4. Gemeinde-Webinar: Genossenschaften für die Energiewende

Die Dringlichkeit der Energiewende ist eine rechte Herausforderung für die Städte und Gemeinden. Die Experten in der Branche sind gefragt wie nie und teilweise bis zur Erschöpfung ausgelastet. Gerade in Gemeinden ohne eigene Gemeindewerke stellt sich die Frage, welche Aufgaben sie selbst übernehmen wollen und welche nicht. In einer kleinen Serie von Beiträgen möchten wir Möglichkeiten beleuchten, wie die Bewohnerinnen und Bewohner eingebunden werden können und dadurch mehr Schwung in die Umsetzung kommen kann. Wir beginnen die Serie mit einem Webinar zum Thema «lokale Genossenschaften».

Die wohl bekannteste und beliebteste Genossenschaft in der Schweiz ist die Migros. Die spezielle Organisationsform der Genossenschaft erlaubt es, sich einem breiten Publikum zu öffnen, ähnlich wie es auch Vereinen möglich ist. Ziel des Webinars ist es nicht, die juristischen Vor- und Nachteile der Organisationsform gegenüber Vereinen oder AGs abzugrenzen, sondern anhand konkreter Beispiele aufzuzeigen, welche Beiträge lokale Genossenschaften durch ihre Ziele und Zusammenarbeit heute bereits leisten und wie sie mit den aktuellen Herausforderungen umgehen. Dafür haben wir folgende Referenten eingeladen und freuen uns auf ihre Geschichten, Gedanken und Anregungen. An dieser Stelle schon vorweg ein herzliches Dankeschön!

Gemeinde Embrach und die EnergieGenossenschaft Bülach

Die EnergieGenossenschaft Bülach setzt sich dafür ein, dass die Region Bülach bis zum Jahr 2050 nur noch mit erneuerbaren Energien versorgt und das Ziel Netto-Null erreicht wird. Sie arbeitet mit anderen Genossenschaften zusammen und übernimmt auch bewährte Modelle wie z.B. Ansätze der Energie Genossenschaft Zimmerberg.

Die Embracher Gemeindepräsidentin Rebekka Bernhardsgrütter wird uns gemeinsam mit dem Verwaltungsratspräsidenten der EG Bülach, Stéphane Geslin, erzählen, wie es dazu kam, dass Gemeinde und Genossenschaft zusammenarbeiten, welche Ziele sie sich gesetzt haben und wie sie sich die Arbeit aufteilen.

Genossenschaft Genosol Martella in der Gemeinde Marthalen

Die Genossenschaft Genosol Martella will einen Beitrag zur Förderung von umweltfreundlichen Energiesystemen leisten. Sie bietet Möglichkeiten, sich an Stromproduktionsanlagen zu beteiligen, um Konflikte mit Denkmalpflege und Ortsbildschutz zu vermeiden. Sie fördert das Interesse an erneuerbaren Energien und teilt ihr Wissen mit Interessierten. Ihr Präsident Hans-Ulrich Vollenweider wird uns von den Anfängen über Erfolge bis zu aktuellen Herausfoderungen berichten.

Neugierig geworden?

Hier findest du alles rund ums Webinar!

4. Gemeinde-Webinar: Genossenschaften für die Energiewende

Weitere Informationen zum Thema «Lokale Genossenschaften für die Energiewende»

Beispiele von Energiegenossenschaften im Kanton Zürich

Kennst du weitere Genossenschaften, die zum Thema passen?

Informationen zur Rechtsform «Genossenschaft»

Bund fördert PV-Machbarkeitsstudien bei kommunalen Gebäuden

Solarpotential auf Dächern, Kartenausschnitt von sonnendach.ch

Wie gross ist das Solarenergie-Potenzial auf den Gebäuden der Gemeinde? Wie gut wird es bereits genutzt? Welches Gebäude sollte als nächstes mit einer PV-Anlage bestückt werden? Mit einer Machbarkeitsstudie lassen sich all diese Fragen beleuchten. Seit dem 1. Mai 2022 fördert der Bund Machbarkeitsstudien für gemeinde-eigene Gebäude mit einer Sonderaktion finanziell. SolarAction unterstützt Sie bei der Realisation.

Jede Gemeinde kann mit ihren Gebäuden zur Versorgungssicherheit beitragen. Wie jedes andere Gebäude auch können hier Energiesparpotentiale, Wärmeversorgung und Strombedarf ermittelt und umgestellt werden. Zusätzlich erfüllt die Gemeinde dadurch eine Vorbildfunktion. Für die Gemeinden, die hier noch Potenzial sehen und ihre Planung angehen möchten, bietet der Bund mit einer Förderung Hand.

PV-Machbarkeitsstudie – jetzt handeln

Jede Gemeinde kann einen Antrag einreichen, sofern sie die Machbarkeitsstudie bis Ende Oktober 2023 fertig stellen mag. Der Finanzierungsbeitrag durch Energie-Schweiz beträgt 40% der Gesamtkosten der Machbarkeitsstudie, aber maximal CHF 30’000.

Interessierten Gemeinden bieten wir mit unseren Partnern ein Rundum-Sorglos-Paket, dass genau auf die Anforderungen von Energie-Schweiz zugeschnitten ist.

  • Sie benötigen lediglich einen Koordination, eine Liste aller kommunaler Gebäude sowie alle relevanten Gebäudedaten.
  • Unsere Partner erstellen die Unterlagen für den Förderantrag, die Machbarkeitsstudie und unterstützen Sie beim Abschlussbericht.
  • Mit den Ergebnissen der Studie können Sie Ihre Umsetzung planen und kommunizieren sowie Ihre Erfolge schrittweise feiern.

Solarpotenziel in drei Schritten erfassen und auswerten

Um in den Genuss der Förderung von 40% der Kosten zu kommen, wird ein dreistufiges Vorgehen erwartet.

Schritt 1: Gesamtüberblick, Kriterien, Grobauswertung

Es braucht eine Liste aller kommunalen Gebäude und der betrachteten Flächen. Gemeinsam mit dem Solarplaner legt die Gemeinde vorab die Bewertungskriterien und die verwendeten Bewertungsstufen fest, z.B. ausgezeichnet, gut, mittel, schlecht. Mögliche Kriterien könnten Lage, Schattierung, Neigung oder Logistik sein. In einer Kurzanalyse werden nun alle gelisteten Gebäude bezüglich der gewählten Kriterien bewertet. Diese Übersicht ermöglicht eine erste Einstufung und Auswahl geeigneter Gebäude für eine PV-Anlage.

Mögliche Übersichtstabelle einer Auswertung gemäss Schritt 1 aus "Merkblatt für Projektanden Energie-Schweiz Sonderaktion «Machbarkeitsstudie PV für kommunale Gebäude» (Umsetzung 2022-2023)"

Schritt 2: Detaillierte Machbarkeitsstudie bei mindestens der Hälfte der geeigneten Dächer

Hierfür fordert das Merkblatt sehr klar: Auf der Grundlage der Kurzfassung führen die Gemeinde und der Auftragnehmer eine detaillierte Machbarkeitsstudie für mindestens die Hälfte der am besten geeigneten Gebäude/ Dächer durch. Diese Studie soll der Gemeinde alle Informationen liefern, die sie für das weitere Vorgehen (technische und finanzielle Planung, Ausschreibung, Umsetzung) benötigt. Für diese Studie ist ein Besuch vor Ort unerlässlich. Die Studie muss u.a. folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Auswertung der allgemeinen Lage, Zonen und Gebäudetyp, Bauanzeige  oder -bewilligung, Hindernisse, Logistik usw.
  • Dachzustand und mögliche Kombination mit verbesserter Dachisolierung
  • Verlegungsplan, Skizze, Fotomontage
  • Auswertung der Schattierung
  • Simulationen: eingerichtete Kapazität, Produktionspotenzial, Eigenverbrauch, etc.
  • Verfügbare Räumlichkeiten/Standort, Installation der technischen Bestandteile, Verkabelung, elektrischer Anschluss
  • Sicherheit (Baustelle und Wartung) − Blitzschutz / Brandschutz
  • Monitoring- und Steuerungssystem
  • Synergie: ZEV, Elektromobilität, Heizung, Warmwasser, etc.
  • Etc.

Schritt 3: Einstufung Umsetzung mit zugehöriger Verpflichtung

Auf der Grundlage der Resultate der ersten beiden Schritte wird nun eine Einstufung der Gebäude erstellt.

  • Priorität 1: Das Dach des Gebäudes ist für die Installation einer PV-Anlage vollkommen geeignet und lässt eine Umsetzung sofort zu. Die Gemeinde verpflichtet sich, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für die Realisierung der Anlage zu sorgen.
  • Priorität 2: Das Dach des Gebäudes ist für die Umsetzung einer PV-Anlage geeignet. Es bestehen aber Hindernisse, die die Umsetzung erschweren oder verzögern (z.B. ungeeignete Lage, Auflagen, notwendige Arbeiten/Renovierungen usw.). Die Gemeinde plant eine längerfristige Umsetzung im Rahmen möglicher Renovierungs- oder Umbaumassnahmen.
  • Priorität 3: Das Dach des Gebäudes ist nicht geeignet und/oder die Hindernisse sind auch langfristig zu gross, um die Umsetzung einer PV-Anlage in Erwägung ziehen zu können.

PV-Anlagen umsetzen und berichten

Die Gemeinde verpflichtet sich, in den Folgejahren Auskunft zu geben über Planung, Umsetzung und ihre Kommunikation zu den Projekten und Energie-Schweiz und die Öffentlichkeit aktiv über den Fortschritt zu informieren.

Unsere Partner

      

Weitere Informationen zur «Förderung PV-Machbarkeit»

Das Merkblatt und der Link zur Anmeldung sind zu finden auf https://www.local-energy.swiss/infobox/sonderaktion-machbarkeitsstudie-pv.html#/

Wünschst du mehr Informationen oder Unterstützung? Melde dich!

Unsere Partner beraten dich gerne.

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    PV-Aktion in der Region Winterthur: Alles auf einen Blick

    Mit der PV-Aktion und dem Rundum-Sorglos-Paket richten wir uns an private Eigenheimbesitzer:innen (EFH) in der Region Winterthur, die sich jetzt für den Bau einer eigenen Solaranlage (Photovoltaik) interessieren und schon bald Solarstrom vom eigenen Dach produzieren möchten. Wir wollen ihren Planungsaufwand verringern und so den Ausbau von PV-Anlagen voranbringen. Die PV-Aktion in der Region Winterthur läuft vom 31.08.2022 bis zum 27.01.2023.

    Das brauchst du für dein Gespräch mit dem Partner-Unternehmen

    Ein «Rundum-sorglos-Paket» für private Hauseigentümer:innen

    Die PV-Aktion ist ein «Rundum-sorglos-Paket», ein attraktives Fix-Preis-Angebot für eine Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung zwischen 5 und 20 Kilowatt-Peak. Die Anlage wird von ausgewählten Solar-Installateuren sowohl für Flach-, Sattel-, Pult- oder Walmdächer geplant und entsprechend montiert.

    Aktueller Basispreis für eine PV-Anlage mit 5 kWp: CHF 22’000 inkl. MwSt.

    Jedes weitere kWp bis zu 20 kWp kostet CHF 1’500.- inkl. MwSt.

    Hausbesitzerinnen und -besitzer, die auf Solarstrom setzen, leisten nicht nur einen grossen Beitrag zum Klimaschutz, sie tragen auch zur Strom-Versorgungssicherheit bei. Der Bau einer Solaranlage ist eine sinnvolle und zukunftsgerichtete Investition für jedes Eigenheim.

    Für die Ermittlung des Fixpreises haben wir bauseitige Annahmen getroffen und Leistungen für die Anlage definiert. Eine Übersicht über die Kriterien findest du im folgenden Dokument: Anforderungskriterien PV-Aktion.

    Limitiertes Angebot bis Ende Januar 2023

    Das Aktionsangebot ist zeitlich limitiert. Es startet am 30. August 2022 und endet am 27. Januar 2023. In diesem Zeitraum können interessierte Hausbesitzende, die in einer der 19 teilnehmenden Gemeinden wohnen, bei einem der acht teilnehmenden Partnerunternehmen eine Solaranlage zum Fixpreis bestellen und Installationstermine bis Ende 2023 vereinbaren.

    Wie komme ich zu einer Solaranlage? Schritt-für-Schritt

    1. Kontaktiere ein PV-Aktions-Partner-Unternehmen
    2. Bündele die relevanten Informationen gemäss Checkliste und sende sie an das Partner-Unternehmen.
    3. Du erhältst die Richtofferte gemäss Aktion plus gewünschter zusätzliche Massnahmen oder optionale Erweiterung gemäss Absprachen.
    4. Vor Auftragsvergabe gibt es einen Vor-Ort-Termin durch Partner-Unternehmen zur Verifizierung der Offertangaben
    5. Bestellung des Aktionspakets bis spätestens 27. Januar 2023
    6. Das Partner-Unternehmen bestätigt und teilt den Projektplan mit.
    7. Sämtliche Verfahrensabwicklungen werden durch das Partner-Unternehmen erledigt.
    8. Errichtung der Photovoltaikanlage anhand der vordefinierten Qualitäts- und Leistungskriterien:

    Hinweis: Die aktuellen Wartezeiten bis Baubeginn betragen aktuell ca. 9 Monate!

    Mitmachende Gemeinden

    Die PV-Aktion Region Winterthur richtet sich an die Einwohner:innen der Gemeinden Brütten, Dägerlen, Dinhard, Elgg, Elsau, Hagenbuch, Hettlingen, Illnau-Effretikon, Lindau, Neftenbach, Pfungen, Rickenbach, Seuzach, Schlatt, Turbenthal, Wiesendangen, Winterthur, Wila und Zell.

    Unsere Partner in der Übersicht

    Wähle einen Partner aus und sende ihm deine Anfrage.

    Ausgebucht bis Ende 2022

    CKW / Solarville AG, Klosterstr. 34a, 8406 Winterthur

    Tel: 052 238 3737

    www.solarville.ch

    Elektro Neidhart AG

    Elektro Neidhart AG, Alte Winterthurerstr. 88, 8309 Nürensdorf

    Tel: 044 836 3500

    www.elektro-neidhart.ch

    Ausgebucht bis Ende 2022

    EKZ Ektop AG Eltop Solar, Riedhofstr. 67, 8408 Winterthur

    Tel: 058 359 4750

    www.eltop.ch

    Energie Genossenschaft Schweiz, Im Lee 15, 8400 Winterthur

    Tel: 031 552 0255

    www.energiegenossenschaft.ch

    Renotex AG Filiale Waltenstein, Heitertalstr. 4, 8418 Schlatt

    Tel: 052 384 1615

    www.renosun.ch

    Ausgebucht bis Ende 2022

    Senero AG, In der Au 5, 8406 Winterthur

    Tel: 052 511 6767

    www.senero.ch

    SoloSolar GmbH

    Ausgebucht bis Ende 2022

    SoloSolar GmbH, Emmerstr. 3, 8192 Glattfelden

    Tel: 078 956 1566

    www.solosolar.ch

    Genossenschaft Wintisolar, Lindenstr. 24, 8400 Winterthur

    Tel: 076 445 2129

    www.wintisolar.ch

    Aufnahme Infoanlass PV-Aktion Region Winterthur – 30.08.2022

    Der erste Infoanlass zum Start der Aktion hat in Winterthur stattgefunden. Die Rahmenbedingungen und Details dazu wurden von folgenden Teilnehmern vorgestellt:
    Stefan Fritschi vom Stadtrat Winterthur, Ina Paschen für die Kampagnenleitung SolarAction bei MYBLUEPLANET und Martin Ovenstone vom EWG Winterthur.

    Weiterführende Informationen

     

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    Start der PV-Aktion Region Winterthur: Ein Blick zurück

    Die Informationsveranstaltungen zur PV-Aktion sind bereits wieder Vergangenheit. An sechs Orten in der Region Winterthur waren insgesamt über 1’100 interessierte Eigenheimbesitzer anwesend. Unsere Partner und wir blicken zurück auf gelungene Veranstaltungen mit interessanten Gesprächen.

    Auftaktveranstaltung Winterthur, 30. August

    Die 170 gestuhlten Plätze waren schnell besetzt. Etwa 250 BesucherInnen fanden den Weg in die Alte Kaserne, wir sind begeistert! Auf die Ansprache von Stadtrat Stefan Fritschi folgte der Infoteil unserer Kampagnenleiterin Ina Paschen, fachmännisch unterstützt von Martin Ovenstone der Energiewendegenossenschaft Winterthur. Nach dem offiziellen Teil übernahmen unsere Solar-Installateure das Ruder und kümmerten sich um die Anliegen der Besucher:innen. Die acht anwesenden Partnerunternehmen nahmen neben interessanten Gesprächen bereits viele Anfragen mit. 115 Getränke wurden von den Volunteers von MYBLUEPLANET herausgegeben und mindestens so viele interessante Gespräche geführt. Besten Dank an alle Mitwirkenden für diesen gelungenen Auftakt!

    Die Videoaufzeichnung der Präsentation findest du bei den Aktionsinformationen unter https://solaraction.ch/pv-aktion-region-winterthur/.

    Lassen Sie das Event mit den folgenden Bildern revue passieren:

     

    Turbenthal, 31. August

    In Turbenthal durften wir ca. 110 Besucher:innen begrüssen. In sehr angenehmer Atmosphäre wurden die Informationen zur PV-Aktion und allgemein zu Solaranlagen vertieft und Themen wie Bauen in der Kernzone aufgegriffen. Vielen Dank für die hervorragende Organisation!

    Brütten, 1. September

    Der Saal war mit ca. 70 Besucher:innen gut gefüllt, die anwesenden Partner freuten sich über das rege Interesse. Bereits bei den Plenumsfragen konnten sie ihre Expertise einbringen. Insbesendere das Thema Kernzone bewegte bei den Plenumsfragen und wurde während des Apéros mit Gemeinderat Martin Sichler vertieft und interessante Ansätze zur Verbesserung wurden diskutiert.Ein gelungener Abend mit einem interessierten und engagierten Publikum. Vielen Dank für die tolle Organisation!

    Der «dorfblitz» war anwesend und berichtete über die Infoveranstaltung: https://dorfblitz.ch/solaranlagen-im-rundum-sorglos-paket/. Die folgenden Bilder erstellte Journalistin Fabienne Walker vor Ort.

     

    Hettlingen, 2. September

    Gemeinsam mit Seuzach lud Hettlingen am Freitagabend zum Info-Anlass ein, fast so viele wie in Winterthur fanden sich ein, wir schätzen ca. 210 Leute aus allen Altergruppen. Viele spannende Fragen wurden gestellt von Kernzone über Brandschutz, Schnee und Gebäudeversicherung, bei denen die Partner ihre Expertise bereits im Plenum einbringen konnten. Im anschliessenden Apéro wurde rege vertieft und diskutiert. Neben den Gemeindevertretern möchten wir dem Verein erneuerbare Energie Hettlingen herzlich für ihr Engagement und die Gesamtkoordination der gelungenen Veranstaltung danken!

    Wiesendangen, 7. September

    Die Wisenthalle platzte fast: über 300 (manche sprachen von 400) Besucher:innen! Rekord in unserer Veranstaltungsserie! Sie lauschten gespannt dem Referat und brachten viele Fragen mit.Neben MYBLUEPLANET und den Partner-Unternehmen war die gesamte Energiekommission sowie Vertreter:innen aus Gemeinderat und Verwaltung anwesend. Während des Apéros waren neben den Partnern auch sie in Gespräche mit dem Publikum vertieft, gaben Antworten und diskutierten Ansätze zur Verbesserung. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für diesen gelungenen Abend!

    Lindau, 8. September

    Unsere letzte Veranstaltung fand in Lindau statt. Illnau-Effretikon und Lindau haben gemeinsam eingeladen und begrüssten ihre Bewohner:innen, die zahlreich erschienen waren: alle 210 Stühle waren besetzt, einige Besucher:innen lauschten stehend den Ausführungen auf der Bühne. Bei einem wu, nderbaren Apéro verweilten viele Besucher:innen noch zu einem Austausch untereinander, mit den anwesenden Vertreter:innen aus den Gemeinden und mit den Partner-Unternehmen. Wie in Winterthur war auch hier die Energieberatung anwesend, um auf die kostenlose Energie-Erstberatung hinzuweisen und bei der energetischen Gesamtbetrachtung des Hauses zu unterstützen. Vielen Dank für die tolle Organisation des krönendes Abschlusses!

    Unsere Partner

    Ein grosses Dankeschön geht an unsere acht Partnerunternehmen, die an den Infoveranstaltungen vor Ort waren und sich um die technischen Anliegen und die Anfragen der Besucher:innen kümmerten!

     

    Veranstaltungen verpasst oder ein Detail nicht mehr im Kopf?

    Hier finden Sie die Folien des Referats mit allen notwendigen Informationen sowie die Videoaufzeichnung der Auftaktveranstaltung: https://solaraction.ch/pv-aktion-region-winterthur/

    Folien: 2022-08-30-SolarAction_PV-Aktion-Infoveranstaltung (pdf)

    Solarstrom vom eigenen Dach – typische Fragen und Sorgen sowie gute Antworten

    Solarstrom Anlage Winterthur

    Das Interesse an einer eigenen Solaranlage ist gross in der Bevölkerung. Mit dem Interesse kommen auch Fragen, die teils in alten Vorurteilen, teils in berechtigten Sorgen und teils in fehlendem Wissen begründet liegen, denn jeder Hausbesitzer begibt sich hier auf eine spannende Lernreise hinein in den Dschungel aus Vorschriften, technischem Wissen und individuellen Umständen rund ums eigene Haus. Wir haben einige Seiten mit Fragen und Antworten ausgewertet und führen dich an diese Schatzkiste heran.

    Man hat schon mal gehört, dass Solaranlagen blenden können. Der Nachbar macht sich vielleicht Sorgen wegen möglicher Strahlung. Wenn schon nachhaltiger Strom, dann auch eine gute Ökobilanz – wie steht es damit bei Solarmodulen? Ein kleiner Ausschnitt aus typischen Fragen, denen man im Austausch mit privaten Hausbesitzern begegnet. Wir haben exemplarisch einige Webseiten mit solchen typischen Fragen besucht und ausgewertet. Pro Seite findet man zwischen 8 bis 15 Einstiegsfragen mit einer ersten Einordnung als Antwort, teilweise ergänzt durch Links mit weiterführenden Hinweisen. Überrascht hat uns, dass der Überlapp dieser rund 10 Fragen recht gering war, wodurch sich ein breites Spektrum über die diversen Informationsquellen ergibt.

    Benötigen Solarpanels mehr Energie zu ihrer Herstellung als sie je produzieren können?

    Wir möchten diese Welt unseren Kinder besser hinterlassen, als sie aktuell ist.Wenn wir Geld in eine Solaranlage investieren, möchten wir sicher sein, dass es sich nicht nur finanziell lohnt, sondern auch, dass es ökologisch sinnvoll ist. Daher taucht die Frage nach der Ökobilanz von Solarpanels immer wieder auf. Doch die Antwort der Experten ist eindeutig: Nein!

    Das Gerücht stammt wohl aus den 50er Jahren, als unter anderen Gesichtspunkten produziert wird. Je nach Technologie und Verfahren ist heutzutage die Bilanz eines Moduls ab dem zweiten, spätestens aber ab dem dritten Jahr positiv – und die Lebensdauer von Solarpanels beträgt typischerweise 20 bis 30 Jahre. Und auch bei der Ökobilanz von Panels gilt: Je sauberer der Strom ist, der zur Herstellung verwendet wird, desto schneller ist das Panel auch in der Ökobilanz positiv! Auch das spricht für europäische Panels.

    Es lohnt sich, Solaranlagen so gross wie möglich zu bauen

    Der spürbare Zubau neuer Anlagen zeigt, dass die Bemühungen und Aktionspläne der Politik von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Doch hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass sich die Grösse der Solaranlage, insbesondere bei Einfamilienhäusern, am Strombedarf der Besitzenden zu bemessen hat. Dass dieser in Zukunft aber weiter wachsen wird – Stichworte wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge – wird dabei oft ausser Acht gelassen.

    Nun gehen erfreulicherweise immer mehr Kantone mit entsprechenden Förderrichtlinien dazu über, die Investitionsbereitschaft Privater zu honorieren. Im Beitrag des Energiejournals (Ausgabe Mai 2022) ist zudem ein Rechenbeispiel aufgeführt, das aufzeigt, dass sich grosse Anlagen schneller amortisieren und auf die Dauer mehr abwerfen. Wer also richtig rechnet, erzielt mit mehr Fläche bald auch mehr Gewinn.

    Weitere Fragen mit fachkundigen Antworten für dich zusammengestellt

    Es gibt viele hilfreiche Seiten, die Fragen aufgreifen und fachkundig beantworten. Wir haben hier ein Spektrum zusammengestellt mit einem Link zu den entsprechenden Antworten.

    «Solarenergie ist unzuverlässig und destabilisiert das Stromnetz.»

    «Solarenergie ist ineffizient (niedriger Wirkungsgrad).»

    «Module lassen sich kaum rezyklieren.»

    «Solarenergie braucht Rohstoffe, die bald ausgehen werden.»

    «Solaranlagen erhöhen das Risiko von Bränden.»

    «Solaranlagen erzeugen starken Elektrosmog.»

    «Ist es wahr, dass Solarpanels mehr Energie zu ihrer Herstellung benötigen, als sie jemals erzeugen können?»

    «Am meisten Solarstrom wird dann produziert, wenn er am wenigsten gebraucht wird. Wie profitiere ich also von einer Photovoltaik-Anlage?»

    «Als Mieterin oder Mieter fehlt mir die Möglichkeit, Solarenergie zu fördern.»

    «Kann ich die Energie aus meiner Solaranlage überhaupt selbst nutzen?»

    «Kleine Solaranlagen auf EFH lohnen sich nicht.»

    «Solarenergie verteuert den Strom, vor allem für Industrie und Gewerbe.»

    «Ist die Sonneneinstrahlung in der Schweiz überhaupt hoch genug, um relevante Mengen an Solarstrom zu produzieren?»

    «Die Schweiz wird abhängig von Stromimporten.»

    «Photovoltaik-Anlagen sind doch immer noch viel zu teuer.»

    «Stimmt es, dass Solarzellen giftige Rohstoffe enthalten?»

    «Solaranlagen sehen nicht schön aus.»

    Sind noch Fragen offen geblieben? Weiterführende Informationen:

    > Swissolar: RPV: Swissolar begrüsst Abbau von raumplanerischen Hürden für Solaranlagen

    > Bundesamt für Energie: Förderung Einmalvergütung

    > Energie Journal: Ausgabe Mai 2022

    Erfahrungsaustausch für Schweizer Gemeinden bei den Municipal-Events

    Veranstaltungsreihe Municipal für Gemeinden

    Um die Energiewende und die Versorgungssicherheit zu schaffen, braucht es keinen Helden, sondern Kollaboration und Kooperation von vielen. Daher fördert Innosuisse eine Eventserie zur Energie-Innovation. Die Veranstaltungen von Municipal zielen auf den Austausch von Schweizer Gemeinden untereinander und mit Experten rund ums Thema Energie.

    Innosuisse bietet ein breites Spektrum von Veranstaltungen, um kluge Köpfe und Handlungswillige zusammenzubringen und die Energiewende voranzubringen: «Co-Creating» oder «Co-Innovation» nennen sie es. In diesem Rahmen bietet die Hochschule Luzern eine Veranstaltungsreihe «Municipal», die sich speziell an Gemeinden richtet und in der Zeit von 2021 – 2024 einmal quer durch die Schweiz zieht. Die englische Version der Website bietet mehr Informationen, auch zu den bereits erfolgten Veranstaltungen.

    Gemeinden als Vermittler im Innovationsprozess

    Die Motivation für diese Veranstaltungsreihe ist für Prof. Dr. Christoph Imboden und Prof. Dr. Ulrike Sturm ganz klar: «Die Gemeinden fungieren als Vermittler im Innovationsprozess. Sie können Energieinnovationen fördern, indem sie einen Multi-Stakeholder-Ansatz nutzen. Dies schafft die Voraussetzungen für eine Energiewende, die der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht zugute kommt.» Ihr Motto lautet daher: «Co-Creating Energy Innovation at Municipal Level Across Regions and Sectors». Das Ziel ist es, über die Serie eine aktive Community zu bilden, die sich gemeinsam den selbstgewählten Schwerpunkten und Themen widmet und diese vertieft.

    Das Spektrum der Partner und Experten ist dabei breit angelegt: Universitäten, Forschungsinstitute, KMU, non-profit-Akteure – alles ist dabei. Themengeber sind die Gemeinden, denn mit und für sie finden die Veranstaltungen statt. Mit dieser Vielfalt an Perspektiven können die Themen der Gemeinden nun beleuchtet und vertieft sowie neue Ansätze diskutiert werden. Um den Gemeinden genügend Zeit und Raum zu geben, werden einige Veranstaltungen ohne Partner, andere mit Partnern durchgeführt.

    In der Liste der Partner befindet sich neben dem Schweizerischen Gemeindeverband und dem Schweizerischen Städteverband auch die Stadt Winterthur und die ewz der Stadt Zürich.

    Mitmachen erwünscht!

    Obwohl die Veranstaltungsreihe bereits begonnen hat, können sich interessierte Gemeinden jederzeit melden und mitmachen. Die Veranstaltungen in Rotkreuz und Aarau haben bereits stattgefunden, die kommende Veranstaltung findet am 1. Dezember 2022 im Smart Living Lab der EPFL Freiburg statt.

    Weitere Informationen zum Thema «Co-Creating Energie-Innovation für Gemeinden»

     

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    Ein Jahr SolarAction – wohin geht die Reise?

    Grosse Veränderungen haben die Schweiz, Europa, ja die ganze Welt erfasst. Klimawandel und Dekarbonisierung sind endlich auf der politischen Tagesordnung ganz oben. Befeuert von Krieg und Krisen fragen wir uns: Welche Energien haben Zukunft und wie gewährleisten wir die Versorgungssicherheit? Die Kampagne SolarAction von MYBLUEPLANET läuft nun seit einem Jahr im Kanton Zürich. Wo stehen wir? Was haben wir bewirkt? Und wohin soll die Reise gehen?

    Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu braucht es ehrgeizige Ziele und griffige Massnahmen. Die Photovoltaik ist eine tragende Säule in der Energiewende, der Zubau von Solaranlagen das Gebot der Stunde.

    Wie gross ist die Solarfläche im Kanton Zürich?

    Seit Mitte 2021 dokumentieren wir mit dem SolarTracker den Zubau von Solaranlagen in den Gemeinden im Kanton Zürich. Wir zeigen auf, wie viel Prozent des Solar-Potenzials auf Dachflächen für die Stromproduktion mit Photovoltaik (PV) Anlagen genutzt wird. Und für die Gemeinden, die ihre Ziele mit uns teilen, bilden wir in unserem Solartracker den Fortschritt ab.

    Als einfach zu verstehende Grösse weisen wir die für PV-Anlagen genutzte Fläche in Quadratmetern aus. Und genau dieser Wert – m2 –  ist die Grundlage für die Gemeinde-Challenge, mit der wir vor einem Jahr gestartet sind:

    «Schaffen wir es im Kanton Zürich weitere 1.5 Mio. m2 Solarpanels zur Stromerzeugung – das ist 1 m2 zusätzlich pro Einwohner:in – bis 2024 auf öffentlichen und privaten Dächern und Fassaden neu zu installieren?»

    SolarAction – die Gemeindechallenge

    MYBLUEPLANET wollten es wissen und starteten im Juni 2021 den Dialog mit Zürcher Städten und Gemeinden, lokalen Energiekommissionen, Stromwerken, Solargenossenschaften und anderen regionalen Energieakteuren. Das Anliegen der Kampagne SolarAction: die Gemeinden anzuregen, mit dem raschen Zubau von Photovoltaik-Anlagen die Energiewende spürbar voranzutreiben. Unser Argument: Mit keiner anderen Energiequelle lässt sich auf lokaler Ebene so rasch und so kostengünstig erneuerbaren Strom aus einheimischer Quelle produzieren. Das Potenzial liegt vielfach ungenutzt auf öffentlichen und privaten Dächern und Infrastrukturen. Beginnen die Gemeinden als Vorbilder zu agieren, zieht die Bevölkerung auch bald nach.

    Doch es gibt noch eine zweite Komponente: die Gemeinde kann grösser denken als ein einzelner Hausbesitzer und kann die Energiewende nutzen, um den Gemeinschaftssinn zu stärken, indem sie ihre Bevölkerung einbezieht. Fragen wie «Können wir ein ganzes Quartier zu einem ZEV zusammenschliessen?», «Wie beziehe ich Mieter in die Energiewende ein?» oder «Brauchen wir einen Gemeindespeicher anstelle von privaten Speicherlösungen?» könnten gemeinsam angeschaut und diskutiert werden.

    SolarAction – Die Kampagne für den raschen Ausbau von PV-Anlagen

    Auf unserer einjährigen SolarAction-Reise durch den Kanton Zürich haben wir Gemeindevertreter:innen kennengelernt, die in Sachen netto-Null bereits vorbildliche und gezielt unterwegs sind und tatkräftig in den Ausbau von Solaranlagen investieren. Andere kamen wegen fehlender Ressourcen oder Kapazitäten nur schwer voran. Wir haben Menschen getroffen, die sich selbstlos in Solargenossenschaften engagieren und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern grossartige Solarprojekte realisieren. Und wir haben uns mit Solarprofis ausgetauscht und dabei versucht zu ergründen, warum es mit dem Ausbau von PV-Anlagen trotz allem so schleppend vorangeht.

    SolarAction – darauf sind wir stolz

    In einem Kampagnenjahr hat MYBLUEPLANET SolarAction

    • Zahlreiche Fachveranstaltungen und Anlässe besucht und sich mit allen wichtigen Solarakteuren im Kanton vernetzt
    • 1 Kampagnen-Website als Informations-Hub aufgebaut
    • 3 Webinare für Gemeindevertreter:innen durchgeführt
    • 1 Fach-Webinar für Architekten und Bauplanerinnen abgehalten
    • Mit Newsbeiträgen die Entwicklung der Photovoltaik in der Schweiz und speziell im Kanton Zürich kontinuierlich dokumentiert
    • 9 Leuchtturm-Reportagen zu spannenden Projektrealisationen erstellt
    • 5 Newsletter an Gemeindevertreter:innen und Solarinteressierte verschickt und Öffentlichkeitsarbeit betrieben
    • 3 Gemeinden konkret bei Strategiefindung, Positionierung in Sachen Solarenergie oder bei der Kommunikation beraten
    • 19 Gemeinden in der Region Winterthur davon begeistert, mit einer gemeinsamen PV-Aktion den Zubau von Solaranlagen auf EFH zu erleichtern

    Was hat sich verändert?

    Dazu haben wir die Zahlen aus dem SolarTracker analysiert. Unser Fazit: Ok, es geht voran. Unsere Berechnungen ergeben immerhin den neuen Wert von 1.2 m2 PV-Fläche im Kanton Zürich, womit wir das erste Zwischenziel erreicht haben. Trotzdem liegt das kantonsweit genutzte Solarpotenzial weiterhin erst bei 5%, wie der Branchenverband Swissolar bestätigt. Damit hinkt Zürich, dem nationalen Durchschnitt (5,7%) hinterher.

    SolarTracker

    Als wir mit der Kampagne SolarAction starteten, herrschte in der Solarbranche trotz gut gefüllter Auftragsbücher wenig Euphorie. Aufwändige Bewilligungsverfahren, desinteressierte Energieversorger, wenig attraktive Einspeisevergütung hielten mache private Immobilienbesitzende von Solarinvestitionen ab. Kurz vor unserem Start lehnte das Volk das CO2-Gesetz überraschend und knapp ab. Es hätte die Schweizer Klimapolitik festlegen und endlich fördernde Rahmenbedingungen für den Solarausbau schaffen sollen. Wir sind trotzdem gestartet, um ein Signal zu setzen: lasst uns handeln!

    Was auf nationaler Ebene scheiterte, gelang kurz darauf im Kanton Zürich. Die Änderung der Kantonsverfassung zum Klimaschutz (Energiegesetz) wurde hier deutlich angenommen. Endlich verfügte der Kanton Zürich über die politischen Rahmenbedingungen, die unter anderem auch dem raschen Zubau von PV-Anlagen zuträglich sind.

    Hat die Kampagne SolarAction etwas dazu beigetragen?

    Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht. Wir sind nur einer der vielen Akteure, die sich dem Klimaschutz und speziell der Förderung von Solarstrom verschrieben haben. Was wir aber deutlich sehen, ist, dass mittlerweile alle Gemeinden Handlungsbedarf erkannt haben. Beigetragen hat vermutlich die aufkeimende Angst vor einer Strommangellage, die laut Experten die Schweiz bereits im nächsten Winter erreichen könnte. Es ist auch eine Folge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine, der uns die Abhängigkeit in Sachen fossiler Energien so deutlich vor Augen geführt hat. Das ist es, was uns alle antreibt, endlich mit der Energiewende vorwärtszumachen.

    Seitdem das Thema Versorgungssicherheit die Energiediskussionen dominiert, ist die Nachfrage nach PV-Anlagen in der Schweiz regelrecht explodiert. Das bestätigt nicht nur der Branchenverband Swissolar, sondern auch jeder einzelne Solar-Installateur. Sie haben nicht nur die grosse Nachfrage zu bewältigen (Stichwort Fachkräftemangel), sondern auch die Beschaffung von Material und Komponenten, die sie für den Solarbau benötigt. Die Produktion von Solarpanels oder Wechselrichtern aus China werden von Corona-Lockdowns oder überlasteten Frachtkapazitäten ausgebremst. Und es fehlt mancherorts an Stahl und Aluminium. Rohstoffe, die traditionell in Ländern wie Russland oder Ukraine beschafft werden. Es kommt zu Preissteigerungen, längeren Projektlaufzeiten und Projektverzögerungen.

    Im Solarmarkt Schweiz herrscht nun die Aufbruchstimmung, für die wir uns mit der Kampagne SolarAction eingesetzt haben. In einem nächsten Schritt gilt es nun, diese positive Energie sinnvoll zu nutzen und trotz aller Hürden wie Fachkräftemangel und Lieferengpässe mit klaren Visionen und guten Konzepten in den Gemeinden mit ihren Einwohner:innen die Wende voranzubringen.

    Seit unserer Reise durch den Kanton Zürich haben wir viel erfahren, wo den Gemeinden der Schuh drückt, wo konkrete Begleitung hilfreich wäre und wo seitens Kanton oder Bund die Förderung intensiviert werden müsste. Mit unseren Webinaren und ergänzenden Newsbeiträgen wollten und wollen wir eine Austauschplattform bieten, um voneinander zu lernen und Ideen weiterzuentwickeln.

    Auf Gemeindeebene sehen wir weiterhin die grössten Hebel, die zum raschen Zubau von PV-Anlagen führen. Gemeinden in ihren Vorhaben zu bestärken und zu begleiten, darin sehen wir weiter den grössten Nutzen für die Kampagne SolarAction im Kanton Zürich.

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    3. Gemeinde-Webinar: Solarenergie macht Schule

    Baustellentag Schule Gossau

    Eine PV-Anlage ist mehr als eine technische Lösung: insbesondere auf Schuldächern bietet sich eine Kombination mit Lehrinhalten an. So können Schulklassen beim Bau mit anpacken oder Energieberufe aus erster Hand kennenlernen.

    Auch für dieses Webinar haben wir spannende Referent:innen engagiert: Sie zeigen Gemeinden und Schulgemeinden anhand von Praxisbeispielen auf, wie sich mit SolarAction und Klimaschule von MYBLUEPLANET eine nachhaltige Zukunft gestalten lässt. Über 25 Teilnehmer:innen haben das Webinar mit ihren Beiträgen und Fragen bereichert.

    Aufnahme Webinar

    Solarpotential und Fachkräftemangel

    Barbara Schäfli, Bundesamt für Energie: Am Webinar erläutert sie das aktuelle Solarpotential in der Schweiz. Als Spezialistin für Aus- und Weiterbildung im Energiebereich geht sie zudem auf den Fachkräftemangel in der Solarbranche ein und zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Branche dem Problem begegnen will.

    Programm «Klimaschule» am Beispiel der Gemeinde Maur, ZH

    Angela Serratore, Programmleiterin Klimaschule, MYBLUEPLANET: Zusammen mit ihrem Team begleitet sie seit vielen Jahren Schweizer Schulen zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Schulalltag: mit erlebnisorientierten Bildungsaktivitäten, innovativen Projekten und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Projektpartnern. So begeistert sie neben der jungen Generation auch die Gemeinde und Bevölkerung für den Klimaschutz.

    Stephan Oehen, Gemeinderat für Bildung und Schulpräsident in Maur: Auf dem Dach der Sekundarschule Looren realisierte die Gemeinde im Herbst 2020 eine grosse Photovoltaikanlage. Im Rahmen des Programms Klimaschule wirkten die Schüler:innen aktiv beim Bau mit. Er erzählt uns, was die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, MYBLUEPLANET und Schule so erfolgreich machte. 

    «Generationenstrom»: EKZ-Fonds für PV-Anlagen auf Schulen

    Yannic Litscher, Leiter Produktmanagement Strom von EKZ: Er spricht über die Vision von EKZ, jedes Schulhausdach im Kanton Zürich mit einer Solaranlage auszustatten, damit immer mehr Stromkund:innen von lokal produziertem Solarstrom profitieren können.

    Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für PV-Anlagen der öffentlichen Hand

    Ina Paschen, Kampagnenleitung SolarAction: Sie gibt uns einen Überblick zu weiteren bewährten Planungs- und Finanzierungsmodellen, die den raschen Ausbau der lokalen Solarstrom-Produktion in Gemeinden fördern und begünstigen.

    Weitere Informationen zum Thema «Solarenergie macht Schule»

    Unterlagen

    Hilfreiche Links

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    Photovoltaik – Grossflächig profitieren

    Keine Frage, beim Zubau von Photovoltaik-Anlagen geht es voran. Dennoch werden auf vielen Dächer die bestehenden Kapazitäten nicht voll ausgenutzt. Immer noch werden Solaranlagen nur so gross geplant, um damit grad den Eigenbedarf des Haushalts abzudecken. Doch es lohnt sich, die maximale Fläche zu bebauen – für den Bauherren genauso, wie für die Versorgungssicherheit in der Schweiz.

    Bis im Jahr 2050 sollen 40% des Schweizer Strombedarfs mittels Solarstrom abgedeckt werden können. Noch stecken wir bei rund 5% fest. Wenn aber mehr Hausbesitzende grössere Solaranlagen bauen würden, kämen wir diesem Ziel in grösseren Schritten näher. Mit gutem Beispiel vorangegangen ist Renzo Blumenthal, Biobauer und bekanntes Werbegesicht aus Val Lumnezia. Auf seinem Stall liess er eine riesige Photovoltaik-Anlage bauen. Warum er das tat, erzählt er im Energiejournal (Ausgabe Mai 2022) im  Artikel «Grossflächig produzieren – aufs Ganze gehen» (pdf).

    Es lohnt sich, Solaranlagen so gross wie möglich zu bauen

    Der spürbare Zubau neuer Anlagen zeigt, dass die Bemühungen und Aktionspläne der Politik in der Bevölkerung wahrgenommen werden. Doch hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass die Grösse der Solaranlage, insbesondere bei Einfamilienhäusern, sich am Strombedarf der Besitzenden zu bemessen hat. Dass dieser in Zukunft aber weiter wachsen wird – Stichworte wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge – wird dabei oft ausser Acht gelassen.

    Nun gehen erfreulicherweise immer mehr Kantone mit entsprechenden Förderrichtlinien dazu über, die Investitionsbereitschaft Privater zu honorieren. Im Beitrag des Energiejournals (Ausgabe Mai 2022) ist zudem ein Rechenbeispiel aufgeführt, das aufzeigt, dass sich grosse Anlagen schneller amortisieren und auf die Dauer mehr abwerfen. Wer also richtig rechnet, erzielt mit mehr Fläche bald auch mehr Gewinn.

    Weiterführende Informationen

    > Bundesamt für Energie: Förderung von Solaranlagen – Einführung, Überblick, Neuerungen

    > Bundesamt für Energie: Förderung Einmalvergütung

    > Energie Journal: Ausgabe Mai 2022 

    PV-Anlage: Aufbau und Funktionsweise

    Eine Photovoltaik-Anlage besteht aus mehreren Elementen. Im Zentrum steht das Solarmodul, auch Solarpanel genannt, das wiederum aus vielen Solarzellen besteht. Für die Umsetzung des Gleichstroms in Wechselstrom wird ein sogenannter Wechselrichter benötigt. Doch jetzt einfach mal alles schön der Reihe nach.

    Aufbau einer Solarzelle

    Eine klassische Silizium-Solarzelle besteht aus mindestens drei Schichten: im oberen Teil aus einer negativ-dotierten Silizium-Schicht (mit freibeweglichen Elektronen, also Elektronenüberschuss), im unteren Teil aus einer positiv-dotierten Silizium-Schicht (mit freibeweglichen sogenannten „Löchern“, die die Elektronen aufnehmen können, also Elektronenmangel). Dabei ist die positiv-dotierte Schicht (ca. 0.6mmm) sehr viel dicker als die negativ-dotierte Schicht (ca. 0.001mm). im Übergang zwischen diesen beiden Schichten liegt als Grenzschicht die sogenannte „Raumladungszone“. Umfasst wird das ganze oben von einer negativen Elektrode (also dem Minus-Pol) und unten von einer positiven Elektrode (also dem positiven Pol), wobei ein Stromkreis gebildet wird.

    Funktionsweise einer Solarzelle

    Trifft jetzt also das Sonnenlicht auf die recht dünne n-dotierte Silizium-Schicht, durchdringt es diese und wird in der Übergangsschicht absorbiert. Dabei werden im negativ-dotierten Silizium Elektronen angeregt und wandern zum positiv-dotierten Silizium. Findet dann der photovoltaische Effekt in der Raumladungszone statt, kommt es zu einer Ablösung von Elektronen. Durch diese ständige Bewegung der Elektronen im Stromkreis entsteht eine Spannung und (Gleich-)Strom fliesst.

    Der Aufabu einer Solarzelle, Quelle: https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-technik/photovoltaik-solarmodule (Stand: 31.5.2022)

    Die Photovoltaik-Anlage

    Solarmodule setzen sich aus vielen kleinen Solarzellen zusammen, die auf der unteren Seite durch eine Rückseitenbeschichtung und auf der oberen Fläche durch eine Glasscheibe geschützt sind. Alle Solarmodule werden in Reihe geschaltet und zusammen ergeben sie die Photovoltaik-Anlage. Da jedoch in einem Haushalt Wechselstrom benötigt wird, muss der Gleichstrom erst einmal mit Hilfe eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt werden. Erst dann kann ein Verbraucher den Solarstrom nutzen.

    Je nach Konfiguration der Photovoltaik-Anlage kann der Solarstrom vom Besitzer der Anlage selbst verbraucht oder gespeichert werden oder in das öffentliche Netz eingespeist werden. So geht keine Energie verloren.

    Der gesamte Aufbau einer PV-Anlage, Quelle: https://www.suntastic.solar/aufbau-photovoltaik-anlage/ (Stand:31.05.2022)

     

    Weiterführende Informationen

    > suntastic.solar: So funktioniert der Aufbau einer Photovoltaik-Anlage

    > Swissolar: Photovoltaik

    > Solarspar: Wie funktioniert Photovoltaik?

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