle: Solar Vision South Africa

Melde uns jetzt die Solarvision deiner Gemeinde!

    Alle Beiträge

    Akzeptanz von Solaranlagen auf bestehenden Infrastrukturen

    Studierende der Universität Zürich haben in einer Semesterarbeit untersucht, wie es um die Akzeptanz von Solaranlagen in der Region Zürich steht. Dazu haben sie sich im Knonauer Amt bei an Solarprojekten interessierten und involvierten Personen umgehört. 

    An Solarprojekten interessierte Personen gibt es im Knonauer Amt ganz schön viele. Gemäss Energiereporter gehört die Gemeinde Knonau zu einer der Vorbildgemeinden in Sachen Solarstrom. So nutzt sie bereits über 17% des vorhandenen Solarpotenzials und liegt damit weiter über dem Durchschnitt im Kanton Zürich. Und unlängst machte die Region mit einem weiteren visionären Solarprojekt von sich reden: dem A4-KW, einem mit Solarmodulen überdachten Autobahnabschnitt.

    Die Mehrheit der befragten Fachpersonen äusserten sich sehr positiv zur Solartechnik. Sie befürworten den Ausbau der Solarenergie und streichen das Potenzial heraus, das in bestehenden Infrastrukturen wie Industriezonen, Hausdächer und Autobahnen schlummert. Die Gefahr, dass solche Grossprojekte das Orts- und Landschaftsbild beeinträchtigen würden, stufen sie als relativ gering ein.

     

     

     

    Dass auch an anderen Orten immer mehr Schweizerinnen und Schweizer auf die Energiewende drängen, wissen wir auch aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage, welche gfs-zürich im November 2020 durchgeführt hat. Dieser Stimmung konnte selbst die Ablehnung des CO2-Gesetzes keinen Abbruch tun.

     

    Weiterführende Informationen:

     

    > Akzeptanz von Solaranlagen – Seminararbeit Universität Zürich (Poster)
    > Überdachte Autobahn im Knonaueramt könnte in Zukunft grünen Strom liefern (Artikel NZZ 07.07.2021)

    Alle Beiträge

    Solarenergie: stabile Vergütungstarife erhöhen die Attraktivität

    „Auf den 1.1.2021 senkt die EKZ ihre Rückliefertarife um 26%.“ Nachrichten wie diese verunsichern private und institutionelle Hauseigentümer bzgl. Bau von Solaranlagen. Lohnt sich eine grosse Anlage?

    Besitzer:innen von Photovoltaikanlagen erhalten für den Strom, welchen sie ins Netz einspeisen, einen gewissen Tarif pro Kilowattstunde vergütet. Dieser Tarif ist je nach Energieversorgungsunternehmen (EVU) sehr unterschiedlich (siehe www.pvtarif.ch).

    Dies ist ein Grund, warum bei PV-Anlagen eher auf Eigenbedarf optimiert wird, d.h. die Anlage liefert nur soviel Strom, wie der Besitzer benötigt, und fällt eher kleiner aus als möglich wäre. Grosse Anlagen bergen ein Investitionsrisiko aufgrund der schwankenden Tarife.

    Für die Energiewende oder eine Netto-Null-Gesellschaft brauchen wir jedoch grosse Anlagen. Will die Schweiz auf eine 100% einheimische und erneuerbare Energieversorgung setzen, so benötigt es dazu ca. 50 Gigawatt (GW) installierte PV-Leistung.

    Tarifkrisiken für Solaranlagen gezielt mildern

    Es gibt Möglichkeiten, die Investitionssicherheit zu erhöhen. Untenstehend finden Sie zwei Beispiele.

    Beispiel 1: Ein politischer Vorschlag einer Solarrisikoversicherung

    Der Verband unabhängiger Energieerzeuger (Vese) hat ein Positionspapier erarbeitet, in dem drei Vorschläge unterbreitet werden. Einer davon ist eine Schweizerische Solarrisikoversicherung SSRV, angelehnt an die Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV, die es bereits gibt. Im Kern geht es darum, durch einen fixierten Minimalpreis, der durch die Versicherung gewährleistet wird, das Investitionsrisiko abzumildern. Das lesenswerte Positionspapier ist im Werkzeugkasten Rückliefertarife enthalten.

    Beispiel 2: PPA-Verträge

    Power-Purchase Agreements (PPAs) sind eine vielversprechende Möglichkeit, den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben. Ein Beispiel hierfür ist die grosse Solaranlage an der Muttsee-Staumauer. Der Kernpunkt ist dabei, Produzent von Strom und Abnehmer direkt zusammenzubringen, sodass stabile Preise vereinbart werden können.

    Die Anforderungen an solche Projekte und an die am Vertrag beteiligten Parteien sind neu und höher als bei herkömmlichen Projekten. In der Schweiz gibt es nur wenige Beispiele hierfür.

    Weitere Informationen zu stabilen Rückliefertarifen und PPA-Verträgen:

    > Positionspapier im Werkzeugkasten Rückliefertarife von Vese

    > Newsbeitrag zur Solaranlage an der Muttsee-Staumauer

    > Webinar-Aufzeichnung aus Deutschland zur „Erfolgreichen Finanzierung und Umsetzung von PPA-Projekten

    Bei Interesse oder Fragen hilft SolarAction gerne weiter.

    Alle Beiträge

    Videoempfehlung: Das Potential der Sonnenenergie

    Parallel zum Launch der Kampagne SolarAction hat MYBLUEPLANET am 21.6.2021 eine ClimateLunch & Learn Veranstaltung zum Thema Solarenergie organisiert. Darin informiert Prof. Dr. Franz Baumgartner, Leiter des Studiengangs Energie-& Umwelttechnik an der ZHAW Winterthur, über die aktuell vorhandenen PV-Lösungen und deren Kosten, das Zusammenspiel von Solarstromnutzung &-Speicherung und die Zukunft der Photovoltaik (Ein kleiner Teaser: Selbst der Lobbyverband der Öl-, Gas und Nuklearenergie IEA erkennt neuerdings an, dass Solarenergie bis 2050 der wichtigste Stromlieferant werden muss, so dass das Netto-Null-Ziel erreicht werden kann).

    In seinem Referat erklärt er das «1 zu 1’000» Paradoxon, unter welchen Umständen mit Solarstrom Kostenparität mit dem Netz erreicht werden kann, wie PV-Module auf stark von Schneefall betroffenen Gebäuden zu positionieren sind und vieles mehr. Zudem zeigt er anhand von innovativen Projekten in Zürich und Umgebung, wie das meiste aus der Solarenergie geholt werden kann.

    Falls Sie am nächsten ClimateLunch & Learn teilnehmen möchten, können Sie sich gerne unter „Anstehende Veranstaltungen“ auf der MYBLUEPLANET-Website einschreiben. ClimateLunch & Learn Veranstaltungen finden üblicherweise am 12. des Monates von 12:12 bis ca. 12:42 statt und widmen sich einem spezifischen Monatsthema.

    Alle Beiträge

    Solarstrom ohne eigene PV-Anlage?



    Auch ohne eigene Photovoltaik-Anlage kann man 100 Prozent Sonnenenergie beziehen. Wie das geht und was das kostet hat der «Kassensturz» (SRF) in einem ausführlichen Beitrag Anfang Juni 2021 recherchiert.

    Für Solarstrom braucht es nicht zwingend ein eigenes Dach. Auch Mieterinnen und Mieter können die Sonnenenergie anzapfen. Sei es über Angebote der lokalen Elektrizitätsversorger oder über Anbieter, die schweizweit Solarstrom verkaufen.

    «Kassensturz» hat zusammen mit dem Labor für Photovoltaik der Berner Fachhochschule die verschiedenen Solarstrom-Angebote analysiert. Die Übungsanlage: Was kostet es einen Durchschnitts-Haushalt zusätzlich, den jährlichen Strombedarf von 4000 Kilowattstunden mit 100 Prozent Solarstrom abzudecken?


    https://www.youtube.com/watch?v=siYmwholusw



    Alle Beiträge

    SolarAction legt los!



    Am längsten Sonnentag des Jahres lancierte MYBLUEPLANET die Kampagne SolarAction im Kanton Zürich.

    Durch die Informationsveranstaltung führte die Kampagnenleiterin Ina Paschen. Sie begrüsste den Zürcher Regierungsrat Dr. Martin Neukom, den Winterthurer Stadtrat Stefan Fritschi und Daniela Peter von Swissolar als Vertreterin des Schweizerischen Fachverbands für Sonnenenergie. Sie alle unterstrichen in ihren Referaten die Notwendigkeit eines raschen Zubaus von PV-Anlagen, um in Zukunft eine vollständig erneuerbare Energieversorgung garantieren zu können. Denn obwohl Solarenergie eine potente Lösung zur Energiegewinnung ist, wird sie derzeit noch ungenügend verwendet.

    Der einhellige Tenor: Die Menge an PV-Anlagen wird sich in den nächsten Jahren vervielfachen müssen, so dass auch im Kanton Zürich die Solarenergie zu einer signifikanten Stütze in unserer Energieversorgung werden kann.


    https://www.youtube.com/watch?v=h_eaMQCuxLY


    Videoimpressionen von der Medienkonferenz

    Der Event markierte ebenfalls den Start der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Winterthur und MYBLUEPLANET, welche gemeinsam der Vision nachstreben, innerhalb von 3 Jahren in Winterthur neue PV-Anlagen mit einer kumulierten Fläche von 110’000m2 sowohl auf Gebäuden der öffentlichen Hand als auch auf Dächern von Privatliegenschaften zuzubauen – eine grosse, aber notwendige Aufgabe.

    Medienecho auf den Kampagnenstart

    > Zur Medienmitteilung und weiteren Impressionen der Veranstaltung
    > Zum Beitrag von Radio Top (21.06.21)
    > Zum Beitrag von Energie bewegt Winterthur (21.06.21)
    > Zum Beitrag Radio SRF Regionaljournal ZH/SH (22.06.21)
    > Zum Beitrag von ee news – Fachmagazin für erneuerbare Energie (29.06.21)


    Alle Beiträge

    SolarTracker – Solarpotenzial und CO2-Ersparnisse

    SolarTracker Solarvision Kanton Zürich



    Auf dem SolarTracker wird der Kanton Zürich und seine Gemeinden in verschiedenen Blautönen dargestellt. Je dunkler das Blau, desto besser wurde das Solarpotenzial bereits genutzt. Doch wie werden diese Daten aus dem Solar Tracker, wie beispielsweise das Solarpotenzial oder die CO2-Äquivalent überhaupt gelesen und was hat es mit der Gemeinde Challenge auf sich?

    Solarpotenzial:

    Der Wert „genutztes Solarpotenzial“ zeigt auf, wie viel Prozent des realisierbaren Solar-Potenzials auf Dachflächen bereits für die Stromproduktion mit Photovoltaik (PV) Anlagen genutzt wird. Aktuell wird im Kanton Zürich 4.08% des Solar-Potenzials für die Stromproduktion genutzt.




    Der Wert gibt die installierte PV-Leistung im Verhältnis zum wirtschaftlich sowie technisch realisierbaren Potenzial auf Dachflächen in Prozent an. Die installierte Leistung setzt sich aus allen bestehenden PV-Anlagen zusammen, die für eine Förderung durch den Bund im Einspeisevergütungssystem (EVS) oder für die Einmalvergütung (EIV) angemeldet worden sind. Die grosse Mehrheit aller PV-Anlagen in der Schweiz ist in einer dieser beiden Datenquellen registriert. Die PV-Anlagen werden anhand der im Herkunftsnachweissystem registrierten Adresse einer Gemeinde zugewiesen. Für die Berechnung des wirtschaftlich sowie technisch realisierbaren Potenzials werden die für Solarstrom geeigneten Dachflächen aller Gebäude innerhalb eines Gemeindegebiets verwendet. Fassadenflächen werden nicht berücksichtigt. 






    Gebäude, die in mehr als einem Gemeindegebiet liegen, werden anhand der im Gebäude liegenden Adressen den Gemeinden zugeordnet. Geeignete Dachflächen sind grösser als 10 Quadratmeter und für die Solarstrom-Produktion mindestens „gut“ geeignet, das heisst sie verfügen über eine mittlere jährliche Sonneneinstrahlung von über 1’000 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Für die Dachflächen wird ein Belegungsgrad von 70% angenommen (Anteil der Dachfläche, welche mit PV-Modulen belegt werden kann). Es wird weiter ein Modulwirkungsgrad von 17% für die Produktion von PV-Strom verwendet.

    CO2-Äquivalent:

    Der Wert „gespartes CO2-eq / Jahr“ welcher ebenfalls im Solartracker zu finden ist, bezeichnet die Differenz zwischen der Ökobilanz des Schweizer Strommix und der Ökobilanz einer durchschnittlichen Solaranlage in der Schweiz.

    Die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom in der Schweiz verursacht Treibhausgas-Emissionen von 42.5 g CO2-Äquivalenten. Die Herstellung und Entsorgung der gesamten PV-Anlage ist dabei eingerechnet. Der Schweizer Strommix verursacht im Vergleich 181.5 g CO₂-eq/kWh. Somit lässt sich eine Differenz von 139 g CO₂-eq/kWh ausrechnen.

    Gemeinde Challenge:

    Die Gemeinde Challenge soll die einzelnen Gemeinden dazu anregen, sich selbst Ziele für den Zubau von Solaranlagen zu setzten. Setzt sich eine Gemeinde ein Ziel, wird dieses im SolarTracker bei der jeweiligen Gemeinde im grauen Balken als Zielwert angezeigt. Der blaue Fortschrittsbalken zeigt an, wie viel vom angestrebten Ziel bereits erreicht wurde. Wird dieses Ziel bis 2024 oder vorher erreicht, berichten wir über den Erfolg der jeweiligen Gemeinde und veranstalten bei erfolgreicher Zusammenarbeit einen SolarEvent!

    > Quelle 1: Energie Reporter von geoimpact.ch

    > Quelle 2: Ökobilanz Strom aus Photovoltaikanlagen, Update 2020, treeze Ltd.

    > Hier Solarvision melden!


    Alle Beiträge

    Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner